Köln (ots)
– Teemu Suninen/Jarmo Lehtinen beweisen nach frühem Elektrikdefekt
ihr großes Potenzial mit Zeiten auf dem Niveau der
Podestkandidaten
– Teamkollege Gus Greensmith kämpft bei seiner ersten
Asphalt-Rallye im Ford Fiesta WRC mit deutlich erfahreneren
Gegnern
– M-Sport-Teamchef Richard Millener: „Beide Piloten haben uns mit
ihrer Performance in Deutschland beeindruckt“
– Platz zwei in der WRC 2 Pro-Wertung für Eric Camilli/Benjamin
Veillas beim Asphaltdebüt des neuen Fiesta R5
KÖLN, 25. August 2019 – Die beiden von Ecoboost-Turbomotoren angetriebenen Ford Fiesta WRC des M-Sport Ford World Rally Teams haben bei der ADAC Rallye Deutschland mit schnellen Zeiten beeindruckt, doch beide Crews konnten ihre Performance nicht in Top-Ergebnisse umsetzen. Besonders die Wertungsprüfungsresultate von Teemu Suninen ließen aufhorchen: Das Tempo des jungen Finnen lag auf dem Niveau der Podestkandidaten. Allerdings hatten ihn technische Probleme am Freitag in der Gesamtwertung aussichtslos zurückgeworfen. Als Auslöser der Schwierigkeiten erwies sich ein Kabelbruch.
Als Suninen und sein Beifahrer Jarmo Lehtinen am Samstag mit dem reparierten Fiesta WRC wieder ins Geschehen eingriffen, zeigten sie auf beeindruckende Weise, was bei normalem Verlauf der Rallye für sie möglich gewesen wäre: Das finnische Duo legte konstant Spitzenzeiten hin, die ohne den Elektrikdefekt für einen Podestplatz gereicht hätten. Mit einem zweiten Platz bei der abschließenden Power Stage unterstrichen sie nicht nur ein weiteres Mal ihre Konkurrenzfähigkeit, sondern sammelten auch noch vier wertvolle Bonuspunkte für die WM-Wertung.
Ihre britischen Teamkollegen Gus Greensmith und Elliott Edmondson zeigten eine ähnlich starke Darbietung und fanden mit jedem Kilometer besser in den Rhythmus. Bei ihrem Asphaltdebüt mit dem Fiesta in World Rally Car-Konfiguration ließen die beiden Junioren mehr als einmal deutlich routiniertere Gegner hinter sich.
Am Samstag mussten sie zudem etwas Lehrgeld bezahlen: Einem Fahrfehler am Vormittag folgte ein schwieriger erster Durchgang über die fast 42 Kilometer lange Wertungsprüfung „Panzerplatte“. Greensmith/Edmondson nahmen die Herausforderung an und bewiesen überdies ihre Fähigkeiten als Mechaniker: Nach dem morgendlichen Ausrutscher tauschten sie auf der Verbindungsetappe zwischen zwei Wertungsprüfungen in wenigen Minuten einen gebrochenen Lenkhebel aus. Mit der Streckenerfahrung aus dem ersten Durchgang ging es fahrerisch bei der zweiten Passage der berühmten Wertungsprüfung deutlich voran.
„Dass unser Tempo für einen Podestplatz gereicht hätte, ist sicher ein positiver Aspekt. Umso ärgerlicher wiegt der frühe technische Defekt“, fasst M-Sport Teamchef Richard Millener den zehnten WM-Lauf zusammen. „Wir wussten nach dem Test vor der ‚Deutschland‘ um Teemu Suninens großes Potenzial – und er hat bewiesen, dass wir mit unserer Einschätzung richtig lagen. Es ist sehr schade, dass er nicht mit dem verdienten Resultat belohnt wurde. Trotzdem kann er aus diesem Rallye-Wochenende viel Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben ziehen. Auch Gus Greensmith beeindruckte uns wieder mit seiner Performance und hat hier eine Menge Erfahrung gesammelt. Bei seinem ersten WM-Lauf in einem Fiesta WRC auf Asphalt rückte er einigen Top-Fahrern ganz schön nah. Auf diversen Prüfungen hat er erfahrenere Gegner geschlagen – in einem Fall sogar den amtierenden Weltmeister. Natürlich weiß er, dass er noch viel zu lernen hat, doch seine Fortschritte sind unverkennbar. Angesichts seiner wenigen Tage im World Rally Car fährt er unglaublich gelassen und geht super mit dem Druck um. Ich hoffe sehr, dass er diese Entwicklung über den Rest der Saison bestätigen kann.“
Gus Greensmith / Elliott Edmondson (Ford Fiesta WRC, Startnummer 22); Platz 9; WM-Rang: 14
„Wir haben eine sensationelle Rallye erlebt“, jubelt der angesprochene Gus Greensmith. „Ich war angenehm überrascht, wie schnell wir eine ordentliche Pace gefunden haben. Auch wenn wir nie sehr weit vorne lagen, konnten wir uns mit Kalibern wie Andreas Mikkelsen und Espakki Lappi messen. Sie besitzen viel mehr Erfahrung. Ich würde sagen, für unseren ersten WRC-Ritt auf Asphalt war das ziemlich gut. Trotzdem müssen wir vor allem unsere Konstanz weiter verbessern, das wird manches erleichtern. Insgesamt verlief das Wochenende für uns sehr positiv – bis auf die Baumberührung am Samstag. Immerhin konnten wir danach ausprobieren, wie schnell wir einen Lenkhebel wechseln können.“
Teemu Suninen / Jarmo Lehtinen (Ford Fiesta WRC, Startnummer 3); Platz: 29; WM-Rang: 8
„Das Resultat entspricht keinesfalls unseren Ansprüchen, aber unsere Performance und meine Prüfungszeiten waren sogar besser als erwartet. Wir wollten um die Top-Fünf-Plätze kämpfen und es sieht so aus, als hätte sogar das Podium in Reichweite gelegen. Wegen des Problems am Freitag nehmen wir leider nicht viele WM-Punkte aus Deutschland mit, aber unsere zweitschnellste Zeit auf der Power Stage spricht Bände über unser Tempo. Dieses Ergebnis und die Bonuspunkte waren schon eher nach meinem Geschmack – mit diesem positiven Gefühl gehen wir die nächsten Aufgaben an.“
Starkes Asphaltdebüt des neuen Fiesta R5 in der WRC 2 Pro-Kategorie
Mit Platz zwei in der hart umkämpften WRC 2 Pro haben Èric Camilli und Beifahrer Benjamin Veillas dem von M-Sport Ford neu entwickelten Fiesta R5 ein hervorragendes Debüt auf asphaltierten Strecken ermöglicht. Die Franzosen gewöhnten sich von Kilometer zu Kilometer immer besser an den umfangreich überarbeiteten Turbo-Allradler und zeigten schon bald sein Potenzial für Wertungsprüfungs-Klassenbestzeiten auf – so zum Beispiel auf der 41,17 Kilometer langen und als besonders materialzehrend berüchtigten „Panzerplatte“. Erst ein Reifenschaden auf der letzten von 19 Wertungsprüfungen warf das Duo am Sonntagmittag aus dem Kampf um den Klassensieg.
Richard Millener: „Der neue Fiesta R5 unterscheidet sich stark von seinem erfolgreichen Vorgänger. Éric Camilli hat eine Weile gebraucht, um seinen Fahrstil dem neuen Auto anzupassen. Es besitzt so viele intelligente Technologien und großes Potenzial – toll, dass Éric dies bereits bei der ersten Asphalt-Rallye mit Spitzenzeiten aufzeigen konnte. Wir führen nun ein aufwändiges Test- und Entwicklungsprogramm durch, um die Leistungsfähigkeit des neuen Fiesta R5 noch besser auszuschöpfen.“
„Das war ein sehr gutes Wochenende für uns, wir haben viele Verbesserungsmöglichkeiten gefunden“, so Camilli. „Wir wussten, dass uns eine schwierige Aufgabe bevorsteht und wir einige Dinge zu beweisen hatten. Mit harter und konzentrierter Arbeit kamen wir Topzeiten aber immer näher – und waren auf der Königprüfung dieser Rallye, der ,Panzerplatte‘, sogar die Schnellsten. Ich denke, damit konnten wir das Potenzial des neuen Fiesta R5 sehr gut aufzeigen.“
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