{"id":119762,"date":"2023-03-07T19:16:04","date_gmt":"2023-03-07T18:16:04","guid":{"rendered":"https:\/\/www.carpr.de\/?p=119762"},"modified":"2023-03-07T19:17:54","modified_gmt":"2023-03-07T18:17:54","slug":"hannover-messe-risiken-verringern-fraunhofer-software-entwickelt-fmea-weiter","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.carpr.de\/119762\/hannover-messe-risiken-verringern-fraunhofer-software-entwickelt-fmea-weiter\/","title":{"rendered":"Hannover Messe – Risiken verringern: Fraunhofer-Software entwickelt FMEA weiter"},"content":{"rendered":"
Ob autonomes Fahrzeug in der Intralogistik oder Werkzeugmaschine in der industriellen Fertigung: Fehler und Ausf\u00e4lle einzelner Ger\u00e4te und Komponenten sind nicht immer zu vermeiden. Deren Wahrscheinlichkeit einzusch\u00e4tzen und den Aufbau technischer Systeme hinsichtlich ihrer Betriebs- und Prozesssicherheit zu optimieren, ist daher umso wichtiger. Mit proSVIFT entwickelten Forschende des Fraunhofer IGD ein neues Analysewerkzeug, das auf einer probabilistischen Fehlerm\u00f6glichkeits- und Einflussanalyse (FMEA) basiert und intuitiv steuerbar ist. Anwender reduzieren so Produktionsausf\u00e4lle, kritische Auswirkungen und Folgekosten.<\/p>\n
Eine Schraube hat sich gelockert, das Rad des fahrerlosen Transportfahrzeugs l\u00f6st sich. Die Weiterfahrt verz\u00f6gert sich, nachfolgende Prozesse stagnieren. Ein realistisches Szenario, von dem sich kein Anwender gerne \u00fcberraschen lassen m\u00f6chte. In einem gemeinsamen Projekt mit dem Fraunhofer-Institut f\u00fcr Betriebsfestigkeit und Systemzuverl\u00e4ssigkeit LBF haben Forschende des Fraunhofer-Instituts f\u00fcr Graphische Datenverarbeitung IGD daher eine Technologie geschaffen, welche die bisherige Form der probabilistischen, also wahrscheinlichkeitsbasierten, FMEA auf Basis von Bayes’schen Netzwerken weiterentwickelt. Mittels anwendungsgerechter Visualisierung steigern die Forschenden die Nutzerfreundlichkeit und \u00fcberf\u00fchren so das methodische Konzept der probabilistischen FMEA in die praktische Anwendung.<\/p>\n
Neben dem urspr\u00fcnglichen Einsatzbereich der Intralogistik l\u00e4sst sich die Software auch in allen anderen Bereichen der Produktentwicklung nutzen, in denen die Zuverl\u00e4ssigkeits- und Sicherheitsbewertung in technischen Systemen relevant ist – beispielsweise in der Automotive-Branche.<\/p>\n
„Mit unserer L\u00f6sung vereinen wir verschiedene Tools und vereinfachen die Modellierung sowie Bewertung von Gef\u00e4hrdungspotenzialen“, erkl\u00e4rt Lena Cibulski, Projektleiterin f\u00fcr das Fraunhofer IGD. Sie minimiere sowohl den Bedarf an Expertise bez\u00fcglich FMEA und Zuverl\u00e4ssigkeitstheorie als auch Softwarebedienung. „Zus\u00e4tzlich unterst\u00fctzt unser Werkzeug in der Systematik, beispielsweise durch Hinweise auf bisher unspezifizierte (bedingte) Wahrscheinlichkeiten.“<\/p>\n
Weiterhin erm\u00f6glicht die Technologie den Schritt von der qualitativen hin zur quantitativen Risikobewertung. „Erstere beruht mehr auf Beobachtungen und ist deskriptiv angelegt. Die Fraunhofer-Auswertung hingegen erfolgt datenbasiert und konkretisiert die Risiken, deren Wahrscheinlichkeiten sowie Folgen“, sagt Prof. Dr.-Ing. J\u00f6rn Kohlhammer, Leiter der Abteilung Informationsvisualisierung und Visual Analytics. Insbesondere in sicherheitsrelevanten Branchen wie der Luftfahrtindustrie sei das wichtig.<\/p>\n
Welche Fehler f\u00fchren am h\u00e4ufigsten zu Ausf\u00e4llen oder kritischen Situationen? Welche sind die ma\u00dfgeblichen Stellschrauben zur Risikominderung? Bringt ein weiterer Sensor als Diagnosem\u00f6glichkeit den gew\u00fcnschten Erfolg oder f\u00fchren falschpositive Fehlermeldungen zu vermeidbaren Ausfallzeiten? Die Software unterst\u00fctzt dabei, im Konflikt zwischen Sicherheitsanforderungen und St\u00f6rungsfreiheit abzuw\u00e4gen und minimiert so Kosten.<\/p>\n
In einem Folgeprojekt mit dem Fraunhofer LBF stellen Cibulski und Kohlhammer eine noch engere Anbindung an die Praxis her. Die Modellierung soll sich dann nicht mehr lediglich auf Eingaben des Ingenieurs oder der Ingenieurin beziehen, sondern auch Live-Daten auswerten und so die Zustands\u00fcberwachung im Betrieb intensivieren. „Unser Anspruch ist es, die Forschung m\u00f6glichst nah an den Bed\u00fcrfnissen der Unternehmen auszurichten. Daher sind wir auf der Suche nach Industriepartnern, um die Technologie in deren Prozesse zu integrieren“, erl\u00e4utert Cibulski die kommenden Schritte.<\/p>\n
Auf der HANNOVER MESSE vom 17. bis 21. April 2023 stellt das Forscherteam die Software proSVIFT vor. Sie ist das Ergebnis eines Projekts in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut f\u00fcr Betriebsfestigkeit und Systemzuverl\u00e4ssigkeit LBF, das u.a. \u00fcber die AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. vom Bundesministerium f\u00fcr Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gef\u00f6rdert wird.<\/p>\n
Weiterf\u00fchrende Informationen:
\nZu diesem und allen weiteren Exponaten des Fraunhofer IGD auf der HANNOVER MESSE: https:\/\/www.igd.fraunhofer.de\/de\/veranstaltungen\/hannover-messe.html<\/p>\n
–\u00a0Fraunhofer-Gemeinschaftsstand – Halle 16, Stand A12\u00a0<\/p>\n
Verantwortlicher f\u00fcr diese Pressemitteilung:<\/p>\n
Fraunhofer-Institut f\u00fcr Graphische Datenverarbeitung IGD
\nFrau Daniela Welling
\nFraunhoferstra\u00dfe 5
\n64283 Darmstadt
\nDeutschland<\/p>\n