{"id":70402,"date":"2020-06-16T12:06:02","date_gmt":"2020-06-16T10:06:02","guid":{"rendered":"https:\/\/www.carpr.de\/70402\/alixpartners-global-automotive-outlook-2020-der-automobile-super-darwinismus-nur-die-starken-ueberleben-die-covid-19-krise-und-gewinnen-das-rennen-um-zukunftstechnologien\/"},"modified":"2023-11-01T10:25:48","modified_gmt":"2023-11-01T09:25:48","slug":"alixpartners-global-automotive-outlook-2020-der-automobile-super-darwinismus-nur-die-starken-ueberleben-die-covid-19-krise-und-gewinnen-das-rennen-um-zukunftstechnologien","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.carpr.de\/70402\/alixpartners-global-automotive-outlook-2020-der-automobile-super-darwinismus-nur-die-starken-ueberleben-die-covid-19-krise-und-gewinnen-das-rennen-um-zukunftstechnologien\/","title":{"rendered":"„AlixPartners Global Automotive Outlook 2020“: Der automobile Super-Darwinismus: Nur die Starken \u00fcberleben die COVID-19-Krise und gewinnen das Rennen um Zukunftstechnologien"},"content":{"rendered":"

M\u00fcnchen (ots) –<\/p>\n

– Die Covid-19-Krise trifft die Automobilbranche in einer Zeit, in der sie ohnehin schon mit sinkenden Renditen zu k\u00e4mpfen hat – Gesamtkapitalrendite (ROCE)sinkt 2015 bis 2019 f\u00fcr OEMs um 47%, f\u00fcr Zulieferer um 36% – Das Betriebsergebnis (EBIT) sinkt 2015 bis 2019 f\u00fcr OEMs um 13%, f\u00fcr Zulieferer um 33% – Nur langsame Erholung: Branche erreicht Absatzhoch aus 2017 mit 94 Mio. verkauften Fahrzeugen erst wieder nach 2025 – Absatzprognose 2020 mit 22,5 Mio. verkauften Fahrzeugen in China und 13,6 Mio. in den USA – Europa erreicht bis 2025 nicht das Niveau von 2019 mit 20,6 Mio. verkauften Fahrzeugen – 2020 mit vermutlich 14,1 Mio. verkauften Fahrzeugen 32% unter dem Vorjahresniveau – Elektromobilit\u00e4t setzt sich trotz Krise durch – prognostizierter Marktanteil f\u00fcr E-Autos liegt 2030 global bei 25%, in Europa bei 37% – Chancen f\u00fcr Unternehmen: Durch die Konsolidierung des Marktes und mit neuen Gesch\u00e4ftsmodellen k\u00f6nnen sie gest\u00e4rkt aus der Krise hervorgehen<\/p>\n

Automobiler Darwinismus wird die Jahre nach der Covid-19-Krise pr\u00e4gen. Nur die finanz- und innovationsstarken Hersteller und Zulieferer \u00fcberstehen die bevorstehende Marktbereinigung. Nach einer Phase reduzierter M&A-Aktivit\u00e4ten beschleunigt sich die Konsolidierung und \u00dcbernahme in Not geratener Unternehmen nun erneut. Eine Reduzierung auf bis zu zehn gr\u00f6\u00dfere Automobilhersteller (OEM) ist m\u00f6glich – mit Tesla auf dem Weg in diese Gruppe. Der attraktive CASE-Zukunftsmarkt wird unter diesen \u00dcberlebenden aufgeteilt (Connected, Autonomous, Shared, Electric).<\/p>\n

Nach einer Durststrecke, die bereits 2015 bedingt durch hohe Investitionen in die Zukunft begann, wirkt die aktuelle Krise wie ein Beschleuniger. Mit den richtigen Anreizen k\u00f6nnen die Herausforderungen jedoch zur Transformation der gesamten Branche beitragen. „Wir erleben einen nie dagewesenen Einbruch am Automobilmarkt. Die Absatzzahlen liegen unter denen nach der Finanzkrise 2008. Selbst das Niveau von 2019 werden europ\u00e4ische OEMs bis 2025 nicht erreichen. Nun hei\u00dft es im Sinne von Darwin: Nur die Starken k\u00f6nnen gewinnen“, so Dr. Elmar Kades, Global Co-Lead Automotive und Managing Director bei AlixPartners.<\/p>\n

Das sind einige der zentralen Erkenntnisse aus dem „AlixPartners Global Automotive Outlook 2020“. F\u00fcr die Studie hat die global agierende Beratung in den vergangenen Monaten die Bilanzen von mehr als 300 Automobilherstellern und -zulieferern ausgewertet sowie eine Vielzahl von Experteninterviews und Verbraucherumfragen durchgef\u00fchrt.<\/p>\n

Covid-19 als Beschleuniger – Kapitalrendite der Hersteller 2019 um 47% eingebrochen, die der Zulieferer um 36%<\/p>\n

Bereits 2019 befand sich die Industrie in einer Phase des Abschwungs. Die Gesamtkapitalrendite (ROCE) war von 2015 bis 2019, nicht zuletzt durch erforderliche CASE-Investitionen, um 47% f\u00fcr OEMs und 36% f\u00fcr Zulieferer eingebrochen. Nachdem sowohl Volumen als auch Ertrag 2019 sanken, reduzierte sich die Profitabilit\u00e4t der Hersteller auf 4,8% – den niedrigsten Wert im vergangenen Jahrzehnt. Die AlixPartners-Analyse belegt zudem eindrucksvoll: Jeder zweite der 401 bewerteten Zulieferer stand bereits 2019 unter hohem finanziellem Stress. Die aktuelle Krise k\u00f6nnte dazu f\u00fchren, dass einige aus dieser Gruppe in eine Notlage geraten.<\/p>\n

Die Covid-19-getriebene Rezession wird die Gesamtkapitalrendite im laufenden Jahr ins Negative st\u00fcrzen lassen. F\u00fcnfzig gro\u00dfe Hersteller und Zulieferer in den USA und Europa haben im laufenden Jahr bereits angek\u00fcndigt, zus\u00e4tzlich 72 Mrd. USD Schulden aufzunehmen. Das entspricht einem Anstieg von 23%, ausgehend vom Rekordniveau in H\u00f6he von 318 Mrd. USD 2019. Verglichen mit der Finanzkrise 2008 waren OEMs und Zulieferer demzufolge schon im Vorfeld der aktuellen Krise finanziell st\u00e4rker belastet. Eine vollst\u00e4ndige Erholung der Branche bis 2025 ist unwahrscheinlich.<\/p>\n

„Die globalen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sind im Jahr 2020 so dramatisch, als w\u00e4re ein Markt von der Gr\u00f6\u00dfe Europas \u00fcber Nacht verschwunden“, sagt Jens Haas, Managing Director und Restrukturierungsexperte bei AlixPartners. „Autoherstellern, Zulieferern und Mobilit\u00e4tsanbietern stehen nun weniger Mittel aus dem laufenden Gesch\u00e4ft zur Verf\u00fcgung – und auch zus\u00e4tzliche Kredite m\u00fcssen irgendwann zur\u00fcckbezahlt werden. Alle Kosten, s\u00e4mtliche Programme und Investitionen m\u00fcssen daher hinsichtlich Liquidit\u00e4t und Rentabilit\u00e4t neu bewertet und priorisiert werden. Es wird zwangsl\u00e4ufig zu erheblichen Kostensenkungen und Streichungen bzw. Verschiebungen von Investitionen kommen.“<\/p>\n

Absatzeinbruch fordert radikale Transformation – Bruttoergebnis schrumpft um 220 Mrd. USD<\/p>\n

Die Erholung der M\u00e4rkte verl\u00e4uft ungleichm\u00e4\u00dfig. Die AlixPartners-Studie prognostiziert f\u00fcr das laufende Jahr einen Einbruch der globalen Verkaufszahlen um 20 Mio. im Vergleich zu 2019. Damit sinkt der globale Absatz fast auf das Niveau in der Finanzkrise 2008. Vergleicht man die derzeitige Absatzprognose zudem mit der vor Covid-19, werden in den n\u00e4chsten drei Jahren sogar 44 Mio. weniger Fahrzeuge verkauft. Das entspricht einem Schrumpfen des Bruttoergebnisses um 220 Mrd. USD.<\/p>\n

Der bisherige Wachstumsmotor der Industrie, China, erholt sich mit einer Absatzprognose von 22,5 Mio. verkauften Fahrzeugen 2020 am schnellsten. Es wird stetiges langsames Wachstum bis 2025 erwartet (2020-2025, + 4,2%). Wie in China wird auch f\u00fcr den US-Markt eine V-f\u00f6rmige Entwicklung der Erholung prognostiziert (2020, 13,6 Mio. verkaufte Fahrzeuge).<\/p>\n

Europa hat den st\u00e4rksten Einbruch von 20,6 Mio. verkauften Fahrzeugen im Jahr 2019 auf 14,1 Mio. 2020 (-32%) zu verkraften. Selbst nach der Covid-19-Krise werden bis 2025 die Absatzzahlen von 2019 nicht mehr erreicht. Die AlixPartners-Berater erwarten, dass 2025 vermutlich lediglich 20,4 Mio. Fahrzeuge verkauft werden.<\/p>\n

„Jetzt ist die Zeit, alles infrage zu stellen. OEMs m\u00fcssen die Modellvielfalt reduzieren und sich gleichzeitig von Mitbewerbern differenzieren. Kluge Investitionen in Technologie und die Optimierung der Lieferketten sind ebenso n\u00f6tig wie die Digitalisierung in Vertrieb, Produktion und Verwaltung“, so Elmar Kades.<\/p>\n

Covid-19-Krise kann E-Mobilit\u00e4t nur bremsen – bis 2030 k\u00f6nnte jedes vierte verkaufte Auto elektrisch fahren<\/p>\n

Die Studienautoren sehen die Chance, Nachhaltigkeitsziele jetzt nicht zu vernachl\u00e4ssigen, sondern staatliche Subventionen und Regulierungen gezielt daf\u00fcr einzusetzen. „Die Regierungen in Europa spielen eine verantwortungsvolle Rolle. Das am 3. Juni verabschiedete Konjunkturpaket in Deutschland setzt mit einer Pr\u00e4mie f\u00fcr E-Autos wichtige Impulse. Eine Subvention alter Technologien w\u00e4re ein Fehler gewesen“, sagt Marcus Kleinfeld, Managing Director bei AlixPartners. W\u00fcrde Elektromobilit\u00e4t nicht gef\u00f6rdert, kaufen Verbraucher kurzfristig preiswerte Verbrenner. Diese sind g\u00fcnstiger in der Anschaffung und, dank mittelfristig niedrigem \u00d6lpreis, auch im Unterhalt. Finanzielle Anreize m\u00fcssen diesen Nachteil ausgleichen, um K\u00e4ufer zu \u00fcberzeugen. Denn Kosten f\u00fcr Batterien werden im gleichen Zeitraum nicht ausreichend sinken.<\/p>\n

Mit dem European Green Deal hat die Europ\u00e4ische Kommission das Ziel gesetzt, in der Europ\u00e4ischen Union die Netto-Emissionen von Treibhausgasen bis 2050 auf null zu reduzieren. Wenn Strafen f\u00fcr zu hohe CO2-Werte krisenbedingt ausgesetzt werden, kann dies umfangreiche Auswirkungen auf das Verhalten der Hersteller haben. Nach aktuellem Stand w\u00e4re es f\u00fcr die meisten Hersteller unm\u00f6glich, die Ziele f\u00fcr 2021 zu erreichen – der durchschnittliche CO2-Aussto\u00df pro Fahrzeug w\u00e4re um 21% zu senken. Die f\u00fcr 2020 bis 2024 angek\u00fcndigten Investitionen in Elektromobilit\u00e4t in H\u00f6he von 234 Mrd. USD erscheinen in einem Markt massiv geschrumpfter Ums\u00e4tze und geringerer Liquidit\u00e4t unwahrscheinlich. Gerade OEMs werden Investitionen hinausz\u00f6gern, da ein geringes Volumen pro E-Modell die Rentabilit\u00e4t beeintr\u00e4chtigt. Da die staatlichen CO2-Sanktionen mittelfristig in Kraft treten, kann die Krise den Elektrotrend jedoch nur verz\u00f6gern, nicht stoppen. Der Anteil der E-Autos am globalen Markt wird von 3% 2019 auf 25% im Jahr 2030 steigen.<\/p>\n

Positive Auswirkungen und Chancen der Krise<\/p>\n

Die Erholung der Branche wird durch mehrere Faktoren beg\u00fcnstigt. Zum einen wurden und werden Regierungen weltweit wesentlich schneller aktiv als w\u00e4hrend der Finanzkrise. Insgesamt investierten sie bereits 5 Bio. USD, um die jeweiligen Volkswirtschaften \u00fcber alle Branchen hinweg zu st\u00fctzen. Zum anderen stehen OEMs wie Zulieferer zwar finanziell st\u00e4rker unter Druck, sind aber strukturell besser auf eine Rezession vorbereitet. Im Rahmen laufender Umstrukturierungen wurden seit 2017 weltweit bereits 24 Werksschlie\u00dfungen von Herstellern angek\u00fcndigt.<\/p>\n

Eine beschleunigte Digitalisierung legt den Grundstein f\u00fcr neue Gesch\u00e4ftsmodelle der Hersteller. Zudem sind weitere Fusionen und \u00dcbernahmen sowie Partnerschaften notwendig. 2019 wurden beispielsweise 141 neue Partnerschaften in der Branche bekannt gegeben. Das entspricht einer Steigerung von 26% im Vergleich zum Vorjahr. Davon fanden mit 137 die meisten Kooperationen im Bereich der CASE-Technologien statt.<\/p>\n

„Die Automobilbranche steht vor einem tiefgreifenden Wandel, der mit der Entwicklung von E-Autos allein nicht abgeschlossen ist. Produzenten m\u00fcssen dorthin gehen, wo es ’schmerzt‘ und zus\u00e4tzlich zum akuten Krisenmanagement Entscheidungen f\u00fcr die Zukunft ihrer Unternehmen treffen. Jetzt werden alle Fehlentscheidungen der Vergangenheit und verkrustete Strukturen aufgedeckt. Die \u00dcberlebenden der Krise gehen mit neuen, oftmals digitalen Gesch\u00e4ftsmodellen und schlanken Produktportfolios voran. F\u00fcr die nahe Zukunft bedeutet das eine beschleunigte Transformation und Kostendisziplin“, so Kades.<\/p>\n

\u00dcber AlixPartners<\/p>\n

Die global agierende Beratung AlixPartners steht f\u00fcr die ergebnisorientierte Unterst\u00fctzung namhafter Mandanten bei zeitkritischen und komplexen Transformations- und Ertragssteigerungsprogrammen. Tiefgreifende Branchenexpertise und funktionale Kompetenz sowie die Kenntnis der Hebel erfolgreicher Restrukturierungen erm\u00f6glichen es AlixPartners, den Wandel von Gro\u00df- und mittelst\u00e4ndischen Unternehmen zielgerichtet zu begleiten.<\/p>\n

Vom „manager magazin“ und der Wissenschaftlichen Gesellschaft f\u00fcr Management & Beratung (WGMB) wurde AlixPartners 2018 als bestes Beratungsunternehmen im Bereich Restrukturierung & Transformation ausgezeichnet. Mit etwa 1.600 Mitarbeitern ist AlixPartners weltweit in mehr als 25 B\u00fcros vertreten. AlixPartners-Berater arbeiten an herausfordernden Projekten, die die Zukunft von Unternehmen ma\u00dfgeblich beeinflussen, oft in kritischen Situationen, bei denen viel auf dem Spiel steht – when it really matters.<\/p>\n

http:\/\/www.alixpartners.com<\/a><\/p>\n

Pressekontakt:<\/p>\n

LoeschHundLiepold Kommunikation GmbH
\nSabina Howacker
\nT +49 (0) 89 – 720187 – 18
\n
alixpartners@lhlk.de<\/a><\/p>\n

Weiteres Material: https:\/\/www.presseportal.de\/pm\/58857\/4624835
\nOTS: AlixPartners<\/p>\n

Original-Content von: AlixPartners, \u00fcbermittelt durch news aktuell<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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