{"id":111141,"date":"2022-09-29T18:28:40","date_gmt":"2022-09-29T16:28:40","guid":{"rendered":"https:\/\/www.carpr.de\/?p=111141"},"modified":"2022-09-29T18:28:56","modified_gmt":"2022-09-29T16:28:56","slug":"65-prozent-der-deutschen-autofahrer-fuehlen-sich-unzureichend-auf-wildunfaelle-vorbereitet","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.carpr.de\/111141\/65-prozent-der-deutschen-autofahrer-fuehlen-sich-unzureichend-auf-wildunfaelle-vorbereitet\/","title":{"rendered":"65 Prozent der deutschen Autofahrer f\u00fchlen sich unzureichend auf Wildunf\u00e4lle vorbereitet"},"content":{"rendered":"
Hamburg – Der eintretende Herbst birgt Gefahren auf den deutschen Stra\u00dfen. Denn nicht nur das feuchte Wetter und die herabfallenden Bl\u00e4tter verursachen rutschige Stra\u00dfen, auch das Risiko der Wildunf\u00e4lle steigt. „Durch das fr\u00fchere Eintreten der Dunkelheit m\u00fcssen sich Autofahrer ab Oktober bereits ab dem sp\u00e4ten Nachmittag verst\u00e4rkt auf Wildwechsel einstellen“, erkl\u00e4rt Jan Meyer-Hamme von den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten. „Auch die Zeitumstellung versch\u00e4rft die Situation zunehmend, da Tiere ihre Gewohnheiten nat\u00fcrlich nicht \u00e4ndern.“ Doch f\u00fchlen sich die Deutschen nicht gen\u00fcgend auf potenzielle Wildunf\u00e4lle vorbereitet, wie eine repr\u00e4sentative Studie[1] der Tankstellenkette HEM k\u00fcrzlich ergab.<\/p>\n
Die Mehrheit der Teilnehmenden (65 Prozent) findet die hinweisenden Stra\u00dfenschilder unzureichend und w\u00fcnscht sich eine bessere Vorbereitung. Nur ein Viertel der Befragten ist der Meinung, in der Fahrschule gut vorbereitet worden zu sein. 72 Prozent der Deutschen versp\u00fcren beim Autofahren in der Dunkelheit sogar Angst, auf Landstra\u00dfen mit einem Wildtier zu kollidieren, und fahren daher besonders vorausschauend und langsamer. Nur wenige (15 Prozent) sind sich wohl der Gefahr bewusst, \u00e4ndern ihr Fahrverhalten aber trotzdem nicht. Geringe f\u00fcnf Prozent sch\u00e4tzen sich hingegen als so sicher hinter dem Lenkrad ein, dass sie mit jeder Wild-Situation zurechtkommen w\u00fcrden.<\/p>\n
Zwar hatte die Mehrheit der Deutschen (76 Prozent) gl\u00fccklicherweise noch nie einen Wildunfall, jedoch bedeutet dies im Umkehrschluss, dass es f\u00fcr knapp jeden vierten Autofahrer bereits einmal zu einer Kollision mit einem Tier kam. Dabei handelte es sich laut der HEM-Studie haupts\u00e4chlich (64 Prozent) um gr\u00f6\u00dferes Wild wie Rehe oder Wildschweine. Gefolgt von Kleintieren wie Igel oder Hase (19 Prozent), kommen V\u00f6gel (7 Prozent) und Haustiere wie Katze oder Hund (9 Prozent) verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig selten unter die R\u00e4der.<\/p>\n
Anhalten oder nicht? So reagiert man richtig<\/p>\n
Sollte es doch zu einem Wildtierunfall kommen, stellt sich die Frage, ab welcher Gr\u00f6\u00dfe des Tieres angehalten werden muss. Genau die H\u00e4lfte der Befragten w\u00fcrde bei jedem Tier anhalten, entweder weil sie sich in der Pflicht f\u00fchlen (27 Prozent), oder aus Respekt vor dem Tier (23 Prozent). \u00dcber ein Drittel (35 Prozent) hingegen ist der Meinung, dass bei kleineren Tieren und V\u00f6geln nicht angehalten werden muss, und weitere 15 Prozent w\u00fcrden nur bei gr\u00f6\u00dferen Wildtieren anhalten. Ein Prozent der Befragten gibt sogar ehrlich zu, bei keiner Art von Tier anzuhalten. Und tats\u00e4chlich besteht bei kleineren Tieren wie Igel, Eichh\u00f6rnchen oder Vogel keine Meldepflicht und auch das Anhalten ist nicht gestattet, wenn man sich selbst oder andere Verkehrsteilnehmer dadurch gef\u00e4hrdet oder behindert.<\/p>\n
Doch welche Schritte sollten nach einem Wildunfall auf jeden Fall beachtet werden? Die gro\u00dfe Mehrheit der Befragten (97 Prozent) w\u00fcrde die Polizei oder den F\u00f6rster bzw. den zust\u00e4ndigen J\u00e4ger verst\u00e4ndigen und die Unfallstelle mit einem Warndreieck absichern (93 Prozent). „An erster Stelle ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und sich selbst in Sicherheit zu bringen. Also die Warnblinkanlage einzuschalten, die Warnweste anzuziehen und die Unfallstelle abzusichern“, so Jan Meyer-Hamme weiter. „In jedem Fall muss die Polizei informiert werden, die sich unverz\u00fcglich mit dem \u00f6rtlichen J\u00e4ger in Verbindung setzen wird. Sollte der \u00f6rtliche J\u00e4ger bekannt sein, kann dieser auch direkt benachrichtigt werden, um eine Wildunfallbescheinigung auszustellen, das Tier zu erl\u00f6sen oder nachzusuchen.“ Die Meldung eines Wildunfalls ist immer wichtig, besonders wenn das Tier wieder in den Wald oder das Feld gefl\u00fcchtet ist. Tats\u00e4chlich w\u00fcrde jeder F\u00fcnfte (22 Prozent) das angefahrene Tier von der Fahrbahn holen, um den Verkehr nicht zu behindern. Jeder Zehnte w\u00fcrde schauen, ob das Tier noch lebt und es notfalls sogar von seinem Leid erl\u00f6sen. Doch auch hier gibt es ganz klare Vorschriften, um Mensch und Tier zu sch\u00fctzen. „Sollte das Wildtier verletzt und lebendig sein, darf man es auf keinen Fall anfassen, da es sich wehren k\u00f6nnte“, erkl\u00e4rt der Experte. „Autofahrer m\u00fcssen unbedingt beachten, dass das angefahrene Wild nicht vom Unfallort entfernt wird, denn das kann zu einer Anzeige wegen Wilderei f\u00fchren.“<\/p>\n