{"id":72244,"date":"2020-07-21T20:08:58","date_gmt":"2020-07-21T18:08:58","guid":{"rendered":"https:\/\/www.carpr.de\/72244\/bis-zu-59-mio-euro-unterschied-vde-studie-bewertet-wirtschaftlichkeit-klimaneutraler-alternativen-zu-dieseltriebzuegen-batterietriebzug-wesentlich-wirtschaftlicher-als-der-brennstoffzellentriebzu\/"},"modified":"2020-07-21T20:08:58","modified_gmt":"2020-07-21T18:08:58","slug":"bis-zu-59-mio-euro-unterschied-vde-studie-bewertet-wirtschaftlichkeit-klimaneutraler-alternativen-zu-dieseltriebzuegen-batterietriebzug-wesentlich-wirtschaftlicher-als-der-brennstoffzellentriebzu","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.carpr.de\/72244\/bis-zu-59-mio-euro-unterschied-vde-studie-bewertet-wirtschaftlichkeit-klimaneutraler-alternativen-zu-dieseltriebzuegen-batterietriebzug-wesentlich-wirtschaftlicher-als-der-brennstoffzellentriebzu\/","title":{"rendered":"Bis zu 59 Mio. Euro Unterschied \/ VDE Studie bewertet Wirtschaftlichkeit klimaneutraler Alternativen zu Dieseltriebz\u00fcgen \/ Batterietriebzug wesentlich wirtschaftlicher als der Brennstoffzellentriebzug"},"content":{"rendered":"
Frankfurt am Main (ots) – Batterietriebz\u00fcge (BEMU) und Brennstoffzellentriebz\u00fcge (HEMU) sind klimaneutrale Alternativen zu Dieseltriebz\u00fcgen (DMU), die derzeit im Nah- und Pendlerverkehr eingesetzt werden. Allerdings betr\u00e4gt der monet\u00e4re Unterschied zwischen der wirtschaftlichsten und der teuersten Alternative z.B. auf den Strecken des „Netzes D\u00fcren“ bis zu satte 59 Mio. Euro. Wie die Technologieorganisation VDE in einer neuen Studie errechnete, sind BEMU \u00e4hnlich wirtschaftlich wie Triebz\u00fcge, die ihre Energie \u00fcber die Oberleitung (EMU) beziehen. Am teuersten und unwirtschaftlichsten sind HEMU – noch vor DMU, die aufgrund ihres Schadstoffaussto\u00dfes und sch\u00e4digenden Beitrags zur Klimaver\u00e4nderung mittelfristig aus dem Verkehr gezogen werden. Die Experten gingen in ihrer Berechnung von einer im Bahnverkehr typischen Laufleistung von 30 Jahren aus.<\/p>\n
Batterie deutlich wirtschaftlicher als Brennstoffzelle<\/p>\n
Die Wirtschaftlichkeit von batteriebetriebenen Z\u00fcgen ist signifikant h\u00f6her als die von wasserstoffbetriebenen. So ist der HEMU in Anschaffung, Betrieb, Wartung um bis zu 35 Prozent teurer als der BEMU. „Um diesen Unterschied zu verifizieren, haben wir zus\u00e4tzlich zur Ermittlung der Kapitalwerte auch eine aufw\u00e4ndige Sensitivit\u00e4tsanalyse durchgef\u00fchrt. Und hier erkennen wir, dass der Unterschied signifikant ist. Egal wie man es auch dreht oder wendet. Das Batteriekonzept bleibt immer vorne. Auf den typischen Pendlernebenstrecken, wo derzeit noch DMU eingesetzt werden, ist der Wasserstofftriebzug immer die wirtschaftlich ung\u00fcnstigere L\u00f6sung. Auch f\u00fcr uns war das eine \u00fcberraschende Erkenntnis“, sagt Dr. Wolfgang Klebsch, Autor der Studie und Mobility-Experte beim VDE.<\/p>\n
Zu hohe Energiekosten<\/p>\n
Was den HEMU so teuer macht sind die Energiekosten, die prinzipiell h\u00f6her sind als die des BEMU oder EMU. „Um die Klimaziele zu erreichen, sind wir davon ausgegangen, dass gr\u00fcner Wasserstoff eingesetzt wird. Und gr\u00fcner Wasserstoff wird elektrolytisch \u00fcber einen Elektrolyseur mit einem Wirkungsgrad von unter 80 Prozent durch den Einsatz von Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt“, erkl\u00e4rt Klebsch. „Bezogen auf den Energiegehalt ist der Preis von gr\u00fcnem Wasserstoff daher immer h\u00f6her als der Strompreis“, so Klebsch. Weiterhin muss der Wasserstoff im Fahrzeug \u00fcber die Brennstoffzelle mit einem Wirkungsgrad von unter 70 Prozent in Strom f\u00fcr den Antrieb umgewandelt werden. Die Wirkungsgrade von Brennstoffzelle und Elektrolyseur treiben den Energiebedarf und den Energiepreis nach oben, so dass die Energiekosten des HEMU wesentlich \u00fcber die von BEMU und EMU hinausgehen.<\/p>\n
Zu hohe Tauschkosten<\/p>\n
Der zweite Grund f\u00fcr den wirtschaftlichen Unterschied zwischen HEMU und BEMU sind die zum heutigen Zeitpunkt hohen Tauschkosten f\u00fcr die Brennstoffzelle. „Diese sind deshalb so hoch, weil deren Lebensdauer noch so kurz ist. Experten gehen davon aus, dass \u00fcber die Fahrzeuglebensdauer bis zu sieben Mal getauscht werden muss“, erkl\u00e4rt der Fachmann Klebsch. Zwar werde sich dieser Kostenunterschied mit jeder technischen Verbesserung an den Brennstoffzellen voraussichtlich mit der Zeit relativieren. Wann das der Fall ist, wei\u00df heute aber noch keiner zu prognostizieren. Und die politische Vorgabe, den Verkehr in Deutschland bis zum Jahr 2050 vollst\u00e4ndig CO2-frei zu betreiben, erzeugt besonderen Handlungsdruck: Ausgehend von einer Laufleistung von 30 Jahren sollten sp\u00e4testens ab 2025 keine neuen Dieseltriebz\u00fcge mehr in Betrieb genommen werden. Eine Entscheidung f\u00fcr HEMU, EMU oder BEMU muss damit schnell getroffen werden.<\/p>\n
Studie soll Kommunen in der Entscheidungsfindung helfen<\/p>\n
\u00dcber 80 Prozent der Verkehrsleistung im schienengebundenen Personennahverkehr (SPNV) werden bereits von Elektrotriebz\u00fcgen (EMU) erbracht, die ihre Antriebsenergie \u00fcber Oberleitungen oder Stromschienen beziehen. Trotzdem erbringen klimasch\u00e4digende Dieseltriebz\u00fcge immer noch gut ein Drittel der Fahrleistungen in H\u00f6he von insgesamt 57 Mrd. Personenkilometern – meist auf Nebenlinien. Aufgabe der Studie, die der VDE im Rahmen des vom Bundesministerium f\u00fcr Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gef\u00f6rderten Vorhabens X-EMU erstellt hat, war es deshalb, die Wirtschaftlichkeit von BEMU und HEMU als Alternativen zu DMU zu suchen. „In unserer Analyse beriefen wir uns dabei auf die Logik eines rational handelnden Investors, der \u00fcberlegt, ob er sein Geld in eine neue Flotte mit alternativ angetriebenen Fahrzeugen investieren oder besser auf dem Kapitalmarkt anlegen sollte“, erkl\u00e4rt Klebsch stellvertretend f\u00fcr seine Co-Autoren.<\/p>\n
>Netz D\u00fcrenNetz D\u00fcrenNetz D\u00fcrenNetz D\u00fcren<" ist die dritte einer Reihe von Studien, finanziert vom Verkehrsministerium BMVI und durchgef\u00fchrt vom VDE, die sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit den Rahmenbedingungen und Erfolgsfaktoren f\u00fcr Triebz\u00fcge mit alternativen Antrieben auseinandersetzen. Die Studie ist kostenfrei hier (https:\/\/www.vde.com\/de\/presse\/klimaneutrale-alternativen-zu-dieseltriebzuegen<\/a>) erh\u00e4ltlich.<\/p>\n \u00dcber den VDE:<\/p>\n Der VDE, eine der gr\u00f6\u00dften Technologie-Organisationen Europas, steht seit mehr als 125 Jahren f\u00fcr Innovation und technologischen Fortschritt. Als einzige Organisation weltweit vereint der VDE dabei Wissenschaft, Standardisierung, Pr\u00fcfung, Zertifizierung und Anwendungsberatung unter einem Dach. Das VDE Zeichen gilt seit 100 Jahren als Synonym f\u00fcr h\u00f6chste Sicherheitsstandards und Verbraucherschutz. Wir setzen uns ein f\u00fcr die Forschungs- und Nachwuchsf\u00f6rderung und f\u00fcr das lebenslange Lernen mit Weiterbildungsangeboten „on the job“. 2.000 Mitarbeiter an \u00fcber 60 Standorten weltweit, mehr als 100.000 ehrenamtliche Experten und rund 1.500 Unternehmen gestalten im Netzwerk VDE eine lebenswerte Zukunft: vernetzt, digital, elektrisch. Wir gestalten die e-diale Zukunft.Hauptsitz des VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik e.V.) ist Frankfurt am Main. Mehr Informationen unter https:\/\/www.vde.com<\/a> .<\/p>\n Pressekontakt:<\/p>\n Melanie Unseld, Tel. 069 6308461, 0175 1874333,
\nmelanie.unseld@vde.com<\/a><\/p>\n