{"id":106060,"date":"2022-05-15T23:19:47","date_gmt":"2022-05-15T21:19:47","guid":{"rendered":"https:\/\/www.carpr.de\/?p=106060"},"modified":"2022-05-15T23:20:51","modified_gmt":"2022-05-15T21:20:51","slug":"zuverlaessige-lieferketten-und-marktnaehe-als-wettbewerbsvorteile-globale-unternehmen-setzen-zunehmend-auf-europa-als-produktionsstandort","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.carpr.de\/106060\/zuverlaessige-lieferketten-und-marktnaehe-als-wettbewerbsvorteile-globale-unternehmen-setzen-zunehmend-auf-europa-als-produktionsstandort\/","title":{"rendered":"Zuverl\u00e4ssige Lieferketten und Marktn\u00e4he als Wettbewerbsvorteile Globale Unternehmen setzen zunehmend auf Europa als Produktionsstandort"},"content":{"rendered":"

Eschborn (ots)<\/span> Rohstoffknappheit, Halbleiter-Krise, gef\u00e4hrdete Transportwege und eine immer komplexere geopolitische Situation: Angesichts dieser Herausforderungen gewinnt Europa f\u00fcr Technologie-Konzerne und mittelst\u00e4ndische Unternehmen der f\u00fchrenden Industrienationen wieder an Bedeutung als Produktionsstandort.<\/p>\n

Viele europ\u00e4ische Unternehmen sind aufgrund der Entwicklungen, die durch die Pandemie ausgel\u00f6st und durch die angespannte geopolitische Lage verst\u00e4rkt wurden, zu Neubewertungen ihrer globalen Strategie gezwungen. In marktfernen Weltregionen angesiedelte Produktionsst\u00e4tten, Lieferketten, die an geopolitischen Krisenherden entlanglaufen oder generell weite und damit teure Transportstrecken entpuppen sich immer mehr als Risikofaktoren.<\/p>\n

Aus diesem Grund denken viele europ\u00e4ische Unternehmen dar\u00fcber nach, Produktionen etwa aus Asien nach Europa zur\u00fcckzuholen und so Lieferketten zu verk\u00fcrzen und die Vorteile einer N\u00e4he zum Markt und zu den Kunden zu nutzen. Unterst\u00fctzung finden sie dabei auch in der Politik, und zwar sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Zum Beispiel durch den von der Europ\u00e4ischen Kommission initiierten ‚EU-Chip Act‘: Das neue Chip-Gesetz sieht F\u00f6rderma\u00dfnahmen in H\u00f6he von 43 Milliarden Euro vor. Das ambitionierte Ziel der Europ\u00e4ischen Kommission lautet, den Anteil der europ\u00e4ischen Halbleiterproduktion bis 2030 auf 20 Prozent zu verdoppeln.<\/p>\n

M\u00f6glich werden strategische \u00dcberlegungen zur Produktion in Europa \u00fcberhaupt erst durch technologische Fortschritte in der Automatisierung. Hier spielt das ‚Industrie 4.0‘ genannte Zukunftsprojekt einer umfassenden Digitalisierung eine entscheidende Rolle. Der Begriff ‚Industrie 4.0‘ wurde der \u00d6ffentlichkeit erstmals auf der Hannovermesse 2011 vorgestellt und steht heute f\u00fcr die Verzahnung von moderner Informations-, Kommunikations- und Produktions-Technik. Technische Grundlage hierf\u00fcr sind intelligente und digital vernetzte Systeme, mit deren Hilfe eine weitestgehend selbstorganisierte Produktion m\u00f6glich ist.<\/p>\n

Des Weiteren kommt der verst\u00e4rkte Einsatz von Industrierobotern mehr und mehr zum Tragen. Ihre Zahl hat sich weltweit seit 2015 von 66 Einheiten pro 10.000 Mitarbeitern auf 126 Einheiten Ende 2021 verdoppelt.<\/p>\n

Der Fortschritt bei den Anwendungen von K\u00fcnstlicher Intelligenz und nicht zuletzt die stetig steigende Zahl von eingesetzten Industrierobotern erm\u00f6glichen es, wieder konkurrenzf\u00e4hig vor Ort zu produzieren. Dennoch denkt nur knapp ein F\u00fcnftel der in klassischen Fertigungsl\u00e4ndern produzierenden und in Deutschland aktiven Unternehmen ernsthaft \u00fcber diesen Schritt nach. C&A geh\u00f6rt dazu. Das Unternehmen l\u00e4sst in M\u00f6nchengladbach Jeans n\u00e4hen. CATL baut in Erfurt bald Batterien. Infineon produziert mehr und mehr Chips in Dresden.<\/p>\n

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Melanie Vogelbach, Bereichsleiterin Internationale Wirtschaftspolitik und Au\u00dfenwirtschaftsrechtbeim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), sieht in der globalisierten Wirtschaft mehr Vor- als Nachteile. Sie spricht in Bezug auf die R\u00fcckverlagerung von Produktionen von Einzelf\u00e4llen. Ihrer Meinung nach soll das auch so bleiben: „Wir importieren nat\u00fcrlich viel aus dem Ausland, das ist so. Und deswegen sind wir da bei Lieferketten-St\u00f6rungen auch betroffen“, sagt Vogelbach in einem Interview mit dem MDR. „Aber wir profitieren von den internationalen Lieferketten und der global vernetzten Wirtschaft auch sehr.“ Immerhin hinge, so Vogelbach, in der Industrie hierzulande jeder zweite Arbeitsplatz vom Export ab. \u00c4hnlich kritisch sieht es auch das ifo-Institut. Es prognostiziert, dass Deutschland zehn Prozent seiner Wirtschaftskraft einb\u00fc\u00dfen k\u00f6nnte, wenn wichtige Industrieg\u00fcter nur noch hier produziert w\u00fcrden.<\/p>\n

Stichwort Billig-Lohn- oder Billig-Produktionsl\u00e4nder: Das Argument, mit Produktion oder Forschung & Entwicklung etwa nach China zu gehen, war neben den g\u00fcnstigen finanziellen Rahmenbedingungen nat\u00fcrlich auch immer – und in immer st\u00e4rkerem Ma\u00df – der Zugang zum riesigen Markt. Zumal inzwischen auch von politischer Seite gefordert wird, nur denjenigen Unternehmen Marktzutritt im Reich der Mitte zu gew\u00e4hren, die auch ihre Forschung und Entwicklung dorthin verlagern.<\/p>\n

Doch es gibt auch Unternehmen, die ihre Produktionsst\u00e4tten bewusst von Asien nach Europa verlagern. Etwa der japanische Roboterhersteller Yaskawa. Neben kurzen Transportwegen und Lieferkettensicherheit gilt die Pr\u00e4senz am wachsenden europ\u00e4ischen Markt als ein wichtiges Argument bei der Entscheidung, vor Ort in Europa zu produzieren. Der Technologiekonzern ist als Hersteller von inzwischen mehr als 540.000 Industrierobotern einer der f\u00fchrenden Akteure in diesem Bereich und f\u00e4hrt eine konsequente Wachstumsstrategie f\u00fcr Europa. Daher entschied man sich 2019 f\u00fcr den Bau einer eigenen Produktionsst\u00e4tte in Slowenien. Das kleine Land bietet alle Vorteile eines europ\u00e4ischen Standorts.<\/p>\n

Ob es bei den Industrienationen tats\u00e4chlich zu einer Art „Rolle r\u00fcckw\u00e4rts“, heraus aus den asiatischen oder lateinamerikanischen Fertigungsl\u00e4ndern zur\u00fcck nach Europa kommen wird, oder ob Unternehmen aus au\u00dfereurop\u00e4ischen Industrienationen verst\u00e4rkt in Europa produzieren werden, zeigen erst die n\u00e4chsten Jahre. F\u00fcr einzelne Unternehmen scheint sich die Verlagerung der Produktion aber bereits jetzt zu rechnen.<\/p>\n

Pressekontakt:<\/p>\n

Matthias Schinke
\n+49 6196 569-487
\nmatthias.schinke@yaskawa.eu<\/p>\n

Original-Content von: YASKAWA Europe GmbH<\/a>, \u00fcbermittelt durch news aktuell<\/span><\/p>\n

Bildrechte: Yaskawa Roboter bei der Montage in der neuen europ\u00e4ischen Prooduktionsst\u00e4tte in Kocevje, Slowenien \/ Weiterer Text \u00fcber ots und www.presseportal.de\/nr\/162327 \/ Die Verwendung dieses Bildes ist f\u00fcr redaktionelle Zwecke unter Beachtung ggf. genannter Nutzungsbedingungen honorarfrei. Ver\u00f6ffentlichung bitte mit Bildrechte-Hinweis.<\/span><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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