- M-Sport und Ford können auf eine höchst erfolgreiche Geschichte beim neuseeländischen Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft zurückblicken
- Craig Breen/Paul Nagle, Gus Greensmith/Jonas Andersson und Lorenzo Bertelli/Simone Scattolin nehmen eine der schönsten Schotter-Rallyes der Welt in Angriff
- Bis zu 368 kW (500 PS) starker Ford Puma Hybrid Rally1 kombiniert 1,6 Liter großen EcoBoost-Vierzylinder-Turbo mit einem Hybridsystem, das bis zu 100 kW (136 PS) leistet
Köln – Zehn Jahre hat M-Sport Ford sehnsüchtig gewartet, nun ist es soweit: Die Rallye-Weltmeisterschaft gastiert am kommenden Wochenende endlich wieder in Neuseeland. Damit kann das werksunterstützte Team die wohl schönsten Schotterprüfungen der Welt unter die vier angetriebenen Räder des neuen Puma Hybrid Rally1 nehmen. Start- und Zielort ist die 1,4-Millionen-Metropole Auckland am nördlichen Zipfel der Nordinsel inmitten des südlichen Pazifiks. Sie dient als Dreh- und Angelpunkt für insgesamt 17 Wertungsprüfungen (WP) über eine Länge von insgesamt 279,80 Kilometer, die zu den legendärsten und spektakulärsten der Rallye-Szene gehören. M-Sport schickt drei Exemplare des bis zu 368 kW (500 PS) starken Hybrid-Puma zum WM-Lauf auf der Südhalbkugel: Neben den beiden Stamm-Crews Craig Breen/Paul Nagle aus Irland und Gus Greensmith/Jonas Andersson (Großbritannien/Schweden) pilotiert Lorenzo Bertelli zusammen mit Simone Scattolin den dritten Ford. Die Italiener feiern ihre Premiere am Steuer eines der neuen Rally1-Boliden mit Hybridantrieb. Alle drei Puma-Besatzungen gehen erstmals in Neuseeland an den Start.
Auf deutlich mehr Erfahrungen mit den wunderbaren Schotterpisten können M-Sport und Ford zurückblicken: Insgesamt neun Mal hat sich das „Blaue Oval“ bei den 42 seit 1971 ausgetragenen Läufen in die Siegerliste dieser Rallye eingetragen – öfter als jede andere Marke. Zuletzt waren Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila auf das oberste Treppchen gesprungen: Die Finnen hatten 2010 mit dem Ford Focus RS WRC eine bemerkenswerte Aufholjagd auf der letzten Prüfung gekrönt und mit einem Vorsprung von nur 2,4 Sekunden Sébastien Ogier geschlagen. Sébastien Loeb wurde damals Dritter. Noch knapper hatten 2007 ihre Landsleute Marcus Grönholm/Timo Rautiainen triumphiert: Sie lagen nach fast vier Stunden Fahrtzeit die Marginalie von 0,3 Sekunden vor Loeb…
Los geht es bereits am Donnerstagabend mit einer 1,78 Kilometer langen Zuschauerprüfung direkt in Auckland. Der Freitag präsentiert sich gleich als Königsetappe des elften von 13 WM-Läufen: Er umfasst 158 der insgesamt 279 WP-Kilometer und Prüfungen wie die legendäre „Whaanga Coast“. Für Craig Breen und Gus Greensmith bietet dies eine sehr gute Ausgangsbasis, da sie dank ihrer etwas späteren Startposition auf bereits saubergefahrene Strecken hoffen dürfen. Voraussetzung hierfür ist aber eine fehlerfreie Vorstellungen: Außer einer Reifenwechselzone steht erst am Abend eine Reparaturmöglichkeit auf dem Programm. Der Samstag umfasst weitere sechs WP inklusive einer 40-minütigen Service-Pause, bevor am Sonntag auf der finalen Etappe nochmal vier Wertungsprüfungen über 31,18 Kilometer den Schlusspunkt setzen. Die sogenannte Power Stage, auf der sich die fünf schnellsten Fahrer über bis zu fünf WM-Zusatzpunkte freuen dürfen, beginnt dabei um 15:18 Uhr Ortszeit. Dies entspricht 3:18 Uhr am frühen Morgen in Deutschland. Alle Wertungsprüfungen werden live auf der kostenpflichtigen WRC-App übertragen.
„Es ist einfach großartig, dass die Rallye-WM nach zehnjähriger Pause wieder nach Neuseeland zurückkehrt“, freut sich M-Sport-Teamchef Richard Millener. „Jeder spricht davon, wie sehr sie dieser ikonischen Veranstaltung entgegenfiebern! Wie es um unsere Konkurrenzfähigkeit bestellt sein wird, lässt sich noch nicht abschließend sagen – dafür sind die tollen Wertungsprüfungen dieser Rallye einfach zu speziell. Zuletzt in Griechenland konnten wir die Performance des Puma Hybrid Rally1 auf rauen Pisten aber klar unter Beweis stellen, auch auf schnellen Schotterpisten waren wir bei der Musik. Darum gehe ich davon aus, dass wir erneut um eine Top-3-Platzierungen werden kämpfen können.“
Craig Breen / Paul Nagle (Ford Puma Hybrid Rally1, Startnummer 42); WM-Rang: 6; Rallye-Neuseeland-Starts: 0.
„Super, endlich Neuseeland!“, jubelt der 32-jährige Craig Breen. „Ich habe so viel über diese Rallye gelesen und so viele Videos gesehen, bin dort aber noch nie selbst gefahren. Das wird bestimmt ein aufregendes Abenteuer auf diesen wunderbaren Wertungsprüfungen, von denen jeder Rallye-Fahrer träumt. Ich denke, die Veranstaltung sollte uns gut liegen, zumal wir am Freitag von unserer etwas späteren Position in der Startreihenfolge profitieren können. In Griechenland haben wir gezeigt, dass wir schnell sind. Nach einigen schwierigen Rallyes für uns wollen wir jetzt unbedingt wieder einen Schritt nach vorne machen.“
Gus Greensmith / Jonas Andersson (Ford Puma Hybrid Rally1, Startnummer 44); WM-Rang: 9; Rallye-Neuseeland-Starts: 0.
„Die Rallye Neuseeland war immer der WM-Lauf, den ich unbedingt in meiner Karriere einmal bestreiten wollte“, so der 25-jährige Greensmith. „Das kann ich dann ja demnächst von meiner persönlichen ,Bucket List‘ streichen. Ich reise schon sehr früh an, um mich bestmöglich mit der Zeitumstellung zu arrangieren. Dann schauen wir mal, was für uns herausspringt.“
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