Losheim am See (ots) – Wenn der Autolack matt und stumpf ist, empfehlen sich Polituren zur Auffrischung. Was aber, wenn die Oberfl\u00e4che eigentlich noch makellos ist? Kann man mit speziellem Autowachs diesen Zustand konservieren oder den Glanz gar erh\u00f6hen? Fl\u00fcssige Hartwachse zur Pflege neuwertiger Autolacke versprechen m\u00fchelose Anwendung mit brillantem Erfolg und Lackkonservierung \u00fcber Wochen. Doch wie sieht es in der Praxis aus?<\/p>\n
Die K\u00dcS hat gemeinsam mit „Auto Bild“ zehn handels\u00fcbliche Hartwachse getestet. Gepr\u00fcft wurden die Wachse hinsichtlich Anwendung, Wirkung und Materialvertr\u00e4glichkeit. Das Ergebnis ist entt\u00e4uschend. Denn die H\u00e4lfte der getesteten Produkte h\u00e4lt nicht, was die Hersteller versprechen. Nur ein Wachs \u00fcberzeugt rundum.<\/p>\n
Klarer Testsieger: A1 Speed Wax Plus 3<\/p>\n
Testsieger mit dem K\u00dcS-Pr\u00e4dikat „sehr empfehlenswert“ ist das A1 Speed Wax Plus 3 von Dr. Wack, gefolgt von den „empfehlenswerten“ Produkten Sonax Xtreme Brilliant Wax 1, Sonax AutoHartWax, RS 1000 Glanz-Wachs und Meguiar\u00b4s Ultimate Liquid Wax. Im Test lediglich „bedingt empfehlenswert“ die Wachse Autosol Nano Protection Hartwachs, Liqui Moly Hartwachs, Armor All Speed Hard Wax. Schlusslichter und somit „nicht empfehlenswert“ die ROTWEISS Lackversiegelung und Nigrin Performance Hartwachs-Lackschutz Turbo.<\/p>\n
Wer von einem Wachs vor allem Langzeitschutz und Best\u00e4ndigkeit bei Fahrzeugw\u00e4schen und vor Witterung erwartet, wird von der H\u00e4lfte der getesteten Produkte entt\u00e4uscht. Lediglich der Testsieger A1 Speed Wax Plus 3 erzielt einen lang anhaltenden und wasserabweisenden Schutz. Selbst nach zehn W\u00e4schen ist ein deutlicher Abperleffekt sichtbar. Auch bei der Farbauffrischung ist das Produkt ganz vorn, ebenso beim Auftragen und Auspolieren.<\/p>\n
F\u00fcnf Wachse versagen auf ganzer Linie<\/p>\n
Den wasserabweisenden Effekt auf dem Lack direkt nach der Anwendung zu steigern, schaffen f\u00fcnf der zehn getesteten Wachse nicht. Weder auf leicht verwitterten Fl\u00e4chen noch auf Neulack. Autosol, Liqui Moly, Armor All, ROTWEISS und Nigrin versagen hier auf ganzer Linie. Zudem neigen die Wachse von Liqui Moly, ROTWEISS und Nigrin beim Auspolieren zu starker Staubbildung und auf der Lackoberfl\u00e4che bilden sich kr\u00fcmelartige Kl\u00fcmpchen, die sich nur mit viel M\u00fche entfernen lassen.<\/p>\n
Fazit: Der K\u00e4ufer von Hartwachsen muss ein St\u00fcck weit an die Qualit\u00e4t des Produktes glauben, das er zur Pflege seines Autos einsetzt. Zumindest aber darf er sich bei den von der K\u00dcS getesteten Produkten sicher sein, dass sie keine Sch\u00e4den an Kunststoffen und nat\u00fcrlich am Lack selbst anrichten, wenn das Fl\u00fcssigwachs mal daneben kleckern und unbeabsichtigt lange auf das Material einwirken sollte.<\/p>\n
So hat die K\u00dcS getestet<\/p>\n
Die K\u00dcS hat die fl\u00fcssigen Hartwachse in einem chemischen Fachlabor in Zusammenarbeit mit „Auto Bild“ getestet. Verwendet wurden unischwarze, mit Wasserbasislack lackierte Bleche. Drei Viertel der Lackfl\u00e4che werden mit einer Mattierungspaste verwittert, sodass ein Glanzgrad von 80 GE erreicht wird. Der Glanzgrad wird mit einem Glanzgradmessger\u00e4t ermittelt. Die untere Fl\u00e4che des Blechs bleibt unbehandelt und hat einen Glanzgrad von 90 GE. Dies entspricht einer Neulackierung und ist weder durch Wachse noch Polituren steigerbar. Auf der verwitterten Fl\u00e4che wird nach dem Auftragen und Abpolieren der Produkte die Farbauffrischung im Vergleich zur neuwertigen Fl\u00e4che mit einem Grauma\u00dfstab ermittelt, zus\u00e4tzlich wird die Steigerung des Glanzgrades gemessen.<\/p>\n
Wasser soll fein vom Lack abperlen – auch nach mehreren Monaten und diversen W\u00e4schen. Im Mittelpunkt bei einem Test von Schutzwachsen steht die Ermittlung der Langzeitwirkung. Dies geschieht bei der Pr\u00fcfung der Hydrophobie – der Eigenschaft, Wasser zu verdr\u00e4ngen. Auch hierf\u00fcr gibt es ein spezielles Pr\u00fcfger\u00e4t: den Randwinkel-Messer. Gemessen wird der Kontaktwinkel, den ein vom Ger\u00e4t abgegebener Wassertropfen auf der Lackoberfl\u00e4che einnimmt. Je h\u00f6her der Winkelwert, desto hydrophober, also wasserabweisender, ist die Wirkung des Wachses. Jedes Testblech wird nach dem Produktauftrag von Hand mit einem genormten Pr\u00fcfshampoo gewaschen. Nach jedem der zehn Waschvorg\u00e4nge wird der Kontaktwinkel gemessen. Die Vertr\u00e4glichkeit mit Kunststoffen wird an Polycarbonat-Teststreifen gepr\u00fcft.<\/p>\n
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