{"id":135264,"date":"2024-03-12T17:31:42","date_gmt":"2024-03-12T16:31:42","guid":{"rendered":"https:\/\/www.carpr.de\/?p=135264"},"modified":"2024-03-12T17:31:42","modified_gmt":"2024-03-12T16:31:42","slug":"eacs-parlamentarischer-abend-debatte-ueber-die-zukunft-des-eu-strassenverkehrs","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.carpr.de\/135264\/eacs-parlamentarischer-abend-debatte-ueber-die-zukunft-des-eu-strassenverkehrs\/","title":{"rendered":"EAC’s Parlamentarischer Abend: Debatte \u00fcber die Zukunft des EU-Stra\u00dfenverkehrs"},"content":{"rendered":"

Parlamentarischer Abend des EAC: Diskussion \u00fcber klimaneutralen Stra\u00dfenverkehr in der EU<\/span><\/p>\n

ACV spricht sich f\u00fcr Technologieoffenheit und bezahlbare Mobilit\u00e4t aus<\/p>\n

Um sicherzustellen, dass der Verkehrssektor in der Europ\u00e4ischen Union bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden kann, sollen ab 2035 alle neu zugelassenen Pkw in der EU emissionsfrei sein. Da sich die derzeitige EU-Verordnung bei dieser Regelung ausschlie\u00dflich auf die Auspuffemissionen bezieht, bedeutet dies das Aus f\u00fcr Verbrenner. Eine Ausnahme soll es jedoch f\u00fcr klimaneutrale, synthetisch hergestellte Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels geben.<\/p>\n

Welche Auswirkung wird das Verbrenner-Aus auf unsere individuelle Mobilit\u00e4t haben? Wird nachhaltige Mobilit\u00e4t f\u00fcr alle bezahlbar sein? Und welchen Beitrag k\u00f6nnen alternative Kraftstoffe tats\u00e4chlich zum Erreichen der ambitionierten Klimaziele leisten? Um diese Fragen ging es beim Parlamentarischen Abend des EAC (European Automobile Clubs) am 06.03.2024 in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen bei der EU in Br\u00fcssel. ACV Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer und EAC Pr\u00e4sident Holger K\u00fcster nahm an der Podiumsdiskussion mit MdEP Jan-Christoph Oetjen (RENEW), MdEP Thomas Rudner (S&D), Algara Castle (eFuel Alliance e.V.) und Mitja Schulz (Verband der Automobilindustrie – VDA) teil.<\/p>\n

Er\u00f6ffnet wurde die Veranstaltung durch einen Impulsvortrag von Ulrich Selzer, Automobil-Experte und Mitglied der Kommission Mobilit\u00e4t beim Senat der Wirtschaft. Im Fokus stand eine unabh\u00e4ngige Mobilit\u00e4tsstudie des Senats, die auf Grundlage der gefahrenen Kilometer im Stra\u00dfenverkehr die realen M\u00f6glichkeiten der CO2-Reduktion berechnet und analysiert hat. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass eine Reduktion der CO2-Emissionen von bis zu 68 Prozent bis zum Jahr 2035 m\u00f6glich ist. Voraussetzung daf\u00fcr sei ein Antriebsmix beim Pkw – bestehend aus batterieelektrischem Antrieb, Wasserstoff, alternativen und mineral\u00f6lbasierten Kraftstoffen. Selzer appellierte deshalb f\u00fcr klar definierte Technologieperspektiven, um langfristig Planungssicherheit zu schaffen und gleichzeitig Vertrauen und Akzeptanz in der Gesellschaft zu f\u00f6rdern.<\/p>\n

Auch die darauffolgende Podiumsdiskussion zeigte, dass die Teilnehmer mitunter andere Positionen und Ans\u00e4tze zur Erreichung der Klimaziele vertreten, als es die derzeitige EU-Verordnung vorsieht. In der Debatte waren sich jedoch alle einig, dass dringender Handlungsbedarf besteht. So sagte ACV Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer und EAC Pr\u00e4sident Holger K\u00fcster: „Wir verlieren unsere Ziele aus den Augen, wenn wir keine L\u00f6sungen f\u00fcr die Verbrenner-Bestandsflotte finden – momentan alleine \u00fcber 280 Millionen Pkw in Europa, weltweit ca. 1,5 Milliarden. Selbst wenn die weltweite Autoindustrie ihre gesamte j\u00e4hrliche Produktion von etwa 90 Millionen Fahrzeugen auf Elektroautos umstellen w\u00fcrde, br\u00e4uchte es mindestens 16 Jahre, um die gesamte Fahrzeugflotte zu erneuern. Allerdings werden weiterhin Verbrennerfahrzeuge hergestellt, die ebenfalls im Laufe der Zeit ausgetauscht werden m\u00fcssten. F\u00fcr klimaneutrale Mobilit\u00e4t werden wir alle Antriebe ben\u00f6tigen, die dazu einen Beitrag leisten k\u00f6nnen. Die Transformation des Verkehrssektors sollte von L\u00f6sungen statt von Verboten gepr\u00e4gt sein und \u00f6kologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte in ausgewogener Weise ber\u00fccksichtigen. Ansonsten verlieren wir die Menschen, ohne die eben jene Transformation nicht m\u00f6glich ist.“<\/p>\n

Weitere Stimmen:<\/p>\n

MdEP Jan-Christoph Oetjen:<\/p>\n

„Klimaneutralit\u00e4t und Technologieoffenheit geht nur zusammen. Wir ben\u00f6tigen alternative Kraftstoffe zur Dekarbonisierung der Bestandsflotte und sollten bereits am Markt existierende klimaneutrale Kraftstoffe nutzen, um im Stra\u00dfenverkehr Klimaeffekte und CO2-Reduktion zu erreichen. Die Umweltbilanz von Elektrofahrzeugen muss im Rahmen eines Life Cycle Assessment ganzheitlich betrachtet und bewertet werden, anstatt sich ausschlie\u00dflich auf die Auspuffemissionen zu konzentrieren. Eine dementsprechende Kategorisierung von Fahrzeugen nach ihrer jeweiligen Umweltbilanz k\u00f6nnte hier Klarheit f\u00fcr die Verbraucher schaffen“.<\/p>\n

MdEP Thomas Rudner:<\/p>\n

„E-Fuels sollten vorrangig dort eingesetzt werden, wo keine anderen Optionen eingesetzt werden k\u00f6nnen, wie im Flug- oder Schiffsverkehr. Nach jetzigem Stand sehe ich E-Fuels nicht als L\u00f6sung, um den Stra\u00dfenverkehr CO2-neutral zu machen. Die R\u00fccknahme des Verbrenner-Aus w\u00e4re eine fatale Entscheidung f\u00fcr die Automobilindustrie, die sich auf die Umstellung auf Elektromobilit\u00e4t vorbereitet und k\u00f6nnte Unternehmen und Verbraucher verunsichern. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist entscheidend um die Klimaziele zu erreichen.“<\/p>\n

Algara Castle, eFuel Alliance:<\/p>\n

„Den Stra\u00dfenverkehr als Zugpferd zu nutzen, um nachhaltige Kraftstoffe ressourcen- und kosteneffizient herzustellen, k\u00e4me dem gesamtem Verkehrssektor zugute. Einnahmen aus dem Verkauf erneuerbarer Kraftstoffe im Stra\u00dfenverkehr f\u00fchren reinvestiert zum Ausbau entsprechender Produktionsanlagen. Das w\u00fcrde nicht nur die Verf\u00fcgbarkeit erneuerbarer Kraftstoffe f\u00fcr den Luft- und Seeverkehr f\u00f6rdern, sonderlich gleichzeitig dank Skaleneffekten zu sinkenden Produktionskosten f\u00fchren. Bislang fehlen hierzu allerdings die politisch notwendigen Anreize.“<\/p>\n

Mitja Schulz, VDA:<\/p>\n

„Skaleneffekte und Technologiespr\u00fcnge werden dazu f\u00fchren, dass die Kosten f\u00fcr E-Autos weiter sinken werden. Nicht zu vergessen dabei: Schon jetzt sind die laufenden Kosten beim E-Auto bei vergleichbarem Modell geringer als beim Verbrenner. Wichtig ist jetzt, gerade nach dem abrupten Ende der F\u00f6rderung, das Vertrauen der Menschen in die Elektromobilit\u00e4t generell zu st\u00e4rken und die Verbraucherinnen und Verbraucher zum Umstieg zu motivieren. Die \u00f6ffentliche Ladeinfrastruktur muss noch konsequenter ausgebaut und die Stromnetze fit f\u00fcr die Zukunft gemacht werden. Dar\u00fcber hinaus gilt: die hohen Strompreise d\u00fcrfen nicht zur Bremse werden – weder f\u00fcr den Industriestandort Deutschland noch f\u00fcr den Hochlauf der E-Mobilit\u00e4t. Der Strompreis muss dauerhaft und wirkungsvoll reduziert werden.“<\/p>\n

Pressekontakt:<\/p>\n

Philipp Mathey
\nPressesprecher
\nACV Automobil-Club Verkehr
\nTheodor-Heuss-Ring 19-21
\n50668 K\u00f6ln
\nTel.: 0221 91 26 91 68
\nmathey@acv.de<\/p>\n

Original-Content von: ACV Automobil-Club Verkehr, Bildrechte:ACV Automobil-Club Verkehr Fotograf:C\u00e9dric Puisney<\/span><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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