Mannheim, im Dezember 2022. Offenbar werden Kundinnen und Kunden an der Ladestation abgezockt, denn die Lades\u00e4ulenanbieter kassieren Treibhausgasminderungsquoten (THG-Quoten) in Millionenh\u00f6he – ohne dass sich dies auf die Preise beim Laden auswirkt. Der Bundesverband Betriebliche Mobilit\u00e4t e. V. (BBM) sieht ein gro\u00dfes Vers\u00e4umnis des Staates bei Vorgaben f\u00fcr Betreiber der Lades\u00e4ulen. „F\u00f6rderungen des Staates m\u00fcssen Anreize setzen und sollten – wenn schon – so eingesetzt werden, dass es die Richtigen bekommen“, betont BBM-Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer Axel Sch\u00e4fer.<\/p>\n
Aufgrund der Energiekrise steigen die Preise f\u00fcr Strom deutlich an, das wirkt sich auch auf die Kosten f\u00fcr das Laden von Elektrofahrzeugen aus, was alle privaten und gewerblichen Elektroautonutzer:innen betrifft. Der BBM nahm k\u00fcrzlich Stellung zur angek\u00fcndigten Preiserh\u00f6hung von Lades\u00e4ulenanbietern und forderte die Politik auf, die Strompreisbremse auch an Lades\u00e4ulen geltend zu machen. Jetzt sieht sich der Mobilit\u00e4tsverband gezwungen, auch die Lades\u00e4ulenanbieter zum Handeln aufzufordern. „Die gro\u00dfen Lades\u00e4ulenanbieter beziehen THG-Quoten in Millionenh\u00f6he. Da erwarten wir einfach aus Fairnessgr\u00fcnden, dass sie das eingenommene Geld durch Preisminderungen an die Kundinnen und Kunden weitergeben – und nicht stattdessen die Preise sogar noch erh\u00f6hen“, mahnt Sch\u00e4fer. Einige Anbieter scheinen die Erl\u00f6se weiterzugeben, die Mehrheit tut dies, soweit wir es sehen, nicht. Transparenz? Fehlanzeige!<\/p>\n
Die THG-Quote ist ein Klimaschutzinstrument zur Senkung des CO2-Aussto\u00dfes. Mineral\u00f6lkonzerne m\u00fcssen ihre Emissionen jedes Jahr um einen gewissen Prozentsatz mindern, ansonsten drohen Strafzahlungen. Alternativ zur Reduzierung k\u00f6nnen sich Unternehmen am Zertifikathandel beteiligen und THG-Quoten kaufen. Diese werden f\u00fcr Elektrofahrzeuge oder das Betreiben von Lades\u00e4ulen ausgezahlt. Das bedeutet, dass Lades\u00e4ulenanbieter f\u00fcr jede Lades\u00e4ule Geld erhalten – derzeit zwischen 15 und 20 Cent pro Kilowattstunde. „Die THG-Quote f\u00fcr Lades\u00e4ulen liegt dieses Jahr bei rund 50 Millionen Euro. Gro\u00dfe Anbieter, die etwa 30 Millionen Kilowattstunden verkaufen, erhalten daf\u00fcr ungef\u00e4hr f\u00fcnf bis sechs Millionen Euro. Damit l\u00e4sst sich gut in die eigene Tasche Wirtschaften. Lades\u00e4ulenbetreiber kassieren also doppelt“, so Sch\u00e4fer.<\/p>\n
200 Millionen Euro mit falschem Adressaten?!
\nLaut einer aktuellen Auswertung von Statista im Auftrag von Lichtblick zeigen sich noch h\u00f6here Zahlen. Dort ist von einem Jahresbetrag von 100 Millionen Euro die Rede. Die Prognose zeigt au\u00dferdem, dass 200 Millionen Euro bis zum Jahr 2028 m\u00f6glich seien. „Ein Unding! Bei so hohen Extraeinnahmen fragt man sich einmal mehr, wie es zu Preiserh\u00f6hungen kommen kann“, findet Sch\u00e4fer.<\/p>\n
Hinzukommt, dass der Aufbau einer Lades\u00e4ule durch beachtliche F\u00f6rderungen aus der EU und der deutschen Regierung unterst\u00fctzt wird. Dem Verband ist bewusst, dass damit gro\u00dfe Investitionen verkn\u00fcpft sind, aber das geh\u00f6rt zum Wesen unternehmerischen Handelns. „Um potenzielle Elektroauto-K\u00e4ufer nicht vollends abzuschrecken, sollten die Preise in einem fairen Rahmen gehalten werden. Das ist derzeit nicht der Fall. Der Tarifdschungel und die Hochpreisanbieter tragen noch immer dazu bei, dass viele vor dem Umstieg auf die Elektromobilit\u00e4t zur\u00fcckschrecken. Wenn sich jetzt nichts \u00e4ndert, k\u00f6nnen wir die Mobilit\u00e4tswende gleich vergessen. Wir fordern die Lades\u00e4ulenanbieter dazu auf, von den Preiserh\u00f6hungen abzusehen und die THG-Quote weiterzugeben – an Unternehmen und Privatkunden. Diese sollten auch die Nutznie\u00dfer sein, denn ohne ihre Investition in die Elektromobilit\u00e4t g\u00e4be es auch niemanden, der die Lades\u00e4ule benutzt“, unterstreicht Sch\u00e4fer.<\/p>\n
Der Bundesverband Betriebliche Mobilit\u00e4t wurde im Oktober 2010 als Bundesverband Fuhrparkmanagement und Initiative von Fuhrparkverantwortlichen gegr\u00fcndet. \u00dcber die Jahre hat sich das Themenspektrum und die Ausrichtung ver\u00e4ndert, sodass auch der Name im Mai 2022 in BBM ge\u00e4ndert wurde. Der Verband vertritt die Interessen seiner Mitglieder, die Fuhrparks zwischen 5 und 50.000 Fahrzeugen betreiben und stellt seine Expertise f\u00fcr betriebliche Mobilit\u00e4t bereit. Mitglieder sind unter anderem Unternehmen wie Axel Springer Services & Immobilien GmbH, ING Diba, KPMG AG, CANCOM IT, KAEFER SE & CO. KG, SEG Sparkassen Einkaufs-Gesellschaft mbH, SAP, Boehringer Ingelheim, Deutsche Bahn Fuhrparkservice oder Stadtwerke Heidelberg Netze GmbH. Der Verband ist Mitbegr\u00fcnder und Mitglied der FMFE Fleet and Mobility Management Federation Europe.<\/p>\n
Vorstandsmitglieder des Verbandes sind Marc-Oliver Prinzing (Vorsitzender), Dieter Gr\u00fcn (stv. Vorsitzender, Fuhrparkleiter Stadtwerke Heidelberg Netze), Melanie Schmahl (stv. Vorsitzende, Leiterin Fleetmanagement und Passenger Transport, Boehringer Ingelheim) und Claudia Westphal (stv. Vorsitzende, Fuhrparkleiterin Beiersdorf AG). Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer ist Axel Sch\u00e4fer. Sitz des Verbandes und der Gesch\u00e4ftsstelle ist Mannheim.<\/p>\n
Firmenkontakt<\/b>
\nBundesverband Betriebliche Mobilit\u00e4t e. V.
\nAxel Sch\u00e4fer
\nAm Oberen Luisenpark 22
\n68165 Mannheim
\n0621-76 21 63 53
\npresse@mobilitaetsverband.de
\nWeb: https:\/\/www.mobilitaetsverband.de<\/p>\n
Pressekontakt<\/b> Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Millionenbetr\u00e4ge aus der THG-Quote k\u00f6nnten Strompreise f\u00fcr alle Nutzenden mindern \/ Abschreckung vor Elektromobilit\u00e4t verhindern \/ Handeln gefordert Mannheim, im Dezember 2022. Offenbar werden Kundinnen und Kunden an der Ladestation abgezockt, denn die Lades\u00e4ulenanbieter kassieren Treibhausgasminderungsquoten (THG-Quoten) in Millionenh\u00f6he – ohne dass sich dies auf die Preise beim Laden auswirkt. Der Bundesverband Betriebliche Mobilit\u00e4t e. […]<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":116243,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"rank_math_lock_modified_date":false,"footnotes":""},"categories":[1388],"tags":[44672,375,40157,44671,831],"class_list":{"0":"post-116242","1":"post","2":"type-post","3":"status-publish","4":"format-standard","5":"has-post-thumbnail","7":"category-elektromobilitaet","8":"tag-elektroauto-kaeufer","9":"tag-elektromobilitaet","10":"tag-laden-von-elektrofahrzeugen","11":"tag-ladesaeulenanbieter","12":"tag-mobilitaet"},"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.carpr.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/116242","targetHints":{"allow":["GET"]}}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.carpr.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.carpr.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.carpr.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.carpr.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=116242"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/www.carpr.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/116242\/revisions"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.carpr.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/116243"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.carpr.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=116242"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.carpr.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=116242"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.carpr.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=116242"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}
\nBundesverband Betriebliche Mobilit\u00e4t e.V.
\nAxel Sch\u00e4fer
\nAm Oberen Luisenpark 22
\n68165 Mannheim
\n0621-76 21 63 53
\npresse@mobilitaetsverband.de<\/a>
\nWeb: https:\/\/www.mobilitaetsverband.de<\/a><\/p>\n