{"id":68655,"date":"2020-05-19T11:06:02","date_gmt":"2020-05-19T09:06:02","guid":{"rendered":"https:\/\/www.carpr.de\/68655\/leichte-bauteile-in-schweren-zeiten-smudo-und-four-motors-am-23-mai-2020-im-livestream\/"},"modified":"2020-05-19T17:58:02","modified_gmt":"2020-05-19T15:58:02","slug":"leichte-bauteile-in-schweren-zeiten-smudo-und-four-motors-am-23-mai-2020-im-livestream","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.carpr.de\/68655\/leichte-bauteile-in-schweren-zeiten-smudo-und-four-motors-am-23-mai-2020-im-livestream\/","title":{"rendered":"Leichte Bauteile in schweren Zeiten \/ Smudo und Four Motors am 23. Mai 2020 im Livestream"},"content":{"rendered":"

G\u00fclzow (ots) – Seit Monaten sind Motorsportler weltweit coronabedingt keinen Meter gefahren. Zumindest nicht auf einer Rennstrecke. Das gilt auch f\u00fcr den Reutlinger Rennstall Four Motors und dessen prominentestes Teammitglied, Musiker Smudo. W\u00e4hrend die Fahrer zun\u00e4chst bei der digitalen N\u00fcrburgring Langstrecken-Serie im SimRacing antreten, gehen die technischen Entwicklungen des Teams ungebremst weiter. Schon heute zeichnet sich ab, dass diese Entwicklungen auch die automobile Zukunft nachhaltig mitgestalten werden. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn das vor rund 20 Jahren gestartete Motorsportprojekt spielt eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung nachhaltiger Mobilit\u00e4t im Rennsport und dar\u00fcber hinaus. Eine zentrale S\u00e4ule stellt dabei der Einsatz von ultraleichten Bioverbundwerkstoffen dar, die mit finanzieller F\u00f6rderung des Bundesministeriums f\u00fcr Ern\u00e4hrung und Landwirtschaft (BMEL) \u00fcber dessen Projekttr\u00e4ger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) durch das Anwendungszentrum f\u00fcr Holzfaserforschung HOFZET im Fraunhofer-Institut f\u00fcr Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut WKI, entwickelt werden.<\/p>\n

Begleitet wird das Projekt von Porsche Motorsport, die f\u00fcr die Produktion der pflanzenbasierten Bauteile verantwortlich zeichnen. Im Rahmen des auf drei Jahre angelegten F\u00f6rderprojekts des BMEL kommen dabei die Fasern der Leinpflanze zum Einsatz. Die Materialingenieure in Hannover verwenden dieses Flachsgewebe, da es gut verf\u00fcgbar, zugfest, besonders fein, homogen, flexibel und drapierf\u00e4hig ist. Das sorgt daf\u00fcr, dass sich der Stoff den Bauteilformen gut anpasst. Ein Vorteil im \u00dcbrigen, der besonders im Vergleich zu Kohlefasergeweben positiv ins Gewicht f\u00e4llt. So entstehen beim Flachsgewebe exakte Kanten, die f\u00fcr die Ma\u00dfhaltigkeit und Qualit\u00e4t der Bauteile wichtig sind.<\/p>\n

Das Projekt der Fraunhofer WKI-Forscher gliedert sich in drei Arbeitspakete: die technische, die \u00f6kologische und die \u00f6konomische Bewertung, die systematisch aufeinander aufbauen. W\u00e4hrend des Projekts werden T\u00fcren, Heckfl\u00fcgel und Fronthaube aus Pflanzenfasern an einen Porsche Cayman GT 4 Clubsport von Four Motors montiert und \u00fcber die Rennsaison evaluiert. So sorgen Smudo und sein Team daf\u00fcr, dass die biobasierten Werkstoffe nicht nur im Labor, sondern auch unter den Hochleistungs- und Extrembedingungen des Rennsports auf ihre Serientauglichkeit getestet werden. Durch die Zusammenarbeit mit der Porsche AG kann die Entwicklung zudem unter den realen Bedingungen eines Automobilherstellers erfolgen. Die mechanische Charakterisierung der Biowerkstoffe und die Gegen\u00fcberstellung verschiedener Fertigungsverfahren dienen dazu, das Potenzial einer m\u00f6glichen Serienfertigung aufzuzeigen. F\u00fcr die \u00f6kologische und \u00f6konomische Betrachtung werden zus\u00e4tzliche Daten \u00fcber die gesamte Lebenszeit eines Bauteils zur Erstellung einer Lebenszyklusanalyse (LCA) ermittelt.<\/p>\n

Besondere Relevanz bei der Bewertung des Projekts hat zwangsl\u00e4ufig die Frage, ob Bauteile aus Pflanzenfasern im Wettbewerb mit g\u00e4ngigen Verbundwerkstoffen bestehen k\u00f6nnen, allen voran den im Automobilbau und insbesondere im Rennsport fest etablierten Kohlefaserverbundwerkstoffen, besser bekannt als Carbon. F\u00fcr Forscher Ren\u00e9 Schaldach, beim Fraunhofer WKI operativ f\u00fcr das Projekt verantwortlich, sprechen einige grundlegende Aspekte bereits vor Abschluss des Vorhabens f\u00fcr eine positive Entwicklung und st\u00e4rkere Verbreitung der Pflanzenbauteile: „Die von uns entwickelten biogenen Verbundwerkstoffe erf\u00fcllen einige Anspr\u00fcche, die unabh\u00e4ngig von den technologischen Aspekten derzeit immer gr\u00f6\u00dfere Bedeutung erlangen. So sind die Rohstoffkosten vergleichsweise g\u00fcnstig und der produktionsbedingt geringere Energieverbrauch sorgt f\u00fcr einen sehr kleinen CO2-Fu\u00dfabdruck. Auch die Tatsache, dass die Bauteile nach ihrem Gebrauch nahezu CO2-neutral und r\u00fcckstandsfrei thermisch verwertet werden k\u00f6nnen, tr\u00e4gt ganz sicher dazu bei, dass diese Werkstoffe verst\u00e4rkt Eingang in die Serienproduktion finden werden. Von ihren reinen Materialeigenschaften her betrachtet spricht da jedenfalls nichts dagegen“, so Schaldach.<\/p>\n

Die Frage, ob die Bauteile auch im praktischen Einsatz \u00fcberzeugen k\u00f6nnen, beantwortet Thomas von L\u00f6wis of Menar, Teamchef von Four Motors, mit einem klaren „Ja“ und erg\u00e4nzt: „Wir setzen Bioverbundwerkstoffe bereits seit 2006 in unseren Fahrzeugen ein. Die jetzt verf\u00fcgbare neueste Generation ist in Bezug auf Gewicht, Formg\u00fcte und Stabilit\u00e4t auf einem Niveau, das wir vor einigen Jahren so zwar erhofft, aber noch nicht als m\u00f6glich erachtet haben. Kein Wunder, dass derzeit mehrere andere Teams und Fahrzeughersteller in die Thematik einsteigen.<\/p>\n

F\u00fcr uns ist das eine gro\u00dfartige Best\u00e4tigung. Unser langj\u00e4hriges Engagement f\u00fcr mehr Nachhaltigkeit im Motorsport und der Autoindustrie tr\u00e4gt erfolgreich Fr\u00fcchte.“ Wie das in der Praxis aussieht, demonstrierte Porsche im vergangenen Jahr. Best\u00e4rkt durch die Ergebnisse des aktuellen F\u00f6rderprojekts und die problemlosen Renneins\u00e4tze durch Four Motors brachte die Porsche AG Anfang 2019 erstmals ein in Serie produziertes Rennfahrzeug mit Karosseriebauteilen aus Biofaser-Verbundwerkstoffen auf den Markt. F\u00fcr den 718 Cayman GT 4 Clubsport werden die T\u00fcren, Heckfl\u00fcgel, Frontlippe und Diffusor aus einem Naturfasermix hergestellt. Ein wesentliches Zwischenziel der F\u00f6rderung des Bundeslandwirtschaftsministeriums ist damit bereits erreicht. Mittel- bis langfristig soll das F\u00f6rderprojekt dazu beizutragen, dass Bio-Karosserieteile auch in der industriellen Gro\u00dfserienproduktion von Alltagsfahrzeugen im Sinne der Bio\u00f6konomie verst\u00e4rkt zum Einsatz kommen.<\/p>\n

Bevor es in der zweiten Jahresh\u00e4lfte 2020 wieder mit „echten“ Rennen losgeht, l\u00e4dt Four Motors am 23. Mai bereits alle Interessierten zu einem virtuellen Blick hinter die Kulissen des Teams ein. In einem Livestream werden ab 17:00 Uhr nicht nur das Team mit allen Fahrern einschlie\u00dflich Smudo vorgestellt, sondern auch alle technischen Aspekte wie der Einsatz der Bioverbundwerkstoffe ausf\u00fchrlich pr\u00e4sentiert.<\/p>\n

Livestream : Instagram: @tachotv \/ Facebook : @fourmotors<\/p>\n

Pressekontakt:<\/p>\n

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.
\nNicole Paul
\nTel.: +49 3843 6930-142
\nE-Mail: n.paul@fnr.de<\/p>\n


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Auto News<\/a> -Carpr.de | <\/span>Presseverteiler<\/span><\/a><\/p>\n

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