{"id":66187,"date":"2020-03-26T16:25:03","date_gmt":"2020-03-26T15:25:03","guid":{"rendered":"https:\/\/www.carpr.de\/ein-helm-kann-leben-retten-auch-in-corona-zeiten-sollten-radfahrer-nicht-leichtsinnig-sein\/66187\/"},"modified":"2020-03-26T21:53:37","modified_gmt":"2020-03-26T20:53:37","slug":"ein-helm-kann-leben-retten-auch-in-corona-zeiten-sollten-radfahrer-nicht-leichtsinnig-sein","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.carpr.de\/66187\/ein-helm-kann-leben-retten-auch-in-corona-zeiten-sollten-radfahrer-nicht-leichtsinnig-sein\/","title":{"rendered":"Ein Helm kann Leben retten \/ Auch in Corona-Zeiten sollten Radfahrer nicht leichtsinnig sein"},"content":{"rendered":"

Ein Helm kann Leben retten \/ Auch in Corona-Zeiten sollten Radfahrer nicht leichtsinnig sein<\/h2>\n

Bonn (ots) – Es ist alles anders seit Corona. Die Stra\u00dfen sind leer, wer kann, bleibt zu Hause – und wer dennoch zur Arbeit muss, nimmt angesichts des Fr\u00fchlingswetters lieber mal das Fahrrad als Bus und Bahn. Doch nur, weil der Verkehr in Krisenzeiten abnimmt, sollte man nicht leichtsinnig werden. Daher ruft die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung, die sich um die Belange von Menschen mit Sch\u00e4del-Hirn-Traumata k\u00fcmmert, alle Radfahrer nachdr\u00fccklich zum Tragen eines Helms auf, um das Risiko von schwerwiegenden Kopfverletzungen bei Unf\u00e4llen zu minimieren. Diese sind n\u00e4mlich nicht nur lebensgef\u00e4hrlich, sondern k\u00f6nnen auch massive Folgesch\u00e4den bis hin zu lebenslangen Beeintr\u00e4chtigungen hervorrufen.<\/p>\n

Obwohl jedes Jahr allein in Deutschland mehr als 70.000 Radfahrer verungl\u00fccken, ist der Anteil jener, die einen Helm tragen, noch immer erschreckend gering. „Es hat in den vergangenen Jahren durchaus Fortschritte gegeben, aber noch immer sind etwa vier von f\u00fcnf Radfahrern ungesch\u00fctzt unterwegs“, erkl\u00e4rt Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV). „Dieser Wert zieht sich durch fast alle Altersgruppen und trifft auch auf Senioren zu, obwohl diese bei St\u00fcrzen noch einmal zus\u00e4tzlich gef\u00e4hrdet sind.“ Brockmann warnt dabei explizit vor einem Scheinsicherheitsgef\u00fchl, dass sich etwa beim Fahren mit E-Bikes einstellen kann. „Das Problem bei R\u00e4dern mit Elektro-Antrieb ist, dass sie ein hohes Eigengewicht haben“, sagt er. „Das sp\u00fcren Sie nicht, so lange es rollt, aber wenn sie bremsen oder anhalten m\u00fcssen, werden viele Menschen \u00fcberrascht, was f\u00fcr Kr\u00e4fte da im Spiel sind.“ Dazu kommen Schlagl\u00f6cher und Stra\u00dfenbahnschienen als potenzielle Stolperstellen, ebenso wie Bordsteinkanten oder rutschige Stra\u00dfenbel\u00e4ge. Andere Verkehrsteilnehmer sind da noch gar nicht eingerechnet. „Etwa 25 Prozent der get\u00f6teten Radfahrer sterben durch Alleinunf\u00e4lle“, so Brockmann.<\/p>\n

Insofern ist das Risiko auch bei scheinbar freien Stra\u00dfen nicht zu untersch\u00e4tzen. „Eine fast allt\u00e4gliche Situation ist das Passieren einer Garagenausfahrt“, erkl\u00e4rt der Fotograf und passionierte Radfahrer Rainer Coordes, der sich intensiv und leidenschaftlich f\u00fcr das Tragen von Fahrradhelmen einsetzt, seit ein solcher ihm im M\u00e4rz 1989 bei einem schweren Unfall das Leben rettete. „Wenn sie mit 20 Stundenkilometern auf so eine Stelle zufahren und auf einmal ein Auto aus der Garage f\u00e4hrt, k\u00f6nnen Sie einen Unfall kaum verhindern. Selbst wenn das andere Fahrzeug steht, prallen sie unweigerlich mit gro\u00dfer Wucht dagegen und haben ohne einen Helm fast keine Chance mehr, das unbeschadet zu \u00fcberstehen.“ Gleichzeitig kritisiert Coordes, dass die Menschen zunehmend aggressiver w\u00fcrden. „Erst neulich bin ich wieder von einem gereizten Autofahrer fast von der Stra\u00dfe gedr\u00e4ngt worden. Die Unfallgefahr ist durch derart r\u00fccksichtsloses Verhalten also weiterhin hoch. Und momentan haben ohnehin alle Verkehrsteilnehmer nur noch Corona im Kopf, sind also nicht so auf den Stra\u00dfenverkehr fokussiert, wie es n\u00f6tig w\u00e4re.“<\/p>\n

Ein ordentlicher Fahrradhelm kann somit Leben retten. „Man kann sich damit nicht immer vor einem Unfall sch\u00fctzen, aber zumindest die Schwere einer Kopfverletzung minimieren“, betont auch Musiker Adel Tawil, Pr\u00e4sident der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung. „Viele Menschen sind \u00fcberrascht, wie komfortabel sich ein Helm tr\u00e4gt, wenn er richtig angepasst ist.“ Das ist ohnehin eine Grundvoraussetzung, sagt auch Rainer Coordes. „Er darf nicht wackeln und muss die Ohren freilassen“, erkl\u00e4rt er. „Au\u00dferdem sollte der Kinnriemen relativ eng anliegen. Ein, maximal zwei Finger d\u00fcrfen zwischen Verschluss und Kinn passen.“ Zudem sollte der Helm nicht \u00e4lter als f\u00fcnf Jahre sein, da die verwendeten Materialien mit der Zeit spr\u00f6de werden. Bleibt zu hoffen, dass immer mehr Radfahrer darauf achten. „Wir werden auf jeden Fall noch lange \u00dcberzeugungsarbeit leisten m\u00fcssen“, vermutet Siegfried Brockmann. „Doch jeder, der sich dadurch angemessen sch\u00fctzt, ist diese Bem\u00fchungen mehr als wert.“<\/p>\n

Pressekontakt:<\/p>\n

Helga L\u00fcngen
\nZNS – Hannelore Kohl Stiftung
\nFontainengraben 148
\n53123 Bonn
\nTel. 0228 97845-0
\npresse@hannelore-kohl-stiftung.de<\/p>\n


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Pressemitteilungen Bonn<\/a><\/pre>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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