{"id":114109,"date":"2022-11-17T14:36:23","date_gmt":"2022-11-17T13:36:23","guid":{"rendered":"https:\/\/www.carpr.de\/?p=114109"},"modified":"2022-11-22T12:34:33","modified_gmt":"2022-11-22T11:34:33","slug":"allianz-der-automobilregionen-fordert-fuer-die-branche-mit-75-millionen-beschaeftigten-eu-foerderprogramm-fuer-gerechten-fairen-und-erfolgreichen-wandel","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.carpr.de\/114109\/allianz-der-automobilregionen-fordert-fuer-die-branche-mit-75-millionen-beschaeftigten-eu-foerderprogramm-fuer-gerechten-fairen-und-erfolgreichen-wandel\/","title":{"rendered":"Allianz der Automobilregionen fordert f\u00fcr die Branche mit 7,5 Millionen Besch\u00e4ftigten EU-F\u00f6rderprogramm f\u00fcr gerechten, fairen und erfolgreichen Wandel"},"content":{"rendered":"

Leipzig (ots) –<\/p>\n

Um die schrittweise Abkehr vom Verbrennungsmotor und die Digitalisierung zu meistern, fordern die europ\u00e4ischen Automobilregionen ein neues finanziell gut ausgestattetes EU-Unterst\u00fctzungsinstrument, eine angemessene territoriale Folgenabsch\u00e4tzung der neuen Regelungen sowie Ma\u00dfnahmen zur Umschulung und Weiterbildung der Besch\u00e4ftigten. In der ersten politischen Sitzung der Allianz der Automobilregionen (https:\/\/cor.europa.eu\/de\/engage\/Pages\/Automotive-Regions-Alliance.aspx) am 17. November in Leipzig nahmen die Mitglieder eine kurz- bis mittelfristige Strategie an und sprachen mit EU-Kommissar Schmit \u00fcber die Unterst\u00fctzung, die die Regionen mit einer starken Automobilindustrie ben\u00f6tigen.<\/strong><\/em><\/p>\n

Die europ\u00e4ische Automobil- und Zulieferindustrie befindet sich in einer Phase des Umbruchs und des Wandels: Die Klimaziele der EU sowie das Paket „Fit f\u00fcr 55“ verlangen dem Stra\u00dfenverkehrssektor einen erheblichen Beitrag ab und haben folglich Auswirkungen auf alle Automobilregionen in Europa. Die Automobilindustrie ist stark vom gr\u00fcnen und vom digitalen Wandel betroffen. Sie besch\u00e4ftigt 7,5 Millionen Menschen in den Bereichen Automobilbau und Kfz-Dienstleistungen, was mehr als 6 % aller Besch\u00e4ftigten in Europa entspricht. Die Umstellung auf emissionsfreie und digitalisierte Fahrzeuge wird sich stark auf die regionalen Automobil-\u00d6kosysteme und sozio\u00f6konomischen Strukturen auswirken.<\/p>\n

20 von insgesamt 29 Mitgliedsregionen der Allianz waren in Leipzig vertreten und brachten die Bedenken ihrer jeweiligen Unternehmen zum Ausdruck. Ausgehend von den Anforderungen an emissionsfreie Fahrzeuge zur Erreichung der EU-Klimaziele und den damit verbundenen Ver\u00e4nderungen in der Automobilindustrie pl\u00e4diert die Allianz geschlossen f\u00fcr die Schaffung eines europ\u00e4ischen Instruments, mit dem ein gerechter und fairer Wandel in den Regionen der Automobil- und Zulieferindustrie unterst\u00fctzt wird, um die negativen Auswirkungen auf die Besch\u00e4ftigung zu minimieren, die F\u00e4higkeiten und Chancen der technischen Umstellung der europ\u00e4ischen Automobilindustrie zu verbessern und in den Bereichen Forschung und Innovation weltweit konkurrenzf\u00e4hig zu bleiben.<\/p>\n

Der s\u00e4chsische Ministerpr\u00e4sident Michael Kretschmer er\u00f6ffnete die Sitzung und erkl\u00e4rte: „Die Automobilindustrie hat nicht nur ihre Wiege hier in Sachsen, sondern ist auch f\u00fcr Deutschland eine Schl\u00fcsseltechnologie. Dank des herausragenden Fachwissens und der Innovation entwickelt sich der Freistaat zu einem Zentrum der Elektromobilit\u00e4t. Strukturwandel und Klimaziele bedeuten Ver\u00e4nderungen f\u00fcr Sachsen und seine Automobilindustrie. Ich danke der Allianz der Automobilregionen deshalb f\u00fcr diesen Austausch, der uns dabei helfen soll, diesen Wandel gemeinsam erfolgreich zu bew\u00e4ltigen.“<\/p>\n

Die Allianz der Automobilregionen wird im Rahmen ihrer k\u00fcnftigen Arbeiten vor allem die regionalen Auswirkungen des Wandels in der Automobil- und Zulieferindustrie, die Unterst\u00fctzung der Umschulung und Weiterbildung der Besch\u00e4ftigten in den Regionen und den Einsatz alternativer Kraftstoffe er\u00f6rtern. Auf der Grundlage ihrer auf der Plenartagung des Europ\u00e4ischen Ausschusses der Regionen (AdR) im Juni 2022 verabschiedeten 10-Punkte-Erkl\u00e4rung unterst\u00fctzt die Allianz die Bem\u00fchungen um eine drastische Senkung der Treibhausgasemissionen im Stra\u00dfenverkehr und fordert, dass im Rahmen f\u00fcr den gerechten \u00dcbergang der wirtschaftliche und soziale Zusammenhalt in allen europ\u00e4ischen Automobilregionen gew\u00e4hrleistet wird. Zu diesem Zweck muss der Rahmen haushaltspolitische und politische Unterst\u00fctzungsma\u00dfnahmen umfassen und mit einer gemeinsamen Planung f\u00fcr den \u00dcbergang auf regionaler Ebene einhergehen.<\/p>\n

Diese zentrale Forderung muss durch territoriale Folgenabsch\u00e4tzungen erreicht werden, in denen gemeinsame Herausforderungen und Chancen f\u00fcr Regionen, Erstausr\u00fcster und insbesondere KMU, die in der Automobillieferkette t\u00e4tig sind, gepr\u00fcft werden. Au\u00dferdem sollten Umschulungs- und Weiterbildungsma\u00dfnahmen f\u00fcr Arbeitskr\u00e4fte in der Region unterst\u00fctzt und das Angebot an und die Nachfrage nach entsprechenden Kompetenzen \u00fcberwacht werden.<\/p>\n

Thomas Schmidt, Mitglied des Europ\u00e4ischen Ausschusses der Regionen und s\u00e4chsischer Staatsminister f\u00fcr Regionalentwicklung, erkl\u00e4rte: „Gastgeber des ersten Treffens der Allianz zu sein, war f\u00fcr Sachsen eine gro\u00dfe Ehre. Ich freue mich, dass so viele Regionen heute hier in Leipzig pr\u00e4sent sind. Das ist wichtig, weil es der Allianz und ihrer zuk\u00fcnftigen Arbeit Gewicht verleiht. Der Austausch \u00fcber die Belange der Automobilregionen war wichtig und hoch interessant. Jede Region ist anders betroffen. Und doch gibt es gemeinsame Interessen, die wir mit der Allianz k\u00fcnftig auch gemeinsam vertreten wollen. Das zeigen vor allem die f\u00fcnf Punkte der Leipziger Erkl\u00e4rung: Die Allianz wird sich k\u00fcnftig j\u00e4hrlich zu einer Tagung treffen. Die gastgebende Region, heute der Freistaat Sachsen, hat dann f\u00fcr ein Jahr den Vorsitz inne. Wir wollen uns intensiv austauschen – auch \u00fcber den AdR und seine Automotive Intergroup sowie mit den relevanten Wirtschaft- und Sozialpartnern. Die Allianz ist offen f\u00fcr weitere Mitglieder. Alle Mitglieder werden auch einzeln die gemeinsamen Ziele zum Beispiel gegen\u00fcber den europ\u00e4ischen Institutionen und den jeweiligen Regierungen der Mitgliedsstaaten vertreten. Das heutige Treffen der Allianz ist also der Auftakt f\u00fcr die eigentliche Arbeit.“<\/p>\n

Zu den weiteren Forderungen der Allianz geh\u00f6ren die Schaffung eines starken Forschungsrahmens f\u00fcr industriellen Wandel und Innovation in der europ\u00e4ischen Automobilindustrie, Flexibilit\u00e4t in den Leitlinien f\u00fcr staatliche Beihilfen, damit die Automobilregionen diesen Wandel lenken und bew\u00e4ltigen k\u00f6nnen, sowie der Aufbau \u00f6ffentlich zug\u00e4nglicher Tankstellen und Ladestationen. Dies wird die Einf\u00fchrung von emissionsfreien Fahrzeugen ankurbeln und zur Konzentration der verf\u00fcgbaren \u00f6ffentlichen und privaten Investitionsmittel auf die verschiedenen technischen L\u00f6sungen (z. B. Elektrifizierung, Wasserstofftechnik und synthetische Kraftstoffe) f\u00fchren. Es gilt, die Wettbewerbsf\u00e4higkeit und Innovationskraft der europ\u00e4ischen Automobilindustrie zu sichern.<\/p>\n

Hintergrund<\/strong><\/p>\n

Die Allianz der Automobilregionen ist ein politisches Netz von Regionen mit einer starken Automobil- und Zulieferindustrie, die von der Umstellung auf einen emissionsfreien Stra\u00dfenverkehr betroffen sind. Sie wurde vom Europ\u00e4ischen Ausschuss der Regionen auf seiner Plenartagung im Juni 2022 ins Leben gerufen, um einen gerechten und fairen \u00dcbergang in der Automobil- und Zulieferindustrie zu gew\u00e4hrleisten. Dieses Forum steht allen vom Wandel betroffenen Regionen offen. Derzeit geh\u00f6ren der Allianz 29 Regionen an.<\/p>\n

Dem Ziel der Europ\u00e4ischen Union, die Emissionen in der EU bis 2030 um mindestens 55 % zu senken, soll auch die Verordnung zur Versch\u00e4rfung der CO2-Emissionsnormen f\u00fcr Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge dienen. Der j\u00fcngste, am 8. Juni 2022 angenommene Vorschlag des Europ\u00e4ischen Parlaments, Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2035 EU-weit zu verbieten, wird zu weiteren Ver\u00e4nderungen in der europ\u00e4ischen Automobil- und Zulieferindustrie f\u00fchren. Ziel der Allianz der Automobilregionen ist es deshalb, sicherzustellen, dass der \u00dcbergang in der Automobilbranche fair und erfolgreich verl\u00e4uft und keine Region zur\u00fcckbleibt. Zugleich sollen die Klimaziele der EU voll unterst\u00fctzt werden.<\/p>\n

Pressekontakt:<\/p>\n

Theresa Sostmann
\nTel.: +32 475 99 94 15
\nTheresa.Sostmann@cor.europa.eu<\/p>\n

Original-Content von: Europ\u00e4ischer Ausschuss der Regionen, \u00fcbermittelt durch news aktuell<\/p>\n

Bildrechte:
\nPawel Sosnowski<\/p>\n

Fotograf:
\nPawel Sosnowski<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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