{"id":131185,"date":"2023-12-13T01:44:44","date_gmt":"2023-12-13T00:44:44","guid":{"rendered":"https:\/\/www.carpr.de\/?p=131185"},"modified":"2023-12-13T01:50:26","modified_gmt":"2023-12-13T00:50:26","slug":"gruene-power-gruene-zukunft-die-vdi-oekobilanzstudie-klaert-auf-die-klimafreundlichkeit-der-e-mobilitaet-liegt-in-der-gruenen-batterie","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.carpr.de\/131185\/gruene-power-gruene-zukunft-die-vdi-oekobilanzstudie-klaert-auf-die-klimafreundlichkeit-der-e-mobilitaet-liegt-in-der-gruenen-batterie\/","title":{"rendered":"Gr\u00fcne Power, Gr\u00fcne Zukunft: Die VDI-\u00d6kobilanzstudie kl\u00e4rt auf – Die Klimafreundlichkeit der E-Mobilit\u00e4t liegt in der Gr\u00fcnen Batterie!"},"content":{"rendered":"
E-Autos werden klimafreundlicher: VDI analysiert die \u00d6kobilanz von E-Autos, Plug-In-Hybriden und konventionell angetriebenen Fahrzeugen<\/span><\/p>\n Wann wird Autofahren gr\u00fcn? Die Transformation der Automobilwirtschaft in Deutschland zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz ist in vollem Gange. Das interdisziplin\u00e4re Expertengremium Antriebe der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik hat in einer umfangreichen Studie die \u00d6kobilanz von E-Autos, Plug-In-Hybriden (Benzin\/Diesel) sowie konventionell angetriebenen Autos (Diesel\/Benzin) verglichen. Die VDI-\u00d6kobilanzstudie hat dabei den Umwelteinfluss verschiedener Pkw-Antriebskonzepte von Kompaktklassefahrzeugen (z. B. VW ID.3, Ford Focus, Toyota Corolla Hybrid, VW Golf) untersucht. Kernergebnis: E-Autos dieser Fahrzeugklasse sind ab einer Laufleistung von 90.000 Kilometern klimafreundlicher als solche mit konventionellen Antrieben. In der Langzeitbetrachtung, die die VDI-Ingenieure und Ingenieurinnen in Zusammenarbeit mit dem Karlsruhe Institute of Technology (KIT) durchf\u00fchrten, schneiden bei einer Fahrzeug-Laufleistung von 200.000 Kilometern E-Auto und Hybrid-Fahrzeuge in ihrer Klimabilanz am besten ab, gefolgt von Diesel- und Benziner-PKW, die mit fossilen Kraftstoffen betankt werden.<\/p>\n „Bekanntlich h\u00e4ngt bei Autos die genaue \u00d6kobilanz von zahlreichen Faktoren ab – dem Produktionsstandort, dem Energiemix bei der Produktion von Fahrzeug und Komponenten sowie dem genutzten Antrieb auf der Stra\u00dfe und der dabei verwendeten Energie. E-Autos und Hybridfahrzeuge starten durch die ressourcenintensive Herstellung der Antriebstechnologie bei ihrer \u00d6kobilanz mit einem \u00f6kologischen Rucksack, da die Batterieproduktion heutzutage fast ausschlie\u00dflich noch in Asien stattfindet. In der Langzeitbetrachtung setzen sich bei der \u00d6kobilanz dann E-Autos und hybridbetriebene Fahrzeuge dauerhaft durch“, sagt Dr. Joachim Damasky, Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik. „F\u00fcr die klimafreundlichere Mobilit\u00e4t brauchen wir in Deutschland dringend den Ausbau der Erneuerbaren Energien, den Aufbau einer gr\u00fcnen Batterieproduktion, aber auch nachhaltig erzeugte Kraftstoffe f\u00fcr Bestandsfahrzeuge. Erst die gr\u00fcn produzierte Batterie und ihre Vormaterialien reduziert deren \u00f6kologischen Fu\u00dfabdruck und macht die E-Mobilit\u00e4t wirklich klimafreundlich.“<\/p>\n Im \u00d6kobilanz-Vergleich der Ingenieure und Ingenieurinnen schneiden bei einer angenommenen Laufleistung von 200.000 Kilometern, die das Fahrzeug auf der Stra\u00dfe f\u00e4hrt, E-Autos am besten ab. Sie verursachen im betrachteten Gesamtzeitraum – von der Fahrzeug- und Antriebsproduktion bis zum Ende der gefahrenen Kilometer – 24,2 Tonnen CO2. Auf Rang 2 liegen Plug-In-Hybride (wie der Toyota Corolla Hybrid) mit einem unwesentlich mehr CO2-Emissionen von 24,8 Tonnen. Diesel- und Benzinerfahrzeuge der Kompaktklasse (wie der Ford Focus, VW Golf) folgen mit deutlichem Abstand auf den Pl\u00e4tzen 3 und 4 und sind beim Betrieb mit 100 % fossilen Kraftstoffen f\u00fcr Treibhausgas-Emissionen von 33 Tonnen CO2 (Diesel) bzw. 37 Tonnen CO2 verantwortlich.<\/p>\n Der VDI untersuchte in der umfassenden \u00d6kobilanz-Studie verschiedene Szenarien der Stromnutzung. Ab einer Fahrleistung von 90.000 Kilometern sind E-Autos der Kompaktklasse (wie der VW ID.3) in Deutschland klimafreundlicher als Autos mit konventionellen Kraftstoffen. W\u00fcrde man in Deutschland k\u00fcnftig – wie von der Bundesregierung geplant – ausschlie\u00dflich Strom aus erneuerbaren Energien f\u00fcr den Fahrzeugantrieb nutzen, w\u00e4ren E-Autos mit heutigem Standard im Jahre 2035 schon ab 60.000 gefahrenen Kilometern klimafreundlicher als Diesel- oder benzinbetriebene Fahrzeuge. Wird ein E-Auto mit fossil erzeugtem Strom betrieben, verschiebt sich der Wert auf 160.000 gefahrene Kilometer. „Wir m\u00fcssen uns bei der \u00d6kobilanz die Treibhausgasemissionen von Produktion, Laufzeit und Entsorgung anschauen. Erst die gr\u00fcn produzierte Batterie und ihre Vormaterialien macht die E-Mobilit\u00e4t klimafreundlich. Hier hat die Industrie in Zukunft einen gro\u00dfen Hebel f\u00fcr eine klimafreundlichere Mobilit\u00e4t, der heute leider noch nicht genutzt wird. Wir brauchen daher mehr Batterieproduktion Made in Germany, ein besseres Batterierecycling sowie den schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien – sowohl in Form von gr\u00fcnem Strom als auch gr\u00fcnen Kraftstoffen. Die \u00d6kobilanzstudie zeigt, dass es zu kurz gedacht ist, nur \u00fcber den Verbrauch der Fahrzeuge zu reden“, sagt VDI-Fahrzeugexperte Joachim Damasky.<\/p>\n Die \u00d6kobilanzanalyse analysiert den Umwelteinfluss verschiedener Pkw-Antriebskonzepte am Anwendungsfall von 2021 produzierten Kompaktklassefahrzeugen (z. B. VW ID.3, Ford Focus, Toyota Corolla Hybrid, VW Golf). Analysiert wurden die Treibhausgasemissionen, wenn das Auto in Deutschland f\u00e4hrt. Die angenommene Laufleistung je Fahrzeug betr\u00e4gt 200.000 Kilometer unter Verwendung des Mittelwertansatzes (mittlerer Strommix) und des WLTP-Testverfahren („Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure“).<\/p>\n Die VDI-Studie wurde durchgef\u00fchrt vom interdisziplin\u00e4ren Expertengremium Antriebe des VDI-Fachbereichs Kraftfahrzeugtechnik in der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik und durch das Karlsruhe Institute of Technologie (KIT) unterst\u00fctzt. Die Methodik und Ergebnisse wurden einem Review-Verfahren durch das unabh\u00e4ngige Paul Scherrer Institut (PSI) unterzogen.<\/p>\n „Die Ergebnisse zeigen, dass wir in vielen Bereichen einen erheblichen Handlungsbedarf haben. Aus Klimagesichtspunkten wird die Notwendigkeit unterstrichen, gr\u00fcne Energietr\u00e4ger f\u00fcr die Produktion und den Betrieb von Kraftfahrzeugen zu nutzen. Zudem m\u00fcssen wir im globalen Vergleich wieder st\u00e4rker in Wertsch\u00f6pfung in Deutschland und Europa investieren, insbesondere im Bereich der Batterie- und Zellfertigung“, so VDI-Pr\u00e4sident Prof. Dr.-Ing. Lutz Eckstein. Um in Zukunft eine klimafreundliche Mobilit\u00e4t zu gew\u00e4hrleisten, hat der VDI auf Basis der \u00d6kobilanzstudie sieben zentrale Handlungsempfehlungen f\u00fcr eine klimafreundliche Zukunft der Mobilit\u00e4t formuliert.<\/p>\n Die Handlungsempfehlungen im \u00dcberblick:<\/p>\n Wir brauchen f\u00fcr eine klimafreundlichere Mobilit\u00e4t in Deutschland den Ausbau der erneuerbaren Energien. Allein der Umstieg auf Elektroautos und Hybridfahrzeuge wird nicht ausreichen, wenn der Strom „dreckig“ produziert wird. Der Ausbau von Photovoltaik und Windkraft ist wichtig und wird die Klimabilanz der Elektroautos in der Nutzungsphase sp\u00fcrbar verbessern.<\/p>\n Erst gr\u00fcne Batterien erm\u00f6glichen gr\u00fcne E-Mobilit\u00e4t<\/p>\n Die Batterieproduktion f\u00fcr Elektroautos muss zwingend mit regenerativer elektrischer Energie erfolgen, um Treibhausgasemission bei der Produktion gering zu halten. Die Studie zeigt, dass die Emissionen von batterieelektrischen Fahrzeugen entscheidend durch die Produktion der Batterien bestimmt werden. Hierbei spielt der jeweilige Produktionsort eine zentrale Rolle.<\/p>\n Standort Deutschland st\u00e4rken: Batterien m\u00fcssen in Deutschland und Europa mit erneuerbarem Strom nachhaltig produziert werden<\/p>\n Eine Batterieproduktion in Deutschland und europ\u00e4ischen L\u00e4ndern mit hohem erneuerbarem Energieanteil sorgt neben einer europ\u00e4ischen Wertsch\u00f6pfung f\u00fcr eine bessere CO2-Bilanz der Autos. Die Studie zeigt, dass gerade Batterien aus China mit hohen Treibhausgasemissionen durch die Produktion belastet sind. Aber auch Produktionsstandorte in Europa mit einem hohen fossilen Stromerzeugungsanteil verursachen eine signifikante CO2-Belastung der Batterie.<\/p>\n E-Fuels sind ein wichtiger Technologiebaustein<\/p>\n Wir leben in einer Zeit der Transformation. In dieser sind E-Fuels ein wichtiger Technologiebaustein f\u00fcr eine klimaneutrale Mobilit\u00e4t der Zukunft. Zur Erreichung der deutschen und europ\u00e4ischen Klimaziele im Verkehrssektor ist die Nutzung von klimaneutralen Kraftstoffen f\u00fcr die Bestandsflotte unabdingbar. Hierf\u00fcr m\u00fcssen umgehend die regulatorischen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die Industrie in eine entsprechende Skalierung der nachhaltigen Kraftstofferzeugung investiert.<\/p>\n Plug-In-Hybride leisten bei hohem elektrischen Fahranteil einen positiven Beitrag<\/p>\n Um m\u00f6glichst emissionsarm zu fahren, m\u00fcssen Autofahrende auf den bestimmungsgem\u00e4\u00dfen Betrieb von Plug-in-Hybriden achten. D.h. sie m\u00fcssen ihre Plug-in-Hybride priorit\u00e4r und regelm\u00e4\u00dfig elektrisch laden, um einen hohen elektrischen Fahranteil zu erreichen.<\/p>\n Eine neue leichtere Fahrzugklasse M0 bietet f\u00fcr den urbanen Bereich zus\u00e4tzliches Potenzial<\/p>\n Eine neu zu schaffende Elektro-Kleinfahrzeug-Klasse M0 f\u00fcr den urbanen Bereich mit entsprechend kleinen Batterien, niedrigem Gewicht und geringer Stellfl\u00e4che, aber keinen Abstrichen bei der Sicherheit, kann viele Mobilit\u00e4tsbedarfe erf\u00fcllen.<\/p>\n F&E von Batterie-Recycling muss weiter vorangetrieben und zielgerichtet gef\u00f6rdert werden<\/p>\n Um den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort zu st\u00e4rken, muss in Deutschland verst\u00e4rkt produziert und rezykliert werden. Die Studie sieht neben bereits erfolgten regulatorischen Vorgaben einen verst\u00e4rkten Handlungsbedarf hinsichtlich des Recyclings der Traktionsbatterien von Elektroautos, insbesondere in der Forschung und Entwicklung sowie einer Skalierung auf einen industriellen Ma\u00dfstab. Mit Blick auf Materialbedarf und -verf\u00fcgbarkeit wird dem Thema Recycling k\u00fcnftig eine immer wichtigere Rolle zukommen.<\/p>\n\n
Trotz \u00f6kologischem Rucksack: E-Autos und Plug-in-Hybride schneiden im Langzeitbetrieb am besten ab<\/span><\/h3>\n
Zum Studiendesign: VDI-\u00d6kobilanzstudie 2023<\/span><\/h3>\n
Mobilit\u00e4tsland Deutschland: VDI-Handlungsempfehlungen f\u00fcr eine klimafreundliche Zukunft<\/span><\/h3>\n
Ohne gr\u00fcnen Strom keine gr\u00fcne E-Mobilit\u00e4t<\/span><\/h2>\n