{"id":139142,"date":"2024-07-29T10:29:25","date_gmt":"2024-07-29T08:29:25","guid":{"rendered":"https:\/\/www.carpr.de\/?p=139142"},"modified":"2024-07-29T10:29:25","modified_gmt":"2024-07-29T08:29:25","slug":"autohandel-in-der-krise-private-bev-bestellungen-sinken-um-47-prozent-im-ersten-halbjahr","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.carpr.de\/139142\/autohandel-in-der-krise-private-bev-bestellungen-sinken-um-47-prozent-im-ersten-halbjahr\/","title":{"rendered":"Autohandel in der Krise: Private BEV-Bestellungen sinken um 47 Prozent im ersten Halbjahr"},"content":{"rendered":"
Autohandel: Im ersten Halbjahr 47 Prozent weniger private BEV-Bestellungen<\/strong> Die Bestellungen von rein batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen (BEV) sind im ersten Halbjahr 2024 bei Privatkunden um 47 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zur\u00fcckgegangen. Das ergibt eine Umfrage des ZDK, die vom 14. Juni bis 2. Juli 2024 bei 348 Autoh\u00e4usern durchgef\u00fchrt wurde. F\u00fcr Plug-in-Hybride (PHEV) lag der R\u00fcckgang bei minus 37 %, Diesel und Benziner hingegen wurden um plus 24 % st\u00e4rker nachgefragt. Etwas freundlicher stellt sich die Situation bei den gewerblichen Kunden dar: Hier sind minus 41 % weniger bestellte BEV und minus 33 % weniger Plug-in-Hybride, jedoch plus 20 % mehr bestellte Diesel bzw. Benziner zu verzeichnen.<\/p>\n Erwartete Auftragslage sieht d\u00fcster aus<\/p>\n D\u00fcster sieht es beim Blick auf die erwartete Auftragslage f\u00fcr das Gesamtjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr aus. So bewerten 91 % der Befragten die Bestellsituation bei BEV von Privatkunden als „sehr schlecht“ (63 %) oder „schlecht“ (28 %). Bei Plug-in Hybriden ist das Ergebnis mit insgesamt 79 % negativem Feedback (44 % „sehr schlechte“ und 35 % „schlechte“ Erwartungen) nicht viel besser.<\/p>\n Wenig Grund zum Optimismus gibt auch das zu erwartende Gesch\u00e4ft mit den gewerblichen Kunden: 84 % gehen bei den BEV von „sehr schlechten“ (50 %) bzw. „schlechten“ (34 %) Aussichten aus. F\u00fcr Plug-in-Hybride liegen die negativen Werte (43 % „sehr schlecht“ und 30 % „schlecht“) kumuliert bei 73 %.<\/p>\n Zuversicht bei Bestellungen von Benzinern und Dieseln<\/p>\n Zumindest verhaltene Zuversicht zeigt sich in der Erwartung von Neufahrzeug-Bestellungen mit konventioneller Antriebstechnik: Im Privatkundensegment rechnen von den befragten Autoh\u00e4usern 7 % mit „sehr guter“ und 32 % mit „guter“ Auftragsentwicklung bei Dieseln und Benzinern im Vergleich zum Vorjahr. Immerhin 38 % sehen eine „neutrale“ Situation und damit eine Entwicklung \u00e4hnlich dem Vorjahr. F\u00fcr das Gesch\u00e4ft mit Gewerbe- und Flottenkunden sind diese Werte (5 % „sehr gut“, 31 % „gut“ und 36 % „neutral“) auf \u00e4hnlichem Niveau.<\/p>\n Hoher Preis und hohe Leasingrate hemmen BEV-Gesch\u00e4ft mit Gewerbekunden<\/p>\n Auf die Frage, worin die Autoh\u00e4user die gr\u00f6\u00dften Hindernisse sehen, dass BEV und PHEV als Flotten- oder Dienstfahrzeuge eingesetzt werden, antworteten 27 % und damit die Mehrheit der Befragten mit „hoher Anschaffungspreis\/hohe Leasingrate“. F\u00fcr 23 % z\u00e4hlen dazu „unsicherer Wiederverkaufswert \/ geringer Restwert“ und f\u00fcr 16 % „keine Ladem\u00f6glichkeit zuhause“. Als weitere Gr\u00fcnde wurden genannt: „zu wenig Schnellladem\u00f6glichkeiten“ (13 %), „keine Ladem\u00f6glichkeit am Arbeitsplatz“ sowie „Vorbehalte der dienstwagenberechtigten Fahrerinnen und Fahrer gegen\u00fcber der Batterietechnologie“ (jeweils 9 %). Zu vernachl\u00e4ssigen ist der Punkt „hohe Reparaturkosten und Ersatzteilengp\u00e4sse“ (3 %).<\/p>\n Auf die Frage nach einer verkaufsf\u00f6rdernden Wirkung der aktuellen Dienstwagenbesteuerung f\u00fcr das Gesch\u00e4ft mit Gewerbe- und Flottenkunden sind die Befragten gespaltener Meinung: 57 % bejahen diese Aussage, 43 % hingegen verneinen sie.<\/p>\n CO2-Preis soll f\u00fcr F\u00f6rderung alternativer Antriebsarten eingesetzt werden<\/p>\n Mit 70 % Zustimmung spricht sich die Mehrheit der Befragten daf\u00fcr aus, dass der CO2-Preis als F\u00f6rdermittel zum Hochlauf der E-Fuels bzw. von anderen synthetischen Kraftstoffen (38 %) und zum Hochlauf der E-Mobilit\u00e4t (32 %) eingesetzt werden soll. Auf wenig Gegenliebe treffen die Antwortvorschl\u00e4ge „Senkung der Sozialabgaben“ (19 %) sowie „Sanierung des Staatshaushaltes“ und „Klimageld f\u00fcr alle B\u00fcrger“ (jeweils 6 %).<\/p>\n ZDK-Pr\u00e4sident Arne Joswig kommentiert die Befragung wie folgt: „Die deutlich r\u00fcckl\u00e4ufige Bestellsituation bei BEV und PHEV im ersten Halbjahr macht deutlich, wie schwierig die Lage in den Autoh\u00e4usern ist. Und auch die Erwartungen f\u00fcr das Gesamtjahr geben wenig Hoffnung, dass sich daran etwas \u00e4ndert. Die hohen Preise und Leasingraten werden als ein wichtiges Hemmnis f\u00fcr den Hochlauf der E-Mobilit\u00e4t gesehen, verbunden mit zu erwartenden geringen Restwerten und schwierig zu kalkulierenden Wiederverkaufswerten. Wir erwarten daher von den Herstellern, dass sie durch g\u00fcnstige Preise und niedrige Leasingraten jetzt Marktanreize setzen. Wir brauchen weitere signifikante Fortschritte beim Thema Ladeinfrastruktur. Und wir gehen davon aus, dass Neufahrzeuge mit Verbrennungsmotoren auch nach 2035 noch zugelassen werden k\u00f6nnen, wenn sie mit klimaneutral erzeugten E-Fuels betrieben werden. Dieses Signal hat die neu gew\u00e4hlte EU-Kommissionspr\u00e4sidentin Ursula von der Leyen j\u00fcngst ausgesandt. Jetzt ist konsequentes politisches Handeln gefordert. Es darf nicht nur den einen Weg hin zur Klimaneutralit\u00e4t im Stra\u00dfenverkehr geben.“<\/p>\n Pressekontakt:<\/p>\n
\nD\u00fcstere Erwartungen f\u00fcr das Gesamtjahr – Hohe Preise und Leasingraten hemmen BEV-Gesch\u00e4ft mit Gewerbekunden<\/strong><\/p>\n