{"id":68016,"date":"2020-05-14T08:25:03","date_gmt":"2020-05-14T06:25:03","guid":{"rendered":"https:\/\/www.carpr.de\/68016\/nach-der-corona-krise-deutsche-fahren-lieber-auto-als-bus-und-strassenbahn\/"},"modified":"2023-11-01T10:25:33","modified_gmt":"2023-11-01T09:25:33","slug":"nach-der-corona-krise-deutsche-fahren-lieber-auto-als-bus-und-strassenbahn","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.carpr.de\/68016\/nach-der-corona-krise-deutsche-fahren-lieber-auto-als-bus-und-strassenbahn\/","title":{"rendered":"Nach der Corona-Krise: Deutsche fahren lieber Auto als Bus und Stra\u00dfenbahn"},"content":{"rendered":"
Berlin (ots) – ++ Prognose: Wie sich Mobilit\u00e4t nach Corona ver\u00e4ndern wird ++ 1.000 Bundesb\u00fcrger bev\u00f6lkerungsrepr\u00e4sentativ zum Verhalten im Stra\u00dfenverkehr befragt ++ Traffic Index 2020 + +<\/p>\n
Gut 80 Prozent der Autofahrer in Deutschland reagieren auf Staus und \u00fcberlastete Stra\u00dfen, indem sie Ausweichrouten suchen. Der Umstieg auf \u00f6ffentliche Verkehrsmittel kommt als Alternative nur f\u00fcr knapp jeden Zweiten in Betracht. So das Ergebnis einer Umfrage unmittelbar vor Ausbruch der Corona-Pandemie im M\u00e4rz. Nach dem „Neustart“ wird der \u00f6ffentliche Nahverkehr voraussichtlich noch weniger Zuspruch bekommen – die Staulage d\u00fcrfte sich sogar versch\u00e4rfen. F\u00fcr die Studie „Kapsch TrafficCom Index“ wurden bev\u00f6lkerungsrepr\u00e4sentativ 1.000 Bundesb\u00fcrger von einem Marktforschungsinstitut in Deutschland befragt.<\/p>\n
Die Autofahrer reagieren auf \u00fcberf\u00fcllte Stra\u00dfen, indem sie alternative Routen suchen (88 Prozent), Verkehrsinformationen nutzen (85 Prozent) oder nicht unbedingt notwendige Fahrten wegen drohender Staus einfach ausfallen lassen (85 Prozent). Das Auto stehen lassen und auf \u00f6ffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, konnte sich dagegen bisher nur jeder zweite Bundesb\u00fcrger vorstellen (49 Prozent).<\/p>\n
„In Ballungszentren m\u00fcssen wir damit rechnen, dass \u00f6ffentliche Verkehrsmittel unter dem Eindruck der Corona-Pandemie noch seltener die erste Wahl der Menschen sein werden, um von A nach B zu kommen“, sagt Gerd Gr\u00f6bminger, Vice President Sales bei Kapsch TrafficCom. „Nach ersten Lockerungen sehen wir schon heute, dass das Auto verst\u00e4rkt genutzt wird. Das Verkehrsmanagement wird schnellstm\u00f6glich darauf reagieren m\u00fcssen.“<\/p>\n
Zahl der Autos steigt um 14 Prozent<\/p>\n
Die \u00dcberlastung der Stra\u00dfen ist \u00fcber die Pandemie hinaus eine langfristige Entwicklung: Wichtiger Treiber sind stark steigende Zulassungszahlen. So ist der Pkw-Bestand in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland auf zuletzt 47 Millionen Fahrzeuge bis Ende 2019 gestiegen – das ist ein Plus von 5,8 Millionen Autos.<\/p>\n
„Wir haben bereits technische Antworten, um einen reibungslosen Verkehrsfluss in Zeiten mit sehr gro\u00dfem Verkehrsaufkommen herzustellen“, sagt Gerd Gr\u00f6bminger. „Das Verkehrsmanagement beruht dabei auf mehreren S\u00e4ulen: Neben dem effizienteren Aufl\u00f6sen von St\u00f6rungen geht es beispielsweise darum, die Fahrzeug-Infrastruktur in \u00f6ffentliche Leitsysteme zu integrieren, Ampeln damit besser adaptiv zu steuern oder Routen kollaborativ auszuw\u00e4hlen.“<\/p>\n
Wie Stauzeiten um 25 Prozent sinken<\/p>\n
Erster Schritt sollte eine verkehrsabh\u00e4ngige Steuerung von Ampeln sein. Wenn diese Technologie konsequent eingesetzt wird, zeigen die Praxiserfahrungen um bis zu 25 Prozent reduzierte Stauzeiten. Die weite Verbreitung von SIM-Karten und GPS macht es dar\u00fcber hinaus m\u00f6glich, von den Fahrzeugen Echtzeit-Verkehrsdaten zu erhalten und zu nutzen. Damit wird das Wissen \u00fcber die tats\u00e4chliche Verkehrssituation auf den Stra\u00dfen signifikant ansteigen. Die Auswirkungen seien vergleichbar mit der erh\u00f6hten Vorhersagequalit\u00e4t in der Meteorologie durch die Einf\u00fchrung von Satelliten, erkl\u00e4rt Gr\u00f6bminger.<\/p>\n
Navigation h\u00f6rt auf, egoistisch zu arbeiten<\/p>\n
Der Austausch vernetzter Fahrzeugdaten macht den Weg f\u00fcr neue Navigationssysteme frei: Derzeit arbeiten alle g\u00e4ngigen Routingsysteme „egoistisch“: Wird Staugefahr erkannt, wird allen Fahrzeugen von der Navigationssoftware dieselbe Ausweichroute vorgeschlagen. K\u00fcnftig sollten die Routen der Verkehrsteilnehmer von den \u00f6ffentlichen Verkehrsleitstellen vorgeschlagen werden. Der Grund: Das Wissen der \u00f6ffentlichen Verwaltung \u00fcber Baustellen, Events oder besondere Umweltbelastung wird in der neuen Streckenplanung ber\u00fccksichtigt und \u00fcber die angeschlossenen Navigationssysteme zum Vorteil der Gemeinschaft angewendet. So l\u00e4sst sich der Bedarf vorausschauend steuern („Predictive Demand Management“).<\/p>\n
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