Berlin (ots) – Die Verb\u00e4nde der Biokraftstoffwirtschaft, BDBe, MVaK, UFOP und VDB, wenden sich kurz vor der Bundestagswahl mit einem Appell an die wahlk\u00e4mpfenden Parteien, bei ihren ambitionierten Pl\u00e4nen zu Ausbau und F\u00f6rderung erneuerbarer Energien nicht allein den Strom- und W\u00e4rmesektor zu betrachten. Auch im Verkehrssektor gibt es zur weiteren z\u00fcgigen Reduzierung der CO2-Emissionen keine Alternative. Bisher beschr\u00e4nkt sich die Debatte allerdings fast ausschlie\u00dflich auf die verst\u00e4rkte F\u00f6rderung der Elektromobilit\u00e4t. Damit sind die Klimaschutzziele im Verkehr kurz- und mittelfristig aber unerreichbar.<\/p>\n
Eine Debatte \u00fcber den Ausbau der erneuerbaren Energien darf sich daher nicht auf die Energiequellen Wind- und Solarenergie beschr\u00e4nken, sondern muss auch die im Verkehr genutzten biomasse- und abfallbasierten, zertifiziert nachhaltigen Energietr\u00e4ger miteinbeziehen. Die Beimischung von Biokraftstoffen in Benzin und Diesel reduziert den CO2-Aussto\u00df des Verkehrs aktuell um rund 13 Millionen Tonnen j\u00e4hrlich. Die im Stra\u00dfenverkehr genutzte Energie stammt trotz des Markthochlaufs der Elektromobilit\u00e4t noch immer zu rund 93 Prozent aus fossilen Quellen. In den vergangenen Jahren ist es auf allen politischen Ebenen vers\u00e4umt worden, den Anteil erneuerbarer Energien im Verkehr durch eine konsequente Kraftstoffpolitik signifikant zu erh\u00f6hen. Dies ist aber Voraussetzung, um das Klimaschutzziel f\u00fcr das Jahr 2030 erreichen zu k\u00f6nnen. Denn der stetig gr\u00f6\u00dfer werdende Fahrzeugbestand besteht weiterhin zu mehr als 90 Prozent aus Fahrzeugen, die durch einen Verbrennungsmotor angetrieben werden. Dies wird sich in den kommenden Jahren nur langsam \u00e4ndern.<\/p>\n
Biodiesel und Bioethanol sowie Biomethan sind eine sofort einsetzbare regenerative Alternative zu fossilen Kraftstoffen. Um kurzfristig die CO2-Intensit\u00e4t der fl\u00fcssigen Energietr\u00e4ger im Verkehr zu senken, k\u00f6nnen die Beimischungsanteile dieser Biokraftstoffe sofort und unproblematisch erh\u00f6ht werden: Zum einen durch die Streichung der so genannten Schutzsortenregelung, die Tankstellen dazu verpflichtet, neben Super E10 auch E5 anzubieten. \u00dcber 95 Prozent aller in Deutschland zugelassenen und alle neuen Autos mit Benzinmotor sind f\u00fcr Super E10 freigegeben. F\u00fcr alle anderen sollte Super plus (E5) als Schutzsorte bestehen bleiben. Super E10 muss wie in zahlreichen EU-Nachbarl\u00e4ndern der Standard-Ottokraftstoff werden. Zum anderen durch eine Erh\u00f6hung der maximalen Anteile von nachhaltigem Biodiesel und Bioethanol in Diesel und Benzin. Hierf\u00fcr muss die Kraftstoff-Normung von E20 auf europ\u00e4ischer Ebene z\u00fcgig betrieben werden. H\u00f6here Biodieselbeimischungen wie B10 sowie B30 m\u00fcssen f\u00fcr den Verkauf an Tankstellen zugelassen werden.<\/p>\n
Die Verb\u00e4nde der Biokraftstoffwirtschaft fordern die zuk\u00fcnftige Bundesregierung auf, die Mobilit\u00e4ts- und Kraftstoffstrategie in diesem Sinne zu konkretisieren und den bestehenden gesetzlichen Rahmen anzupassen.<\/p>\n
Pressekontakt:<\/p>\n
Christine Kroke
\n030 301 29 53-13
\npresse@bdbe.de
\nwww.bdbe.de
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