{"id":70974,"date":"2020-06-25T12:06:03","date_gmt":"2020-06-25T10:06:03","guid":{"rendered":"https:\/\/www.carpr.de\/70974\/vor-70-jahren-startete-skoda-zum-einzigen-mal-bei-den-beruehmten-24-stunden-von-le-mans\/"},"modified":"2023-08-27T15:47:07","modified_gmt":"2023-08-27T13:47:07","slug":"vor-70-jahren-startete-skoda-zum-einzigen-mal-bei-den-beruehmten-24-stunden-von-le-mans","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.carpr.de\/70974\/vor-70-jahren-startete-skoda-zum-einzigen-mal-bei-den-beruehmten-24-stunden-von-le-mans\/","title":{"rendered":"Vor 70 Jahren startete SKODA zum einzigen Mal bei den ber\u00fchmten 24 Stunden von Le Mans"},"content":{"rendered":"
Mlad\u00e1 Boleslav (ots) – – Speziell entwickelter SKODA Sport mit leichter Aluminiumkarosserie basierte auf erfolgreichem Serienmodell 1101\/1102 ,Tudor‘<\/p>\n
– V\u00e1clav Bobek und Jaroslav Netusil k\u00e4mpften bis zu einem Technikdefekt nach 13 Rennstunden um den ersten Platz in ihrer Klasse<\/p>\n
– R\u00fcckkehr des SKODA Sport nach Le Mans verschoben: Le Mans Classic findet aufgrund der Corona-Pandemie erst im kommenden Jahr statt<\/p>\n
Im Jahr 1950 erlebte SKODA AUTO einen ganz besonderen Moment in der Motorsportgeschichte des Unternehmens: den bis heute einzigen Start eines SKODA Modells beim weltber\u00fchmten 24-Stunden-Rennen von Le Mans.<\/p>\n
Nach dem Zweiten Weltkrieg pr\u00e4sentierte SKODA eine neue Modellreihe: Der 1101\/1102 ,Tudor‘ setzte auf einen 1.089 Kubikzentimeter gro\u00dfen Vierzylindermotor und war in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern sowie auf M\u00e4rkten in \u00dcbersee schnell sehr gefragt. Die technisch modernen, robust konstruierten Fahrzeuge bewiesen ihre gro\u00dfe Zuverl\u00e4ssigkeit auf zahlreichen Rallye-Pisten und bei Langstreckenrennen auf Rundkursen. So gewannen sie 1948 beim 2.649 Kilometer langen Raid Polski alle vier Kategorien, in denen SKODA Fahrzeuge an den Start brachte. Bei der s\u00fcdamerikanischen Rallye Montevideo – Melo – Montevideo belegten sie Platz eins und zwei.<\/p>\n
Doch auch auf Rundstrecken stellten die ,Tudor‘-Modelle – die Bezeichnung leitet sich aus dem Englischen von ,Two Doors‘, also ,Zweit\u00fcrer‘ ab – ihre Leistungsf\u00e4higkeit unter Beweis. Beim 24-Stunden-Rennen im belgischen Spa-Francorchamps legten die drei von SKODA eingesetzten Viersitzer mit geschlossener Karosserie jeweils 1.972 Kilometer zur\u00fcck und beendeten das Langstreckenrennen auf den ersten drei Pl\u00e4tzen ihrer Hubraumklasse. Um diesen Erfolg auch auf der Strecke deutlich sichtbar herauszustellen, absolvierte das tschechische Trio Boxenstopps h\u00e4ufig zu dritt und \u00fcberquerte die Ziellinie im Formationsflug.<\/p>\n
F\u00fcr die Saison 1949 entwickelte der tschechische Autohersteller auf Basis des ,Tudor‘ eine spezielle Rennvariante: den SKODA Sport. Der offene Zweisitzer besa\u00df einen um 400 Millimeter verk\u00fcrzten Radstand und eine besonders flache Pontonkarosserie aus leichtem Aluminium und gab in Br\u00fcnn beim Grand Prix der Tschechoslowakei sein Deb\u00fct. Das eigentliche Ziel war jedoch Le Mans, das bereits damals weltbekannte 24-Stunden-Rennen im franz\u00f6sischen Department Sarthe. Am Samstag, den 24. Juni 1950 hatte es das Werksteam von SKODA geschafft: Die weiterentwickelte Version des 1101 Sport stand – bereit f\u00fcr den damals noch \u00fcblichen ,Le Mans-Start‘ um 16 Uhr – schr\u00e4g vor der Boxenmauer des 13,65 Kilometer langen ,Circuit des 24 Heures‘. Die Fahrer reihten sich am gegen\u00fcberliegenden Streckenrand auf, um nach dem entsprechenden Signal zu ihren Fahrzeugen zu sprinten. Dort sprangen sie hinter das Steuer, starteten den Motor und gingen auf die erste Rennrunde. Aus Sicherheitsgr\u00fcnden wurde diese Art des Rennstarts 1970 abgeschafft.<\/p>\n
Den 600 Kilogramm leichten SKODA Sport fuhren V\u00e1clav Bobek und Jaroslav Netusil. F\u00fcr den Einsatz in Le Mans verf\u00fcgte er \u00fcber einen auf 2.150 Millimeter verl\u00e4ngerten Radstand, der die Richtungsstabilit\u00e4t verbesserte. Sichelf\u00f6rmige Luft\u00f6ffnungen neben den Hauptscheinwerfern leiteten den Trommelbremsen an den Vorderr\u00e4dern K\u00fchlluft zu und zwei zus\u00e4tzliche Scheinwerfer sorgten in den Nachtstunden f\u00fcr bessere Sicht. Ansonsten basierte das Fahrzeug weitgehend auf dem serienm\u00e4\u00dfigen ,Tudor‘, einschlie\u00dflich der 12-Volt-Bordelektrik von PAL und der Diagonalreifen von Barum. Der wassergek\u00fchlte Vierzylinder unter der niedrigen Fronthaube mit einem unver\u00e4nderten Hubraum von 1.089 Kubikzentimetern verdichtete etwas h\u00f6her im Verh\u00e4ltnis 8,6:1 und verf\u00fcgte \u00fcber einen Solex 40 UAIP-Vergaser.<\/p>\n
Damit stieg die Leistung des Motors gegen\u00fcber des 32 PS starken Serienmotors auf 50 PS (37 kW) bei 5.200 Umdrehungen. Mit dem damals \u00fcblichen Rennkraftstoff – einem Mix aus Benzin, Ethanol und Azeton – erreichte der SKODA Sport eine Spitzengeschwindigkeit von 140 km\/h und verbrauchte dabei nur zw\u00f6lf Liter pro 100 Kilometer. Vollbetankt und mit jenen Werkzeugen und Ersatzteilen an Bord, die bei einem Reparaturstopp benutzt werden durften, brachte er 700 Kilogramm auf die Waage.<\/p>\n
Jaroslav Netusil und V\u00e1clav Bobek, beide ebenfalls Le Mans-Deb\u00fctanten, gaben alles und fuhren mit einem Durchschnittstempo von 126 km\/h im Feld der insgesamt 60 Teilnehmer schon bald auf den zweiten Platz in der mit elf Fahrzeugen besetzten Klasse bis 1.100 Kubikzentimeter. In der damals noch \u00fcblichen Leistungskoeffizient- Sonderwertung rangierte das Duo zwischenzeitlich sogar auf Rang f\u00fcnf. Nach 13 Stunden rollte das Auto mit der Nummer 44 in der Morgend\u00e4mmerung aus, ein kleiner Technikdefekt riss den SKODA Sport in seiner 115. Runde aus dem Rennen: Das Sicherungselement eines Pleuelzapfens war gerissen und eine Reparatur vor Ort nicht mehr m\u00f6glich.<\/p>\n
F\u00fcr SKODA war der Start im Jahr 1950 bis heute der einzige Le Mans-Renneinsatz der Unternehmensgeschichte. In den nachfolgenden Jahren konnten die Sonderanfertigungen der Marke aufgrund der schwierigen politischen Ausgangslage nicht mehr am 24-Stunden-Rennen in Le Mans teilnehmen.<\/p>\n
Der originale SKODA Sport wurde restauriert und geh\u00f6rt heute zu einer privaten tschechischen Sammlung. Anfang Juli h\u00e4tte er anl\u00e4sslich des 70. Jahrestags seines Le Mans-Deb\u00fcts und des 125. Gr\u00fcndungsjubil\u00e4ums von SKODA AUTO erneut vor zahlreichen Zuschauern auf die Strecke gehen sollen. Die Le Mans Classic – ein seit 2002 im Zweijahresrhythmus ausgetragenes Event f\u00fcr historische Rennfahrzeuge, die vor 1979 bei dem Langstreckenklassiker gestartet sind – musste jedoch aufgrund der COVID-19-Pandemie auf 2021 verschoben werden.<\/p>\n
Pressekontakt:<\/p>\n
Andreas Leue
\nReferent Motorsport und Tradition
\nTelefon: +49 6150-133 126
\nE-Mail: andreas.leue@skoda-auto.de<\/p>\n
Ulrich Bethscheider-Kieser
\nLeiter Produkt- und Markenkommunikation
\nTelefon: +49 6150 133 121
\nE-Mail: ulrich.bethscheider-kieser@skoda-auto.de<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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