{"id":108176,"date":"2022-07-22T12:38:50","date_gmt":"2022-07-22T10:38:50","guid":{"rendered":"https:\/\/www.carpr.de\/?p=108176"},"modified":"2022-07-22T12:38:50","modified_gmt":"2022-07-22T10:38:50","slug":"70-jahre-skoda-1200-ganzstahlkarosserie-aus-dem-windkanal","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.carpr.de\/108176\/70-jahre-skoda-1200-ganzstahlkarosserie-aus-dem-windkanal\/","title":{"rendered":"70 Jahre \u0160KODA 1200: Ganzstahlkarosserie aus dem Windkanal"},"content":{"rendered":"
Mlad\u00e1 Boleslav (ots) –<\/p>\n
Dieser technologische Fortschritt erm\u00f6glichte eine effiziente Gro\u00dfserienproduktion. Zus\u00e4tzlich erlaubte die Karosserie eine Vergr\u00f6\u00dferung des Innenraums sowie eine Verbesserung der passiven Sicherheit bei gleichzeitiger Reduzierung des Fahrzeuggewichts. Die Ponton-Karosserie des Sedan war eine der ersten in der Tschechoslowakei, die im Windkanal optimiert wurden.<\/strong><\/p>\n Das erste Automobil aus Mlad\u00e1 Boleslav<\/strong>, das jemals vom Team des Technikers V\u00e1clav Laurin entwickelt wurde, stellte die Marke Laurin & Klement bereits 1905 der \u00d6ffentlichkeit vor. Die legend\u00e4re L&K VOITURETTE<\/strong> A bot eine offene Holzkarosserie<\/strong>, hatte allerdings keine Windschutzscheibe und keine T\u00fcren. Sp\u00e4ter wurden manuell geformte Blechteile mit kleinen N\u00e4geln an einem Holzgestell befestigt. Dieses Verfahren wurde in der Automobilindustrie auch ein halbes Jahrhundert sp\u00e4ter noch verwendet.<\/p>\n Am 11. Juli 1952 kam es zu einer gro\u00dfen Ver\u00e4nderung in der Fertigungstechnologie. Durch den Umstieg von Holz- auf Metallkarosserien mussten die Schreiner, die f\u00fcr den Bau der Holzgestelle f\u00fcr die Karosserien zust\u00e4ndig waren, auf die Herstellung von Transportkisten f\u00fcr den Fahrzeugexport umsteigen. Der neue \u0160KODA 1200 Sedan war das erste Modell mit einer Ganzstahlkonstruktion in Ponton-Form<\/strong> mit integrierten Kotfl\u00fcgeln. Das erm\u00f6glichte eine effizientere Nutzung des Innenraums und erh\u00f6hte die passive Sicherheit. Die glatten, abgerundeten Fl\u00e4chen erleichterten dar\u00fcber hinaus die Pflege des Fahrzeugs.<\/p>\n Die Entwicklung des neuen \u0160KODA Modells<\/strong> begann bereits 1948, der erste Prototyp entstand ein Jahr sp\u00e4ter. Schon bald folgten weitere Ausf\u00fchrungen, wie etwa der variable STW (Station Wagon) mit umklappbarer R\u00fcckbank. Auch ein Prototyp mit offener Karosserie wurde entwickelt.<\/p>\n Der \u0160KODA 1200 Sedan war eine Weiterentwicklung des Fahrwerkkonzepts mit Zentralrohrrahmen. Dieser war vorne gegabelt und konnte so den Ottomotor mit OHV-Ventilsteuerung und weiteren innovativen Komponenten wie zum Beispiel nassen Zylinderlaufbuchsen aufnehmen. \u00dcber ein synchronisiertes Vierganggetriebe wurden die einzeln aufgeh\u00e4ngten Hinterr\u00e4der angetrieben, der Wagen erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 105 km\/h bei einem Verbrauch von zehn Litern auf 100 Kilometer.<\/p>\n Der Vater des Sedan<\/strong><\/p>\n Zu den wichtigsten Personen im Bereich des Karosseriebaus z\u00e4hlte zu dieser Zeit Josef Velebn\u00fd (1906\u20131989). Er arbeitete bereits seit 1925 im Automobilwerk in Mlad\u00e1 Boleslav und leitete ab 1946 die Abteilung Karosseriekonstruktion. In dieser Zeit begann auch die systematische Forschung und Entwicklung auf dem Feld der aerodynamischen Optimierung. Auf diese Weise stieg die H\u00f6chstgeschwindigkeit der Fahrzeuge bei gleichzeitig sinkendem Kraftstoffverbrauch. Zudem waren die Fahrzeuge leiser und die Karosserie wurde w\u00e4hrend der Fahrt weniger verschmutzt. Die Forschung st\u00fctzte sich damals auf Messungen an Holzmodellen im Ma\u00dfstab 1:5 und 1:10 im Windkanal mit einem Durchmesser von 1,8 Metern. \u00dcber eine solche Anlage verf\u00fcgte damals nur die Forschungs- und Pr\u00fcfanstalt f\u00fcr Luftfahrt in Prag-Let\u0148any. \u0160KODA testete zun\u00e4chst die Modelle \u0160KODA 1101\/1102 Tudor, das Hauptaugenmerk lag allerdings auf dem \u0160KODA 1200.<\/p>\n Durch die neue Karosserie profitierte das Fahrzeug von einem niedrigen Leergewicht von nur 1.050 Kilogramm \u2013 das entsprach etwa dem Gewicht des \u00e4lteren, deutlich kleineren Modells \u0160KODA RAPID OHV. Der F\u00fcnfsitzer Sedan verf\u00fcgte \u00fcber einen getrennten Kofferraum mit separat zug\u00e4nglichem Reserverad und damals obligatorischem Werkzeugsatz. Die vier T\u00fcren verdeckten auch die Schweller, damit die Kleidung der Insassen beim Ein- und Aussteigen nicht schmutzig wurde. Zur Verbesserung der aktiven Sicherheit trug unter anderem der an der Lenks\u00e4ule angebrachte Schalthebel bei. Der Fahrer musste beim Gangwechsel nur kurz die Hand vom Lenkrad nehmen und profitierte durch den entfallenen Schalthebel im Mitteltunnel gleichzeitig von einer gr\u00f6\u00dferen Beinfreiheit.<\/p>\n Die Vorz\u00fcge der Ganzstahlkarosserie zeigten sich nicht nur bei der Variante mit Stufenheck, sondern auch bei den leichten Nutzfahrzeugen. Deren Produktion begann im Jahr 1952 im Werk Vrchlab\u00ed. Im Werk Kvasiny wurden die Krankenwagen-Versionen gebaut, in denen neben der Besatzung auch zwei Liegen Platz fanden. Anfang 1953 erweiterte der praktische Kombi \u0160KODA 1200 STW mit einteiliger, seitlich \u00f6ffnender Heckt\u00fcr das Angebot. Einige der umklappbaren Sitze waren zugunsten einer steiferen Karosserie nur von der rechten Fahrzeugseite zug\u00e4nglich. In seiner zweisitzigen Ausf\u00fchrung bot der Kombi eine 1.750 Millimeter lange und 1.380 Millimeter breite Ladefl\u00e4che, die zwischen den Radh\u00e4usern 990 Millimeter breit war.<\/p>\n Der \u0160KODA 1200 Sedan<\/strong> wurde fortlaufend modernisiert. Dank der Anpassungen wurde die Karosseriefestigkeit optimiert und die Innenraumger\u00e4usche wurden reduziert. Zu den Neuerungen z\u00e4hlten auch die Blinker, sie l\u00f6sten die fr\u00fcheren Winker ab. Anfang 1956 lief die Produktion des modernisierten Modells \u0160KODA 1201 mit leistungsst\u00e4rkerem Motor an, die Leistung lag bei 33,1 kW (45 PS) bei 4.200 U\/min. Die Produktion der Baureihe 1200\/1201 endete im Herbst 1961 nach 67.071 produzierten Fahrzeugen, davon rund 27.000 mit Stufenheckkarosserie und rund 15.000 Kombis, die verbleibenden Einheiten entfielen auf die Nutzfahrzeug-Versionen.<\/p>\n Pressekontakt:<\/p>\n Ulrich Bethscheider-Kieser
\nLeiter Produkt- und Markenkommunikation
\nTelefon: +49 6150 133 121
\nE-Mail: ulrich.bethscheider-kieser@skoda-auto.de<\/a><\/p>\n