Wuppertal (ots) – Haus- und Gewerbem\u00fcll treibt ab Samstag, den 20.06.2020, die Wasserstoffbusflotte der WSW Wuppertaler Stadtwerke an. In einer Kooperation zwischen Abfallwirtschaft, \u00d6PNV und Energieversorgung wird die Sektorenkopplung damit auf eine neue Ebene gehoben.<\/p>\n
Im Wuppertaler M\u00fcllheizkraftwerk der Abfallwirtschaftsgesellschaft AWG wird aus dem biogenen Anteil des M\u00fclls Gr\u00fcnstrom erzeugt. Dieser wiederum wird genutzt, um in einem Elektrolyseur Wasserstoff zu produzieren, mit dem vor Ort die neuen Wasserstoffbusse der WSW mobil betankt werden. Im Vergleich zu rein batterieelektrischen Bussen haben die Wasserstoffbusse eine deutlich h\u00f6here Reichweite von rund 300 Kilometern. Die energiewirtschaftliche Optimierung verantwortet die WSW Energie & Wasser AG. So wird Wasserstoff prim\u00e4r dann produziert, wenn viel Wind- und Solarstrom im Netz vorhanden sind.<\/p>\n
F\u00fcr NRW-Verkehrsminister Hendrik W\u00fcst ist das Wuppertaler Modell mehr als nur eine lokale L\u00f6sung. W\u00fcst bewertet das Projekt von WSW und AWG als Innovation, „die Kreislaufwirtschaft neu und weiterdenkt.“ W\u00fcst: „Im Jahr 120 nach Inbetriebnahme der Schwebebahn bringt Wuppertal erneut eine Verkehrsinnovation europ\u00e4ischen Ranges auf die Strecke.“<\/p>\n
Rein optisch unterscheiden sich die 12 Meter langen blauen Busse kaum von ihren dieselbefeuerten Kollegen. Der zentrale Unterschied kommt aus dem Auspuff, der Wasserstoffbus produziert weder Stickoxid noch CO2. Die Busse sto\u00dfen stattdessen reinen Wasserdampf aus. Im Bus wird der Wasserstoff in einer Brennstoffzelle in Strom umgewandelt. Mit dem Strom wird der Elektromotor betrieben, der 285 PS auf die Stra\u00dfe bringt. Wie bei allen Elektrofahrzeugen steht das volle Drehmoment sofort zur Verf\u00fcgung. Dieser Vorteil kommt insbesondere auf den Berg- und Talstrecken in Wuppertal zum Tragen.<\/p>\n
Neben dem nicht vorhandenen Schadstoffaussto\u00df sticht f\u00fcr Fahrg\u00e4ste und Anwohner der Buslinien eine zweite Eigenschaft der Wasserstoffbusse positiv heraus: Die Busse haben kein Motorenger\u00e4usch. Sie sind auch bei laufendem Motor an der Haltestelle fast lautlos, im Fahrbetrieb ist nur das Abrollger\u00e4usch der Reifen zu h\u00f6ren.<\/p>\n
Da es noch keine Serienfertigung von Wasserstoffbussen, Elektrolyseuren oder Wasserstoff-Tankstellen gibt, wurde das Projekt umfangreich gef\u00f6rdert. Mit insgesamt 6,5 Millionen Euro haben die Europ\u00e4ische Union, der Bund, das Land NRW und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr das Projekt unterst\u00fctzt. Die Gesamtkosten f\u00fcr das Wasserstoffprojekt betragen 12 Millionen Euro.<\/p>\n
Die Wasserstoffbusse des belgischen Herstellers Van Hool bieten Platz f\u00fcr 75 Fahrg\u00e4ste. Die 12 Meter langen Fahrzeuge wiegen 14 Tonnen. Sie sind mit einer 85-Kilowatt-Brennstoffzelle und einer Lithium-Titanat-Oxyd-Batterie ausger\u00fcstet. Die maximale Leistung betr\u00e4gt 210 Kilowatt. Ein Bus kostet rund 650.000 Euro und damit fast dreimal so viel wie ein herk\u00f6mmlicher Dieselbus. Aktuell besteht die Wasserstoffbusflotte aus zehn Fahrzeugen, weitere zehn Busse werden im kommenden Jahr geliefert. Die WSW mobil GmbH betreibt mit rund 300 eigenen Bussen eine der gr\u00f6\u00dften kommunalen Busflotten Deutschlands. Sie bef\u00f6rderte 2019 mit ihren Bussen und der Wuppertaler Schwebebahn rund 86 Millionen Fahrg\u00e4ste.<\/p>\n
Pressekontakt:<\/p>\n
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
\nElmar Thyen Konzernkommunikation
\nE-Mail: Elmar.thyen@wsw-online.de<\/a>
\nTelefon: 0202 569-5770<\/p>\n