{"id":85342,"date":"2021-06-07T11:39:07","date_gmt":"2021-06-07T09:39:07","guid":{"rendered":"https:\/\/www.carpr.de\/?p=85342"},"modified":"2021-06-07T11:39:07","modified_gmt":"2021-06-07T09:39:07","slug":"neuer-meilenstein-in-der-internationalen-luftfahrt-erster-rettungshubschrauber-fliegt-mit-bio-kerosin","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.carpr.de\/85342\/neuer-meilenstein-in-der-internationalen-luftfahrt-erster-rettungshubschrauber-fliegt-mit-bio-kerosin\/","title":{"rendered":"Neuer Meilenstein in der internationalen Luftfahrt: Erster Rettungshubschrauber fliegt mit Bio-Kerosin"},"content":{"rendered":"
– ADAC Luftrettung und Safran Helicopter Engines besiegeln Kooperation
\n– Ziel sind Eins\u00e4tze mit bis zu 100 Prozent Biokerosin
\n– Biokraftstoff von TotalEnergies besteht aus gebrauchten \u00d6len und Fetten
\n– Zusammenarbeit auch mit Airbus Helicopters f\u00fcr Langzeittests mit Biokerosin
\n– Pilotprojekt mit ADAC Rettungshubschrauber „Christoph Rheinland“ in K\u00f6ln
\n– Erster Schritt auf dem Weg zu klimaneutralem E-Fuel<\/p>\n
Neuer Meilenstein in der internationalen Luftfahrt: In M\u00fcnchen ist ein Rettungshubschrauber zum ersten Mal mit umweltfreundlichem Kerosin geflogen. Bei der Maschine handelte es sich um einen Helikopter der gemeinn\u00fctzigen ADAC Luftrettung. Der Rettungshubschrauber des Typs Airbus H145 wurde an der Luftrettungsstation an der M\u00fcnchen Klinik Harlaching feierlich im Beisein des Vorstands der ADAC Stiftung sowie von den Gesch\u00e4ftsf\u00fchrern und Vertretern der Unternehmensleitung der ADAC Luftrettung, des franz\u00f6sischen Triebwerksherstellers Safran Helicopter Engines, des Hubschrauberherstellers Airbus Helicopters und des Multi-Energie-Konzerns TotalEnergies mit Bio-Kerosin (Biokraftstoff) betankt. Die Unternehmen wollen gemeinsam treibende Kraft bei der Dekarbonisierung des Luftverkehrs sein, indem sie Alternativen zu konventionellen Flugkraftstoffen entwickeln und einsetzen. Dekarbonisierung bedeutet, den Luftverkehr durch die Abkehr von fossilen Energietr\u00e4gern CO2-neutral zu machen.<\/p>\n
Der verwendete Biokraftstoff ist ein sogenannter Sustainable Aviation Fuel (SAF), ein nachhaltiger Flugkraftstoff, mit dem die CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent reduziert werden k\u00f6nnen. Biokraftstoffe sind Kraft- und Brennstoffe, die auf Basis von Biomasse hergestellt werden. Im Fokus der Luftfahrt stehen Biokraftstoffe der zweiten Generation aus Rest- und Abfallstoffen. Das Verfahren nennt sich auch Biomass-to-Liquid, kurz BtL.<\/p>\n
Der Treibstoff wird gew\u00f6hnlich aus Abf\u00e4llen der Kreislaufwirtschaft wie zum Beispiel gebrauchten Speise\u00f6len und -fetten hergestellt und hat damit keine Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Nahrungsmittelproduktion. Der f\u00fcr den ersten Rettungshubschrauberflug in M\u00fcnchen verwendete Kraftstoff wurde von TotalEnergies in seinen Anlagen in Frankreich aus Altspeise\u00f6l produziert, ohne Verwendung von nat\u00fcrlichem Pflanzen\u00f6l. Mit dem in M\u00fcnchen verwendeten Bio-Kerosin k\u00f6nnte die Flotte der ADAC Luftrettung eine Verringerung des CO2 Aussto\u00dfes um 33 Prozent erreichen, was bei mehr als 50.000 Rettungseins\u00e4tzen und mehr als 3,3 Millionen geflogenen Kilometern pro Jahr, einer Reduzierung von rund 6.000 Tonnen CO2 entspricht.<\/p>\n
Weil es \u00fcber den dauerhaften Betrieb mit Bio-Kerosin bislang keine belastbaren Erfahrungen gibt, starten die ADAC Luftrettung, Safran Helicopter Engines und Airbus Helicopters ein Pilotprojekt mit dem ADAC Rettungshubschrauber „Christoph Rheinland“ in K\u00f6ln. So sollen schon ab Sommer 2021 langfristige Auswirkungen auf die Technik des Airbus Helicopter des Typs H145 getestet werden.<\/p>\n
Eine langfristige Vereinbarung zu Sustainable Aviation Fuel (SAF) unterzeichneten die Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer der ADAC Luftrettung und Safran Helicopter Engines, Fr\u00e9d\u00e9ric Bruder und Franck Saudo, im Anschluss an die Biofuel-Premiere. Diese Vereinbarung sieht vor, den Beimischungsgrad von Biokraftstoff in den kommenden Jahren auf bis zu 100 Prozent zu erh\u00f6hen und in der Folge auch den Einsatz von synthetischem E-Fuel, auch Power-to-Liquid-Kerosin (PtL) genannt, als weiteren Schl\u00fcssel auf dem Weg zu einer klimaneutralen Luftfahrt voranzutreiben. PtL bezeichnet die Erzeugung fl\u00fcssiger (Liquid) Brenn- oder Kraftstoffe mithilfe von elektrischer Energie (Power) aus erneuerbaren Quellen.<\/p>\n
Zertifiziert und zugelassen f\u00fcr die Luftfahrt ist Bio-Kerosin aktuell in einer Mischung von maximal 50 Prozent mit herk\u00f6mmlichem Kerosin des Typs JET-A1. Der ADAC Rettungshubschrauber wurde mit einem 40-Prozent-Gemisch geflogen. Dieses steht wegen der aufwendigen Produktion noch nicht in gr\u00f6\u00dferen Mengen zur Verf\u00fcgung und es ist um ein Vielfaches teurer als konventioneller Flugkraftstoff.<\/p>\n
Statements der Partner:<\/p>\n
Dr. Andrea David, Vorstand der gemeinn\u00fctzigen ADAC Stiftung, zu der die ADAC Luftrettung geh\u00f6rt: „F\u00fcr uns ist das Biofuel-Pilotprojekt ein erster gro\u00dfer Schritt auf dem Weg zu einer klimaneutralen ADAC Stiftung und Luftrettung und unser Beitrag als gemeinn\u00fctzige Organisation, die Klimaschutzziele in Deutschland und Europa zu erreichen“.<\/p>\n
Fr\u00e9d\u00e9ric Bruder, Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer der ADAC Luftrettung gGmbH: „Wir wollen in der Luftrettung mit umweltfreundlichem Kerosin Vorreiter bei der Reduzierung von CO2 sein. Und wir wollen die Luftrettung damit auch technologisch weiterentwickeln, um sie l\u00e4ngerfristig zukunftssicher zumachen. Um dies zu erreichen, haben wir starke Partner an unserer Seite. Wichtig dabei: Bei Biofuel handelt es sich um einen offiziell zugelassenen Kraftstoff – die Flug- und Patientensicherheit bleiben somit auf dem gewohnt h\u00f6chsten Niveau“.<\/p>\n
Franck Saudo, CEO Safran Helicopter Engines: „Safran ist f\u00fchrend in der Triebwerksindustrie, die CO2-Emissionen von Hubschraubern zu reduzieren. Zusammen mit diesem historischen Erstflug haben wir mit der ADAC Luftrettung eine Vereinbarung zur Ausweitung des Einsatzes von SAF in ihrer von Safran angetriebenen Hubschrauberflotte unterzeichnet. Alle unsere Triebwerke sind f\u00fcr den Betrieb mit bis zu 50 Prozent nachhaltigem Kraftstoffverbrauch, einschlie\u00dflich Biokraftstoff, zertifiziert. Unser Ziel ist es 100 Prozent zu erreichen.“<\/p>\n
Bruno Even, CEO von Airbus Helicopters: „Wir bei Airbus haben das Ziel, ein Pionier der nachhaltigen Luftfahrt zu sein. Die Nutzung von nachhaltigem Flugkraftstoff ist ein wichtiger Meilenstein f\u00fcr unsere Branche. Unsere Produktpalette hat bereits die niedrigsten CO2-Emissionen der Welt und mit der heutigen Demonstration tun wir einen weiteren Schritt, um diese Position zu st\u00e4rken.“<\/p>\n
Christian Cabrol, Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer TotalEnergies Deutschland GmbH: „TotalEnergies hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 gemeinsam mit der Gesellschaft CO2-Neutralit\u00e4t zu erreichen. Mit der Entwicklung von Biokraftstoffen helfen wir unseren Kunden aus der Luftfahrtindustrie, die Kohlenstoffintensit\u00e4t der von ihnen verwendeten Energieprodukte zu reduzieren. Dabei kann unser Biokerosin (SAF) ohne jegliche Ver\u00e4nderung an der logistischen Infrastruktur f\u00fcr Lagerung und Verteilung und somit auch unmittelbar in Flugzeugen und Hubschraubern eingesetzt werden. Das erleben wir heute in der Praxis. Im vergangenen M\u00e4rz haben wir in Frankreich erfolgreich mit der Produktion von nachhaltigen Flugkraftstoffen begonnen, die bereits vor zwei Wochen auf einem Langstreckenflug zwischen Paris und Montreal zum Einsatz kamen und bald auch unseren deutschen Kunden zur Verf\u00fcgung stehen werden.“<\/p>\n
\u00dcber die ADAC Luftrettung GmbH<\/p>\n
Mit mehr als 50 Rettungshubschraubern und 37 Stationen ist die gemeinn\u00fctzige ADAC Luftrettung eine der gr\u00f6\u00dften Luftrettungsorganisationen Europas. Die ADAC Rettungshubschrauber geh\u00f6ren zum deutschen Rettungsdienstsystem, werden immer \u00fcber die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert und sind im Notfall f\u00fcr jeden Verungl\u00fcckten oder Erkrankten zur Stelle. „Gegen die Zeit und f\u00fcr das Leben“ lautet der Leitsatz der ADAC Luftrettung gGmbH. Denn gerade bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen gilt: Je schneller der Patient in eine geeignete Klinik transportiert oder vor Ort vom Notarzt versorgt wird, desto besser sind seine \u00dcberlebenschancen bzw. seine Rekonvaleszenz. Seit 2017 ist die ADAC Luftrettung ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung.<\/p>\n
\u00dcber die ADAC Stiftung<\/p>\n
Die gemeinn\u00fctzige und mildt\u00e4tige ADAC Stiftung f\u00f6rdert Forschungs- und Bildungsma\u00dfnahmen zur Vermeidung von Unf\u00e4llen, um mit wissenschaftlichen Erkenntnissen die Sicherheit im Stra\u00dfenverkehr zu erh\u00f6hen. Au\u00dferdem sensibilisiert die ADAC Stiftung Kinder und Jugendliche mit eigenen Programmen f\u00fcr Gefahren im Stra\u00dfenverkehr. Durch die F\u00f6rderung der Mobilit\u00e4tsforschung tr\u00e4gt die Stiftung dazu bei, den Stra\u00dfenverkehr nachhaltiger zu gestalten. Zudem leistet die ADAC Stiftung einen wichtigen Beitrag zu mehr Sicherheit und Innovation im Bereich Amateur-Motorsport. Die Stiftung unterst\u00fctzt au\u00dferdem hilfsbed\u00fcrftige Unfallopfer mit Ma\u00dfnahmen, die ihnen ein St\u00fcck ihrer pers\u00f6nlichen Mobilit\u00e4t zur\u00fcckgeben. Mit dem F\u00f6rderschwerpunkt Rettung aus Lebensgefahr unterst\u00fctzt die ADAC Stiftung die Luftrettung im In- und Ausland und die Verbesserung der akut- und notfallmedizinischen Versorgung von Notfallopfern. Die ADAC Luftrettung gGmbH ist eine 100-prozentige Tochter der ADAC Stiftung und eine der gr\u00f6\u00dften Luftrettungsorganisationen in Europa.<\/p>\n
\u00dcber Safran Helicopter Engines<\/p>\n
Safran ist ein internationaler Hightech-Konzern mit den Schwerpunkten Luft- und Raumfahrtechnik (Triebwerke, Ausstattung und Kabinenteile) sowie Verteidigung. Seine Mission: Nachhaltiges Engagement f\u00fcr eine sicherere Welt, in der Luftfahrt noch \u00f6kologischer, komfortabler und breiter zug\u00e4nglich wird. Mit 79.000 Besch\u00e4ftigten auf allen Kontinenten erwirtschaftete das Unternehmen 2020 einen Gesamtumsatz von 16,5 Milliarden Euro und konnte so, gemeinsam mit seinen Partnern, seine Spitzenposition auf europ\u00e4ischen und weltweiten M\u00e4rkten festigen. Safran investiert im Rahmen seiner Roadmap f\u00fcr technische Innovation ma\u00dfgeblich in Forschungs- und Entwicklungsprogramme zur Umsetzung seiner \u00f6kologischen Priorit\u00e4ten. Safran Helicopter Engines ist der weltweit f\u00fchrende Hersteller von Hubschraubertriebwerken, von denen seit der Gr\u00fcndung der Firma mehr als 75.000 produziert wurden. Das Unternehmen bietet die weltweit breiteste Palette an Hubschraubertriebwerken und hat mehr als 2.500 Kunden in 155 L\u00e4ndern.<\/p>\n
\u00dcber TotalEnergies<\/p>\n
TotalEnergies ist ein Multi-Energie-Unternehmen, das Energien auf globaler Ebene produziert und vermarktet: \u00d6l und Biokraftstoffe, Erdgas und gr\u00fcne Gase, erneuerbare Energien und Strom. Unsere 105.000 Mitarbeiter engagieren sich, damit Energie, zunehmend erschwinglicher, sauberer, zuverl\u00e4ssiger und f\u00fcr so viele Menschen wie m\u00f6glich zug\u00e4nglich wird. TotalEnergies ist in mehr als 130 L\u00e4ndern aktiv und stellt die nachhaltige Entwicklung in all ihren Dimensionen in den Mittelpunkt seiner Projekte und T\u00e4tigkeiten, um so zum Wohlergehen der Menschen beizutragen.<\/p>\n
\u00dcber Airbus<\/p>\n
Airbus ist Pionier einer nachhaltigen Luft- und Raumfahrt f\u00fcr eine sichere und vereinte Welt. Das Unternehmen arbeitet st\u00e4ndig an Innovationen f\u00fcr effiziente und technologisch fortschrittliche L\u00f6sungen in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Verteidigung sowie vernetzte Dienstleistungen. Airbus bietet moderne und treibstoffeffiziente Verkehrsflugzeuge sowie dazugeh\u00f6rige Dienstleistungen an. Airbus ist auch f\u00fchrend in Europa im Bereich Verteidigung und Sicherheit und eines der gr\u00f6\u00dften Raumfahrtunternehmen der Welt. Im Bereich Hubschrauber stellt Airbus die weltweit effizientesten L\u00f6sungen und Dienstleistungen f\u00fcr zivile und milit\u00e4rische Hubschrauber bereit.<\/p>\n
Pressekontakt:<\/p>\n
ADAC Luftrettung:
\nJochen Oesterle; T +49 89 76 76 34 74; Jochen.Oesterle@adac.de; www.presse.adac.de<\/p>\n
Safran Helicopters Engines:
\nBettina Frey; T + +33 5 59 12 53 66; Bettina.Frey@safrangroup.com<\/p>\n
Airbus Helicopters:
\nJ\u00f6rg Michel; T +49151 26 45 09 97, Joerg.Michel@airbus.com<\/p>\n
TotalEnergies:
\nAnnika Sch\u00f6n; T +49 30 2027 6223, Annika.Schoen@totalenergies.com<\/p>\n
Original-Content von: ADAC SE, \u00fcbermittelt durch news aktuell<\/span><\/p>\n <\/p>\n Weitere Themen:<\/p>\n\n