{"id":73143,"date":"2020-08-11T16:06:51","date_gmt":"2020-08-11T14:06:51","guid":{"rendered":"https:\/\/www.carpr.de\/?p=73143"},"modified":"2020-08-11T16:08:10","modified_gmt":"2020-08-11T14:08:10","slug":"deutschlandweit-einzigartiges-smart-grid-netz-mit-rueckspeisefaehiger-energie","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.carpr.de\/73143\/deutschlandweit-einzigartiges-smart-grid-netz-mit-rueckspeisefaehiger-energie\/","title":{"rendered":"Deutschlandweit einzigartiges Smart Grid-Netz mit r\u00fcckspeisef\u00e4higer Energie"},"content":{"rendered":"
Smart Grids sind autarke Netze, die mit selbsterzeugter, regenerativer Energie arbeiten<\/p>\n
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(Presseverteiler Carpr.de)Die Versorgung mit selbst erzeugter, elektrischer Energie funktioniert auch im Gewerbe: mit kleinen, intelligenten Stromnetzen, die erneuerbare Energien aus Sonnen- oder Windkraft in lokalen Systemen verteilen. Das Projekt \u201clokSMART Jetzt!\u201d 2 aus dem BMWi-Technologieprogramm \u201cIKT f\u00fcr Elektromobilit\u00e4t\u201d hat jetzt bewiesen, dass die dezentrale Energiegewinnung und -nutzung auch im Gewerbe Kosten und CO2 spart und sogar das zentrale Verteilnetz entlastet.<\/p>\n
Zwei Betriebe aus dem rheinischen Hilden, die B\u00e4ckerei Sch\u00fcren und das Planungsb\u00fcro Koenzen, au\u00dferdem der Eventgastronom VillaMedia aus Wuppertal gewinnen und speichern dabei ihre Energie vorrangig aus regenerativen Quellen und rufen diese bei Bedarf aus Hochvoltspeichern wieder ab. Als Energiequellen dienen diverse Photovoltaikanlagen, Erdw\u00e4rmetauscher, Kleinstwindradanlagen sowie hocheffiziente Blockheizkraftwerke (BHKW). Zentrale Bausteine des lokSMART Jetzt!-Systems sind au\u00dferdem bidirektionale Schnelllades\u00e4ulen und Elektroautos sowie ein intelligentes Energiemanagementsystem (EMS).<\/p>\n
Nach den Erfahrungen des Konsortiums sind alle getesteten Systeme gr\u00f6\u00dfenskalierbar und damit sowohl f\u00fcr den privaten wie den gewerblichen Sektor ab sofort einsetzbar und bereit f\u00fcr die Entwicklung in Gro\u00dfserie. Auch neue Gesch\u00e4ftsfelder in der Automobil- und Energiewirtschaft sind denkbar.<\/p>\n
\u201cDas r\u00fcckspeisef\u00e4hige, bidirektionale, Laden ist derzeit ein gro\u00dfes Thema mit vielen Ank\u00fcndigungen, aber lokSMART ist die einzige laufende bidirektionale gewerbliche Gleichstrom-Anwendung in Deutschland\u201d, blickt Dr. Uwe Koenzen vom lokSMART Jetzt!-Konsortium auf die vergangenen Jahre zur\u00fcck. \u201cSchon lange gibt es Vorstellungen, regenerative Energie lokal zu erzeugen, sie in Batterien und Fahrzeugen zu speichern und bei Bedarf wieder abzurufen. Doch damals war klar, dass diese Methode \u00fcber gr\u00f6\u00dfere Gebiete hinweg im \u00f6ffentlichen Verteilnetz einen sehr langen zeitlichen Vorlauf brauchte\u201d, sagt Koenzen.<\/p>\n
Die L\u00f6sung f\u00fcr dieses Problem: Lokale, intelligente Verteilnetze mit station\u00e4ren und mobilen Speichern, die auch unabh\u00e4ngig vom \u00f6ffentlichen Stromverteilnetz arbeiten. Aus dieser urspr\u00fcnglichen Idee ist der Projektname \u201clokSMART Jetzt!\u201d abgeleitet, es ist eine Abk\u00fcrzung f\u00fcr \u201cLokale Smart Grids Jetzt!\u201d<\/p>\n
Im Zentrum des Projekts \u201cLokSMART Jetzt! 2\u201d, das gerade abgeschlossen wurde, stehen die lokalen Smart Grids, also ein System intelligenter Stromerzeugung und Stromverteilung. Da der Strom aus erneuerbaren Energien volatil ist, braucht ein solches System exakte Steuerungs- und Regelsysteme f\u00fcr die Anlagen der Photovoltaik, der Windr\u00e4der, der Kraft-W\u00e4rme-Kopplung oder anderer regenerativer Quellen. Damit der gewonnene Strom gespeichert und bei Bedarf zur richtigen Zeit und in erforderlicher Menge auch wieder abgegeben werden kann, ben\u00f6tigt ein solches System zudem schnellladef\u00e4hige, bidirektionale station\u00e4re und mobile Pufferspeicher. Um diese Speicher richtig zu dimensionieren, wurden die energetischen Bestandssysteme und logistische Anforderungen vorab sehr genau gepr\u00fcft.<\/p>\n
Prototypisch funktioniert das lokale, autarke Smart Grid bei der B\u00e4ckerei Sch\u00fcren. Da die B\u00e4ckerei in den Abendstunden und vor allem fr\u00fch morgens produziert und viel Strom f\u00fcrs Backen und K\u00fchlen braucht, tankt sie tags\u00fcber Energie aus der Sonne, speichert diese und stellt sie \u00fcber mobile und station\u00e4re Speicher der Produktion zur Verf\u00fcgung. Die mobilen und bidirektionalen Speicher der Elektro-Lieferfahrzeuge geben dabei automatisch jeweils nur so viel Strom ab, dass sie am n\u00e4chsten Morgen die 18 Filialen und einige Gru\u00dfkunden beliefern k\u00f6nnen. Die Liefertouren liegen dabei zwischen 45 und 150 Kilometern. Im Sommerhalbjahr deckt die Solarerzeugung mehr als 90 Prozent des Fahrstroms, im Winter rund zehn Prozent.<\/p>\n
Als Energiequelle nutzt die B\u00e4ckerei Sch\u00fcren drei Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von insgesamt 154 kWp. Zwei bidirektionale Outdoor-Ladesysteme mit station\u00e4ren Pufferspeichern versorgen mal die Fahrzeuge, mal die Backstube mi Strom. Die Ladestationen erm\u00f6glichen sowohl unidirektionales CCS- als auch bidirektionales Laden.<\/p>\n
Bei lokSMART Jetzt! 2 hat sich gezeigt, dass eine gezielte und effiziente Nutzung von Energie aus regenerativen Quellen auch im Gewerbe m\u00f6glich und sinnvoll ist. In station\u00e4ren Batterien l\u00e4sst sich bequem elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen speichern. Und die bidirektionale Gleichstromlades\u00e4ule l\u00e4dt und entl\u00e4dt Elektrofahrzeuge effizient \u2013 dank Gleichstromtechnologie mit hohem Gesamtwirkungsgrad bei geringen Wandlungsverlusten.<\/p>\n
Das intelligente, eigens entwickelte Energiemanagementsystem (EMS) erm\u00f6glicht eine automatisierte, bedarfsgesteuerte Bewirtschaftung station\u00e4rer und mobiler Speichersysteme und kann damit Einspeise- und Lastspitzen abfangen. Somit wirkt das Smart Grid-System von lokSMART netzstabilisierend und netzentlastend. K\u00fcnftig k\u00f6nnen viele lokale Smart Grid-Zellen, die sich wechselseitig unterst\u00fctzen miteinander verkn\u00fcpft werden. Dieser zellul\u00e4re Ansatz kann dazu beitragen, den Ausbau der Netzinfrastruktur erheblich zu minimieren. \u201cWir sind mit unseren Entwicklungen de facto \u201cbereit f\u00fcr Smart Grid\u201d. Wir k\u00f6nnen also \u2013 sobald die entsprechenden Normen finalisiert sind \u2013 \u00fcber einfache Softwareanpassungen reagieren und sind so zukunftsf\u00e4hig\u201d, so Uwe Koenzen von lokSMART Jetzt!<\/p>\n
Weitere Informationen zu \u201cIKT f\u00fcr Elektromobilit\u00e4t\u201d: Im Technologieprogramm \u201cIKT f\u00fcr Elektromobilit\u00e4t\u201d: Einbindung von gewerblichen Elektrofahrzeugen in Logistik-, Energie und Mobilit\u00e4tsinfrastrukturen\u201d f\u00f6rdert das Bundesministerium f\u00fcr Wirtschaft und Energie (BMWi) von 2016 \u2013 2022 derzeit 21 Pilotprojekte mit ganzheitlichen L\u00f6sungskonzepten und beispielhaften Systeml\u00f6sungen, die Technologien, Dienstleistungen und Gesch\u00e4ftsmodelle integrativ ber\u00fccksichtigen.<\/p>\n
\nwww.digitale-technologien.de
\nwww.loksmart.de<\/a><\/p>\n