{"id":83611,"date":"2021-05-11T16:05:21","date_gmt":"2021-05-11T14:05:21","guid":{"rendered":"https:\/\/www.carpr.de\/?p=83611"},"modified":"2023-11-29T19:56:03","modified_gmt":"2023-11-29T18:56:03","slug":"wohnmobile-im-fiat-abgasskandal-diese-modelle-sind-betroffen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.carpr.de\/83611\/wohnmobile-im-fiat-abgasskandal-diese-modelle-sind-betroffen\/","title":{"rendered":"Wohnmobile im Fiat-Abgasskandal: Diese Modelle sind betroffen"},"content":{"rendered":"

Berlin (ots)<\/span> Der Abgasskandal hat nach den Pkw diverser Marken nun auch Wohnmobile erreicht. Im Fokus stehen aktuell die manipulierten Motoren der Marken Fiat und Iveco. Dieselmotoren dieser Hersteller bilden oft die Basis f\u00fcr Wohnmobile vieler Reisemobilanbieter wie Hymer, Dethleffs, Hobby, P\u00f6ssl oder Knaus. Auf Halter dieser hochpreisigen Camper k\u00f6nnen nun R\u00fcckrufe, verpflichtende Nachbesserungen oder sogar Stilllegungen zukommen.<\/h2>\n

Anfang 2021 ver\u00f6ffentlichte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) als zust\u00e4ndige Beh\u00f6rde den ersten R\u00fcckruf f\u00fcr Wohnmobile mit Dieselmotor. Betroffen sind Modelle, in denen der Iveco-Motor Daily verbaut ist und die zwischen 2015 und 2019 gebaut wurden. Der Grund: Der Aussto\u00df von gesundheits- und umweltsch\u00e4dlichen Stickoxiden ist im Normalbetrieb zu hoch. Unter dem Hersteller-Code 13T werden die Fahrzeuge aktuell in die Werkst\u00e4tten zu einem Update gerufen.<\/p>\n

Dieser erste R\u00fcckruf ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt\/Main ermittelt seit Mitte 2020 gegen die Motoren- und Fahrzeughersteller Fiat und Iveco wegen Manipulationen an Dieselmotoren. Die Ermittler gaben im Oktober letztes Jahr bekannt, dass mehr als 200.000 Dieselfahrzeuge der Schwesterunternehmen Fiat und Iveco manipuliert sind – darunter zahlreiche Wohnmobile. Es besteht daher Grund zur Annahme, dass es nicht bei dem einen R\u00fcckruf bleiben wird.<\/p>\n

Dieselmotoren \u00fcberschreiten gesetzliche Grenzwerte um ein Vielfaches<\/h2>\n

Dass der Wohnmobil-Abgasskandal wahrscheinlich ein gewaltiges Ausma\u00df annehmen wird, liegt daran, dass die Fiat- und Iveco-Motoren in sehr vielen F\u00e4llen die Grundlage f\u00fcr diverse Reisemobile bilden. Camper-Anbieter wie Knaus, Dethleffs, Hymer oder P\u00f6ssl erg\u00e4nzen die Basis dann mit entsprechenden Aufbauten und der Ausstattung. Welcher Motor sich im eigenen Wohnmobil befindet, k\u00f6nnen die Halter in ihren Fahrzeugpapieren nachlesen.<\/p>\n

Aktuell kann man davon ausgehen, dass Dieselmotoren von Iveco und Fiat mit 2,0 bis 3,0 Liter Hubraum der Abgasnormen Euro 5 und 6 eine illegale Abschalteinrichtung enthalten. Diese sorgt daf\u00fcr, dass die Abgase der Wohnmobile auf dem Pr\u00fcfstand der Zulassungsbeh\u00f6rden ausreichend gereinigt werden. Bei der normalen Fahrt auf der Stra\u00dfe hingegen schaltet sich die Abgasreinigung ab, sodass weit mehr Emissionen freigesetzt werden als gesetzlich erlaubt.<\/p>\n

Das Ausma\u00df der \u00dcberschreitung der Emissionsgrenzwerte hat die Deutsche Umwelthilfe im ARD-Magazin Plusminus aufgezeigt. Getestete Camper stie\u00dfen auf der Stra\u00dfe durchschnittlich zw\u00f6lfmal mehr Stickoxide aus als zul\u00e4ssig. Ein Reisemobil der Marke Challenger \u00fcberschritt den Grenzwert im Test sogar um das 19-Fache.<\/p>\n

Gerichte sprechen Wohnmobil-Haltern Schadensersatz zu<\/h2>\n

Die ersten Gerichte besch\u00e4ftigen sich bereits mit den Schadensersatzanspr\u00fcchen der Wohnmobil-Halter. Zwei Urteile wurden sogar schon gef\u00e4llt: Sowohl das Landgericht Koblenz als auch das Landgericht Stade sprachen den Besitzern von Reisemobilen mit dem Fiat-Motor Ducato Schadensersatz zu. Diese verbraucherfreundlichen Urteile sind nur korrekt, da der Bundesgerichtshof im Mai 2020 festgestellt hat, dass Dieselhalter im Abgasskandal grunds\u00e4tzlich einen Anspruch auf Schadensersatz haben – und das l\u00e4sst sich auch auf Wohnmobil-Besitzer \u00fcbertragen.<\/p>\n

Die Halter von Reisemobilen sollten sich nun anwaltlich \u00fcber ihre individuellen Anspr\u00fcche beraten lassen. Denn: Der Abgasskandal f\u00fchrt auch bei Wohnmobilen zu massiven Wertverlusten. Das ist bei Campern besonders tragisch, da es sich meist um hochpreisige Fahrzeuge handelt. Bei einer Klage gegen den Fahrzeughersteller kann ein Schadensersatz erreicht werden, der sich aus dem Kaufpreis abz\u00fcglich einer Nutzungsentsch\u00e4digung zusammensetzt. Diese Nutzungsentsch\u00e4digung f\u00e4llt aber in der Regel weit geringer aus als der Wertverlust. Wichtig ist, dass bei der Berechnung auch die Anschaffungskosten f\u00fcr eine individuelle Ausstattung oder erg\u00e4nzende Einbauten ber\u00fccksichtigt werden; auch diese Kosten werden bei der Berechnung des Schadensersatzes zugunsten des Wohnmobil-Besitzers ber\u00fccksichtigt.<\/p>\n

Die Verbraucherrechtskanzlei VON RUEDEN ber\u00e4t Halter von Dieselfahrzeugen im Abgasskandal. Die erfahrenen Anw\u00e4lte vertreten aktuell mehr als 14.000 Mandanten gehen die Fahrzeughersteller – und informieren auch zu den Anspr\u00fcchen von Wohnmobil-Besitzern. In einer kostenlosen Erstberatung wird unverbindlich gepr\u00fcft, ob der Camper einen manipulierten Motor enth\u00e4lt und welche rechtlichen Schritte m\u00f6glich sind.<\/p>\n

Pressekontakt:<\/p>\n

VON RUEDEN – Partnerschaft von Rechtsanw\u00e4lten
\nJohannes von R\u00fcden
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\n030 \/ 200 590 770
\ninfo@rueden.de<\/p>\n

VON RUEDEN – Partnerschaft von Rechtsanw\u00e4lten<\/a><\/p><\/blockquote>\n