{"id":102003,"date":"2022-02-07T16:51:39","date_gmt":"2022-02-07T15:51:39","guid":{"rendered":"https:\/\/www.carpr.de\/?p=102003"},"modified":"2022-02-07T16:51:39","modified_gmt":"2022-02-07T15:51:39","slug":"skoda-1100-ohc-coupe-aufwendig-rekonstruierter-rennbolide","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.carpr.de\/102003\/skoda-1100-ohc-coupe-aufwendig-rekonstruierter-rennbolide\/","title":{"rendered":"\u0160KODA 1100 OHC Coup\u00e9: aufwendig rekonstruierter Rennbolide"},"content":{"rendered":"
Mlad\u00e1 Boleslav (ots)<\/span><\/p>\n \u203a Vom \u0160KODA 1100 OHC Coup\u00e9 entstanden in den Jahren 1959\/1960 zwei Exemplare<\/p>\n \u203a Weiterentwickelte Konstruktion des stromlinienf\u00f6rmigen Coup\u00e9s und geringeres Gewicht von 555 Kilogramm als Beleg f\u00fcr hohe technische Kompetenz des \u0160KODA Teams<\/p>\n \u203a F\u00fcr die Rekonstruktion nach historischer Dokumentation wurden im Zentrum f\u00fcr Prototypenbau von \u0160KODA AUTO jetzt traditionelle Fertigungstechniken mit moderner Spitzentechnologie kombiniert<\/p>\n \u203a \u0160KODA 1100 OHC Coup\u00e9 von 1959 erg\u00e4nzt in der Sammlung des \u0160KODA Museums die Ausf\u00fchrung des Fahrzeugs mit offener Karosserie von 1957<\/p>\n \u203a Video zeigt eine Fahrt mit dem \u0160KODA 1100 OHC Coup\u00e9 durch die Stra\u00dfen von Prag<\/p>\n \u203a Footage pr\u00e4sentiert den \u0160KODA 1100 OHC Coup\u00e9 in dynamischen und statischen Aufnahmen<\/p>\n Anl\u00e4sslich des 120. Jubil\u00e4ums von \u0160KODA Motorsport rekonstruierten Mitarbeiter des \u0160KODA Museums und des Zentrums f\u00fcr Prototypenbau bei \u0160KODA AUTO den Rennwagen \u0160KODA 1100 OHC Coup\u00e9. Zun\u00e4chst arbeiteten die Teams an der Wiederaufbereitung des urspr\u00fcnglichen Rahmens, des Fahrwerks sowie des Motors und bauten auch die Karosserie nach historischer Dokumentation wieder auf. Dabei kamen moderne Spitzentechnologien ebenso zum Einsatz wie traditionelle Techniken aus dem Karosseriebau.<\/p>\n Die Planungen f\u00fcr den \u0160KODA 1100 OHC mit der internen Typbezeichnung 968, der vor allem bei Ausdauer-Rundstreckenrennen starten sollte, begannen bereits im Fr\u00fchjahr 1956. Ende 1957 war das erste von zwei Exemplaren mit offener GFK-Karosserie fertiggestellt. Das Fahrzeug z\u00e4hlt noch heute zu den H\u00f6hepunkten in der Ausstellung des \u0160KODA Museums in Mlad\u00e1 Boleslav. Regelm\u00e4\u00dfig startet es bei nationalen und internationalen Oldtimerveranstaltungen. Den zweiten 1100 OHC nutzt der Importeur \u0160KODA UK zu Werbezwecken, insbesondere vor Ort in Gro\u00dfbritannien.<\/p>\n In den Jahren 1959 und 1960 setzten die Konstrukteure die Arbeit am Projekt 968 fort und entwickelten zwei \u0160KODA 1100 OHC Coup\u00e9s mit geschlossener Karosserie. Bew\u00e4hrte Elemente der \u0160KODA Serienmodelle konnten dabei \u00fcbernommen werden. Im Gegensatz zum \u0160KODA SPORT und SUPERSPORT, die Ende der 1940er Jahre entstanden, war die Basis des Fahrzeugs allerdings nicht mehr der Zentralrohrrahmen mit Gabelung f\u00fcr den Einbau eines OHV-Motors vorn. Stattdessen nutzte das \u0160KODA 1100 OHC Coup\u00e9 die Vorz\u00fcge des leichten und gleichzeitig steifen Gitterrahmens, der aus d\u00fcnnwandigen Rohren geschwei\u00dft war. Die Vorderr\u00e4der f\u00fchrte eine Trapezaufh\u00e4ngung aus jeweils zwei \u00fcbereinander angeordneten Dreieck-Querlenkern, hinten kam eine Koppeltragachse mit Schlepplenkern zum Einsatz.<\/p>\n Der Motor lag hinter der Vorderachse und erm\u00f6glichte mit der Montageeinheit aus Hinterachsdifferenzial und F\u00fcnfganggetriebe eine nahezu ideale Gewichtsverteilung. Das Fahrverhalten des dynamischen Rennwagens war hervorragend. Das \u0160KODA 1100 OHC Coup\u00e9 trieb ein Reihenvierzylinder-Saugmotor an. Zylinder- und Kurbelgeh\u00e4use waren aus Aluminium und entstammten ebenso dem \u0160KODA 440 \u201aSpartak\u2018 wie die Kurbelwelle. Dessen Leistung von 40 PS (29,4 kW) bei 4.200\/min \u00fcbertraf der Rennwagen dank optimierter Brennr\u00e4ume und OHC-Ventilantrieb, einem Verdichtungsverh\u00e4ltnis von 9,3:1, zwei Vergasern, doppelter Dynamo-Batterie-Z\u00fcndung von Bosch, Z\u00fcndmagneten der Marke Scintilla Vertex und vielen weiteren Modifikationen jedoch deutlich. Die Leistung lag bei 92 PS (67,7 kW) bei 7.700\/min.<\/p>\n Die Literleistung lag bei hohen 85 PS pro Liter Hubraum. Kurzfristig erreichte das 1100 OHC Coup\u00e9 bis zu 8.500\/min. Je nach Gesamt\u00fcbersetzung, die dem Charakter der Rennstrecke entsprechend angepasst werden konnte, erreichte der Zweisitzer mit Aluminiumkarosserie und einem Leergewicht von nur 555 Kilogramm eine Spitzengeschwindigkeit von rund 200 km\/h. Zweikreisbremsen sorgten jederzeit f\u00fcr eine wirksame Verz\u00f6gerung, zur Reduzierung der ungefederten Massen befanden sich die hinteren Trommelbremsen am Differenzialgetriebe.<\/p>\n Die Rennkarriere der zwei Fahrzeuge vom Typ \u0160KODA 1100 OHC Coup\u00e9 dauerte von 1960 bis 1962. Ge\u00e4nderte technische Vorschriften bedeuteten das Ende f\u00fcr die Kategorie unter 1.100 ccm. Als die Fahrzeuge deswegen nicht mehr starten durften, wurden sie 1966 an private Interessenten verkauft. Bei Unf\u00e4llen im Stra\u00dfenverkehr wurden beide Coup\u00e9s komplett zerst\u00f6rt. Der Eigent\u00fcmer des ersten Fahrzeugs, dessen erhaltene Komponenten nun bei der Rekonstruktion genutzt wurden, ersetzte den Motor seines 1100 OHC durch einen Serien-Vierzylinder mit OHV-Ventilsteuerung aus einem FELICIA. Der Originalmotor des Fahrzeugs war lange in der Berufsschule in Mlad\u00e1 Boleslav ausgestellt, bevor er nach der Rekonstruktion nun wieder im 1100 OHC Coup\u00e9 zum Einsatz kommt. Das zweite Coup\u00e9 brannte nach einem Unfall aus. Der Fahrer konnte sich aus dem Fahrzeug befreien, die Aluminiumkarosserie wurde allerdings irreparabel besch\u00e4digt. Die technisch einzigartig konstruierte Hinterachse mit integriertem Getriebe wurde ausgebaut und ging zun\u00e4chst in die Sammlung des Technischen Nationalmuseums in Prag \u00fcber, bevor sie vor inzwischen 25 Jahren dem \u0160KODA Museum \u00fcberlassen wurde. Den in drei Teile zerlegten Gitterrohrrahmen mit kompletter Vorderachse und weiteren erhaltenen Teilen erwarb das \u0160KODA Museum im Jahr 2014 von einem privaten Sammler.<\/p>\n Wiedergeburt einer Legende<\/p>\n Das ambitionierte Restaurationsprojekt w\u00e4re ohne die Experten des \u0160KODA Museums und ihre Erfahrung mit dem offenen \u0160KODA 1100 OHC nicht m\u00f6glich gewesen. Ebenfalls von gro\u00dfer Bedeutung war die technische Originaldokumentation. Sie ist im \u0160KODA AUTO Archiv fast komplett erhalten geblieben \u2013 inklusive einer Erl\u00e4uterung aller Fertigungsschnitte und einer erkl\u00e4renden Zeichnung zum Einbau einzelner Baugruppen. Die mechanischen Originalkomponenten waren kaum verschlissen, da der Wagen nur an wenigen Rennen teilgenommen hatte. Die Renovierung des kompletten Fahrwerks mit rekonstruiertem K\u00fchler, Kraftstofftank und weiteren Elementen war Ende 2015 abgeschlossen.<\/p>\n Urspr\u00fcnglich sollte das Fahrwerk des Wagens im \u0160KODA Museum neben dem Wagen mit offener Karosserie ausgestellt werden. Stattdessen fiel die Entscheidung, das Coup\u00e9 als vollst\u00e4ndig funktionst\u00fcchtiges Fahrzeug wiederaufzubauen.<\/p>\n Die anspruchsvollste Aufgabe war die Rekonstruktion der Aluminiumkarosserie. Der urspr\u00fcngliche Entwurf stammte vom ehemaligen Werksdesigner Jaroslav Kindl, nach dessen Unterlagen damals ein Holzmodell geschreinert wurde. Aluminiumplatten wurden zun\u00e4chst manuell ausgeh\u00e4mmert, anschlie\u00dfend wurden die Einzelteile geschwei\u00dft oder genietet.<\/p>\n Im Rahmen der Rekonstruktionsarbeiten kooperierte die Restaurierungswerkstatt des \u0160KODA Museums eng mit den Kollegen aus dem Zentrum f\u00fcr Prototypenbau bei \u0160KODA AUTO. Auf Basis von Scans der 2D-Zeichnungen im Ma\u00dfstab 1:1 entstand ein dreidimensionales Netz, das anschlie\u00dfend optisch nachbearbeitet wurde. Unter hohem Aufwand wurden Formen einzelner Elemente gepr\u00fcft und korrigiert, etwa an der Fahrzeugfront und im Bereich der Heckleuchten.<\/p>\n Historische Fotografien wurden mit der gezeichneten Dokumentation und dem 3D-Modell abgeglichen. Im virtuellen Studio konnten die Fachleute den Wagen auf diese Weise von allen Seiten betrachten und Korrekturen vornehmen. Neben verkleinerten Modellen entstanden anschlie\u00dfend auch Modelle der vorderen und hinteren Karosseriebestandteile im Ma\u00dfstab 1:1. Nach entsprechender fachlicher Begutachtung, n\u00f6tigen Anpassungen und der endg\u00fcltigen Freigabe arbeiteten die Konstrukteure von \u0160KODA AUTO an Trennw\u00e4nden, Radh\u00e4usern und weiteren Karosserieelementen.<\/p>\n F\u00fcr die Karosserie setzte man auf 0,8 und 1 Millimeter dicke Aluminiumbleche, die im Rahmen der Rekonstruktion manuell bearbeitet und geschwei\u00dft wurden. Aufgrund der eloxierten Karosserieoberfl\u00e4che waren die beiden Coup\u00e9s seinerzeit zun\u00e4chst blau lackiert. Im Rennbetrieb bew\u00e4hrte sich diese Oberfl\u00e4chenbehandlung allerdings nicht, daher setzte man ab Mitte der Saison 1962 bei beiden Fahrzeugen auf die aktuelle, rote Lackierung.<\/p>\n F\u00fcr die aufwendige Rekonstruktion galt es, zahlreiche Komponenten zu beschaffen, die mit den Teilen aus den damaligen Serienfahrzeugen baugleich waren. So entsprachen die \u00e4u\u00dferen T\u00fcrgriffe des Coup\u00e9s etwa denen des \u0160KODA 1200 \u201aSedan\u2018. Einige Schalter sowie das Z\u00fcndschloss kamen auch im \u0160KODA 440 \u201aSpartak\u2018 und im OCTAVIA zum Einsatz und das mit schwarzem Kunststoff bezogene Dreispeichenlenkrad verweist auf den Bestseller aus der Vorkriegszeit, den \u0160KODA POPULAR.<\/p>\n Weitere Informationen und Stories zu verschiedenen Themen aus 120 Jahren \u0160KODA Motorsport stehen in einer 32-seitigen Brosch\u00fcre auf dem Medienportal skoda-media.de bereit.<\/p>\n Pressekontakt:<\/p>\n Andreas Leue Ulrich Bethscheider-Kieser Original-Content von: Skoda Auto Deutschland GmbH, \u00fcbermittelt durch news aktuell<\/span><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Mlad\u00e1 Boleslav (ots) \u203a Vom \u0160KODA 1100 OHC Coup\u00e9 entstanden in den Jahren 1959\/1960 zwei Exemplare \u203a Weiterentwickelte Konstruktion des stromlinienf\u00f6rmigen Coup\u00e9s und geringeres Gewicht von 555 Kilogramm als Beleg f\u00fcr hohe technische Kompetenz des \u0160KODA Teams \u203a F\u00fcr die Rekonstruktion nach historischer Dokumentation wurden im Zentrum f\u00fcr Prototypenbau von \u0160KODA AUTO jetzt traditionelle Fertigungstechniken […]<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":0,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"rank_math_lock_modified_date":false,"footnotes":""},"categories":[18,1473],"tags":[1037,41349],"class_list":{"0":"post-102003","1":"post","2":"type-post","3":"status-publish","4":"format-standard","6":"category-auto-und-verkehr","7":"category-motorsport","8":"tag-motorsport","9":"tag-skoda-1100-ohc-coupe"},"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.carpr.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/102003","targetHints":{"allow":["GET"]}}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.carpr.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.carpr.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.carpr.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.carpr.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=102003"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/www.carpr.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/102003\/revisions"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.carpr.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=102003"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.carpr.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=102003"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.carpr.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=102003"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}
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