{"id":70988,"date":"2020-06-25T16:06:02","date_gmt":"2020-06-25T14:06:02","guid":{"rendered":"https:\/\/www.carpr.de\/70988\/der-triumph-von-dourdan-laurin-klement-gewann-vor-115-jahren-die-motorrad-weltmeisterschaft\/"},"modified":"2020-06-25T22:46:25","modified_gmt":"2020-06-25T20:46:25","slug":"der-triumph-von-dourdan-laurin-klement-gewann-vor-115-jahren-die-motorrad-weltmeisterschaft","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.carpr.de\/70988\/der-triumph-von-dourdan-laurin-klement-gewann-vor-115-jahren-die-motorrad-weltmeisterschaft\/","title":{"rendered":"Der Triumph von Dourdan: Laurin & Klement gewann vor 115 Jahren die Motorrad-Weltmeisterschaft"},"content":{"rendered":"

Mlad\u00e1 Boleslav (ots) – Die Motorr\u00e4der von Laurin & Klement, dem Vorl\u00e4ufer von SKODA AUTO, fuhren 1905 bei der inoffiziellen Weltmeisterschaft zu einem \u00fcberragenden Erfolg<\/p>\n

– V\u00e1clav Vondrich stand mit seiner L&K CCR nach f\u00fcnf Runden auf der 54 Kilometer langen Strecke in Paris als Titelgewinner fest, Frantisek Toman rundete den Doppelsieg f\u00fcr Laurin & Klement ab<\/p>\n

– Die Marke aus Mlad\u00e1 Boleslav engagiert sich bereits seit 1901 erfolgreich im Motorsport<\/p>\n

Am 25. Juni 1905 gewann V\u00e1clav Vondrich auf einem Motorrad der Marke Laurin & Klement die inoffizielle Motorrad-Weltmeisterschaft. Ausrichter war der damalige Motorradclub-Weltverband FICM, der Vorl\u00e4ufer der heutigen FIM (F\u00e9d\u00e9ration Internationale de Motocyclisme). Dieser Sieg geh\u00f6rte zu den gr\u00f6\u00dften Rennsporterfolgen der 1895 gegr\u00fcndeten Marke, aus der sp\u00e4ter SKODA AUTO hervorging. Noch im gleichen Jahr begann in Mlad\u00e1 Boleslav die Fertigung von Automobilen.<\/p>\n

Bereits 1901 nutzten V\u00e1clav Laurin und V\u00e1clav Klement den Motorsport, um ihr kurz zuvor gegr\u00fcndetes, aufstrebendes Unternehmen auch international bekannter zu machen. Nur zwei Jahre nach Beginn der Motorradproduktion ging Narcis Podsednicek, damals hauptberuflich Werkstattleiter von L&K, beim 1.196 Kilometer langen Rennen von Paris nach Berlin an den Start. Als er am 30. Juni 1901 um 3 Uhr morgens schlie\u00dflich das Ziel erreichte, war die offizielle Zeitnahme allerdings noch geschlossen. Die Best\u00e4tigung seiner Ankunftszeit durch einen Polizisten im Dienst wurde von offizieller Stelle jedoch nicht anerkannt und Podsednicek disqualifiziert.<\/p>\n

Schon bald darauf z\u00e4hlten Motorr\u00e4der von Laurin & Klement bei Bergrennen und Rundstreckenwettbewerben zum Favoritenkreis und erzielten im In- und Ausland zahlreiche Erfolge. Sie waren stark, schnell und sehr zuverl\u00e4ssig: Von den insgesamt 87 Maschinen, die 1903 in 34 Rennen starteten, erreichten bis auf eine alle das Ziel und fuhren dabei insgesamt zu beachtlichen 32 Siegen.<\/p>\n

H\u00f6hepunkt dieser eindrucksvollen Serie war die inoffizielle Weltmeisterschaft der FICM (F\u00e9d\u00e9ration Internationale des Clubs Motocyclistes), die am 25. Juni 1905 gut 50 Kilometer s\u00fcdwestlich von Paris in der kleinen Gemeinde Dourdan stattfand. F\u00fcr das Highlight der damaligen Motorradrennsaison hatten die Organisatoren auf den Stra\u00dfen der Region einen 54 Kilometer langen Rundkurs abgesteckt, der f\u00fcnf Mal absolviert werden musste. In drei sogenannten ,Neutralisationsabschnitten‘ mussten die Fahrer ihre Maschinen mit abgeschaltetem Motor schieben und darauf hoffen, dass sie anschlie\u00dfend wieder ansprangen.<\/p>\n

In dem L\u00e4nderwettbewerb gingen 1905 die damals st\u00e4rksten Nationalmannschaften an den Start. Mit Frantisek Toman und V\u00e1clav Vondrich empfahlen sich bei einem Qualifikationsrennen im tschechischen Pacov gleich zwei Fahrer auf Laurin & Klement Motorr\u00e4dern f\u00fcr die Aufgabe, \u00d6sterreich-Ungarn zu repr\u00e4sentieren. Als dritter Fahrer des Teams startete Eduard Nikod\u00e9m auf einem Motorrad der Marke Puch. F\u00fcr Gro\u00dfbritannien traten die Marken Ariel, Matchless und JAP an, die franz\u00f6sischen Zweir\u00e4der kamen von Griffon und Peugeot. Deutschland schickte drei Motorr\u00e4der des Herstellers Progress nach Frankreich. Das strenge Reglement schrieb vor, dass neben allen wesentlichen Bestandteilen der Maschinen auch die Reifen aus dem jeweiligen Herkunftsland stammen mussten, die damals allerdings nur \u00fcber geringe Distanzen hielten. F\u00fcr die Reparatur defekter Pneus waren die Fahrer zust\u00e4ndig.<\/p>\n

Das Team von Laurin & Klement war vorbereitet: Im Jahr zuvor war die schwierige Strecke mit zahlreichen N\u00e4geln gespickt, die fr\u00fche Reifensch\u00e4den noch wahrscheinlicher machten. Vondrich verstaute das n\u00f6tige Werkzeug daher vor dem Start in einer schweren Ledertasche, die er sich mit zwei Schultergurten auf den R\u00fccken schnallte. Das brachte ihm bei den Zuschauern bald den Spitznamen ,Wanderschmied‘ ein. Trotz des Zusatzgewichts und des h\u00f6heren Schwerpunkts holte Vondrich mit seiner zweizylindrigen L&K CCR den Vorsprung des in F\u00fchrung liegenden Vorjahressiegers L\u00e9on Demeester schnell auf. In der vierten Runde und nach 246 gefahrenen Kilometern \u00fcbernahm der im heutigen Prager Stadtteil Liben geborene B\u00f6hme die F\u00fchrung. Im Ziel lag er nach 3:13.17 Stunden mehr als acht Minuten vorne, bevor der Franzose wegen eines nicht erlaubten Hinterradwechsels aus der Wertung genommen wurde. Hierdurch r\u00fcckte der Drittplatzierte Frantisek Toman einen Platz auf und machte damit den Doppelsieg f\u00fcr Laurin & Klement perfekt. Von zw\u00f6lf Startern schafften es nur drei Teilnehmer \u00fcber die volle Distanz. Den damals bekannten Kapellmeister Frantisek Kmoch aus Kolin inspirierte dieser herausragende Erfolg des Unternehmens aus Mlad\u00e1 Boleslav sogar dazu, seinen 2\/4-Takt-Tanz ,Na motoru‘ (,Auf dem Motor‘) zu komponieren.<\/p>\n

Mit dem Triumph in Dourdan hatte die Marke ihre Position auch international weiter gest\u00e4rkt. Die Motorradproduktion wurde noch einige Jahre fortgesetzt, zeitgleich begann Laurin & Klement jedoch auch mit der Fertigung von Automobilen. Den Anfang machte am 29. Oktober 1905 die Laurin & Klement Voiturette A nach zuvor vierj\u00e4hriger Entwicklungsarbeit eines Konstrukteursteams unter der Leitung von V\u00e1clav Laurin.<\/p>\n

V\u00e1clav Vondrich \u00fcbernahm 1906 die Leitung der L&K Niederlassung in Prag. Aufgrund einer Tuberkulose-Erkrankung musste er seine Karriere noch vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs beenden, Chef der SKODA Vertretung blieb er jedoch bis Anfang der 1940er-Jahre.<\/p>\n

Pressekontakt:<\/p>\n

Andreas Leue
\nReferent Motorsport und Tradition
\nTelefon: +49 6150-133 126
\nE-Mail: andreas.leue@skoda-auto.de<\/p>\n

Ulrich Bethscheider-Kieser
\nLeiter Produkt- und Markenkommunikation
\nTelefon: +49 6150 133 121
\nE-Mail: ulrich.bethscheider-kieser@skoda-auto.de<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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